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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 19:59

Hallo zusammen,

UPDATE:

4 Jahre war ich Lead Animator bei Blue Byte, habe die Siedler 6 und 7 begleitet. In S6 hab ich noch recht viel selbst animiert, bei S7 dann ein paar wenige Sachen und hauptsächlich koordiniert, auch die Arbeit an den Zwischensequenzen und Dialogsequenzen.

Seit April 2010 bin ich bei den PiXABLE STUDIOS und arbeite dort als Projektmanager. Kerngebiet ist weiterhin Animation, aber ich komme auch zum Painten und Zeichnen im Rahmen von Produktionen. Die Projekte sind vielseitig, Games, Kurzfilme, Werbetrailer usw. Mein momentanes Hauptprojekt ist im Bereich Animation Risen2 (Getier).

Zeichnen heilt meine Seele (hab ich das Gefühl), oder ich bilde mir da was ein. Immerhin führt es mich von der Tastatur und Maus weg, was großartig ist. Seit 4 Jahren arbeite ich daran, besser zu werden. Vorher waren es Strichzeichnungen (keine Untertreibung), jetzt geht immerhin schon eine gerade Linie.

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Zuletzt geändert von Oswin am 7. Okt 2010, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 19:59

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:00

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:01

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:02

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:03

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:03

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:04

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:04

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:05

Habe die letzten Tage viel mit Kugelschreiber rumgespielt und dabei herausgefunden, dass ich in einem Thumbnail-Format Formen und Tonwerte gut unter Kontrolle habe.


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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:13

Ich habe einen neuen Account erstellt, um meinen Nickname anzupassen. Fragt nicht, warum er vorher anders war...:). Jedenfalls findet ihr auf den folgenden Screencaptures die bisherigen Antworten des letzten Threads, um vollständig zu bleiben:

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Beitrag von Oswin » 11. Aug 2009, 20:23

Herrmann, danke - die Sepia-Farbe des Environment-Bildes hat keinen konkreten Grund, mir war einfach danach. Jaja, der Animator. Ich habe monatelang sehr viele Gesture Drawings gemacht, das dürfte auch einen Einfluss gehabt haben.

Seyreene, sehr nett, danke! Ja, ich möchte auch weitere ausgerenderte digitale Studien erstellen, da ich dort noch keinen echten Workflow habe so wie bei anderen Sachen. Wird sich auch wieder ergeben, im Moment komme ich bloß nicht dazu.

Hey Andrej, danke für die Tipps! Ja, gerade meine analoge Farbmischung kommt noch sehr fragmentiert und weniger homogen. Und ja du hast recht, ich fühle mich weit mehr zu schwarz und weiß hingezogen als mir gut tut. Und danke nochmal für die Tipps zu Aquarellfarben auf der Convention. Ich hoffe mir ergibt sich wieder mehr Zeit, dann krie ich mich wieder tiefer in Farbsachen.

Danke MarschelArts, wenn ich viel Zeit investiere und mich gut konzentriere, bekomme ich mit Farben gute Sachen hin. Aber gerade im analogen Bereich lande ich viel zu schnell bei recht matschigen Bildern. Aber es wird. Digital ist es natürlich viel leichter, weil man alles machen kann was man will. Das wiederum ist aber auch nicht immer so gut, alle Freiheiten zu haben.

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Beitrag von digitaldecoy » 11. Aug 2009, 20:34

Starke Arbeiten, Oswin! Dein alter Thread ist gelöscht und ich wünsche uns allen noch viele Postings von Dir!
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

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Beitrag von Oswin » 14. Aug 2009, 23:46

Danke Daniel - na wenn das keine Motivation ist!

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Beitrag von Oswin » 16. Aug 2009, 23:13

Dieses Wochenende hab ich genutzt, um mich etwas systematischer Acryl anzunähern. Bis jetzt habe ich wild drauf los versucht, Farben zu setzten. Kein Workflow, das wollte ich ändern. Also habe ich zunächst eine Farbskala erstellt und mich bei der Wahl der Farben limitiert. Ich habe beschlossen, ausschließlich Phato Blau, Cadmium Geld Mittel, Elfenbein Schwarz und Zink Weiß zu vernwenden. Davon abgesehen habe ich ein dickes Gel Medium beigemischt, um die Farben cremiger, transparenter und länger nass zu halten. Dadurch konnte ich sie wunderbar ineinander schmieren, was mich bis jetzt bei Acryl hat verzweifeln lassen.
Diese Vorarbeit hat mir geholfen, die beiden folgenden Bilder umzusetzen. Der Baum war direkt von einem Foto abgemalt, das grüne Etwas ist auf Basis eines Landschaftsfotos entstanden, da habe ich mich aber stärker von der Vorlage wegbewegt. Leider kommen die Farben in dem Scan nicht wirklich gut rüber, da steckt Einiges mehr an Farbvielfalt drin...
Workflow: Bleistift Vorzeichnung. Vorgrundieren in einem Blau/Türkis. Mitteldunkle töne, Mittelhelle Töne eingeblockt. Dann immer heller/dunkler geworden.

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Jetzt habe ich ein paar Fragen. Wär echt super, wenn ihr da Rat wüsstet:

Wie kann ich analoge "Gemälde" anständig einscannen/fotografieren, mit möglichst viel Ähnlichkeit zu dem Original? Die abfotografierten Fotos waren zu hell, die gescannten recht dunkel. Ich werde morgen bei etwas weniger Licht nochmal Fotos machen, mal gucken ob das besser klappt.

Hab ich die Farbskala gut angelegt? Sie ist noch recht schlampig, klar - außerdem werde ich die nächste besser strukturieren. Oft war bei diesen Farben auch die Mischung zu schwarz hin recht müßig bei einem so dunklen Blau als Grundton...

Macht es Sinn, auch nochmal zu einem mittleren Grau hin zu mischen für die Skala? Ich denke schon.

Soweit das möglich ist zu beurteilen - sieht es halbwegs so aus, als habe ich Kontrolle über die Farben gehabt, wo schwächelt es am meisten? Das Baum-Bild hätte ich noch heller treiben können denke ich. Dort sind aber auch wieder einige Farben futsch durch den Scan.

Generelle Tipps, die mich gerade in meinem aktuellen Stadium weiterbringen können?

Danke! :)


Außerdem noch ein paar Scribbles von der Con und den Tagen danach. War ein schönes Wochenende, auch wenn der Heuschnupfen und die Hitze mich zerfressen haben.

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Zuletzt geändert von Oswin am 20. Sep 2009, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Andrej » 16. Aug 2009, 23:45

Nur ganz kurz zu ein paar Punkten:

du kanst als Malmedium für Acryl auch Siebdruckpaste nehmen. Macht die Farbe auch pastoser und Öliger, wirkt zudehm auch als retarder.

Solche "giftigen" Farben wie, Zitronengelb und Phtalogrün sind ungemischt ziehmlich schwierig zu handeln. Verstehe nicht wieso du auf einen Rotton zugunsten von Carbonschwarz verzichtet hast.

Den Bildern fehlt find ich deutlich der Rotanteil um die Farben Erdiger, und spannender zu machen. Vor allem für die Schatten wärs ganz gut gewesen.

Ein ähnliches Motiv, wie das mit dem Baum hat auch Archip Kuindshi eingefangen.
http://img25.imageshack.us/i/archipiwan ... uinds.jpg/

Im Schatten hat er auch deutlich Rot mit drin. Und die Gelb und Grüntöne sind mehr auf einander abgemischt

In diesem weiterem Bild von ihm zeigt sich wie ich finde ganz gut, das je leuchtender, greller die Farben sind, dass desto mehr neutrale, matte Töne demgegenüber stehen müssten um noch eine Harmonie zu wahren.
http://img4.imageshack.us/i/afterrain.jpg/

Ich versuch Photos unter indirektem Nordlicht abzulichten. Muss man halt rumprobieren. Bearneite sie danach eh noch weiter in PS.

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Beitrag von Oswin » 17. Aug 2009, 11:37

Hi Andrej, danke! Welche Farben würden mir denn generell ein harmonischeres Bild geben? Für mich ist am wichtigsten, mich nicht zu übernehmen mit zu vielen Farben. Das war bisher immer mein Problem.
Hätte ich noch Rot hinzu genommen, wäre das wieder zu viel geworden. Du meinst ich hätte Rot anstelle von Schwarz nehmen sollen? Klar, das Blau ist bereits super dunkel, habe weiß und Schwarz allerdings genommen um letzten Endes zu entsättigen und aufzuhellen - da ich keinen Komplementärkontrast wie Rot genommen habe, um das gemischte Grün zu entsättigen.

Wenn ich innerhalb des Grüns bleibe, gemischt durch Blau und Gelb - entsättigt über grau/weiß/schwarz, dann dürfte ich ja ein harmonischeres Bild bekommen, oder? Den Baum habe ich zuerst gemacht, der ist noch fett gesättigt. Das andere Bild hat stärkere Value-Kontraste, aber auch entsättigtere Bereiche. Sieht man nur leider noch nicht so viel von *sigh*. Heute abend wird nochmal gescannt.

Ich gucke heute abend auch, welche Farben ich so zur Verfügung habe. Dann wären ein paar Tipps echt super, mit welchen dieser Farben ich gut arbeiten könnte, um ein gutes Ergebnis zu bekommen. Hab auch Öl, Gouache, Aquarellfarben da - will jetzt aber gezielt mit Acryl arbeiten.

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Beitrag von The-Student » 17. Aug 2009, 12:04

Mit Schwarz und Weiss wird nicht entsättigt, das hellt auf oder dunkelt ab, natürlich wird dadurch die Farbe auch entsättigt, du erhälst aber einfach nicht dasselbe Ergebniss wie wenn du mit der Komplementärfarbe entsättigst.


Falls du Lascaux Farben hast, benutzt du am besten: Zitrongelb (als Primär Gelb), Signalrot (als Mischfarbe Rotorange), Cadmiumblau (als Primär Cyan) und Magenta. Dazu noch ein weiss.

Solltest du Farben einer anderen Marke haben, versuch dennoch dich an die CMYK Farben zu halten, allerdings brauchst du dazu immer noch ein Rot, da sich das einfach nicht vernünftig mischen lässt. Anstelle des Schwarz brauchst du eigentlich dringender ein Weiss. Es lassen sich schon recht dunkle Töne mischen, aufhellen geht allerdings gar nicht.

Zum Thema Farbharmonie: Wenn du nur zwischen Blau und Gelb bleibst erhälst du genau KEIN Harmonisches Bild. Harmonie der Farben entsteht indem du den gesamten Farbkreis benutzt. Allerdings muss nicht jede Farbe auftauchen.
Stell dir ein Schwar weiss Bild vor. Wenn man nur dunkle Tonwerte hat, sieht das Bild schon gut aus, allerdings gibt das Weiss dem Bild dann nochmal das besondere Etwas. So ist das auch mit den Farben, wenn du nur Blau - Grün - Gelb hast brauchst du noch etwas Magenta und ZACK hast du ein Harmonisches Bild. Natürlich kannst du auch Rot benutzen, die Farbe muss nur in etwa Komplementär sein.

Ich hoffe das hat dich ein wenig weiter gebracht :)

P.S.: Sagt mal bescheid wenn wir uns mal wieder treffen können, Micha meinte ihr habt zur Zeit viel um die Ohren -.-
If today was perfect there would be no need for tomorrow!

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Beitrag von Andrej » 17. Aug 2009, 17:53

Mja, Lascaux find ich auch am besten. Sehr gute deckkraft

Also, seine Farben zu reduzieren ist halt schon eine feine Sache. Aber Die drei Grundfarben sind halt das mindeste.


Ich selbst habe meist so 9-14 verschiedene Farben auf der Pallette. Die meisten nutze ich aber nur sporadisch.

Ich würd Anfangs die von The-Student vorgeschlagenen Farben nehmen, oder was ähnliches.

Später kann man sich auf ca 8 Farben erweitern
von jeder Grundfarbe einen kühlen und einen warmen Ton und neben Weiß auch ein Altweiß zum mischen. Altweiß däpft die Farben auch etwas ab, so dass man nicht so lange mit den primärfarben rummischen braucht.

Versuche anfangs vielleicht eher monochrome Bilder zu malen. Bestenfalls im S&W bereich. Z.B ein Stilleben mit weißem Porzellangeschirr. Oder etwas Morandi artiges. Halt ohne Schwarz zu verwenden und ohne im Bild reine Weißhöhungen vorkommen zu lassen. Alles mit Farbe lösen, und mit Sättigungen sparsam und vorsichtig umgehen.

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Beitrag von Oswin » 17. Aug 2009, 18:43

Hey,

danke für die Antworten! Aber ihr erschlagt mich etwas :).

Thomas, ich habe mich nicht klar ausgedrückt: Mir geht es gar nicht darum, das komplette Farbspektrum an Farben zu haben. Das habe ich ja bis jetzt immer wunderbar zusammengepanscht und davon will ich weg. Zu viel Auswahl überfordert mich ganz klar, und die momentane Limitierung hat mir schon ganz gut gefallen. Also mehr als 4 Tuben will ich nicht auf dem Tisch liegen haben, egal wovon.

Hier meine verfügbaren Farben in Acryl. Da ich mit Acrylfarben als erstes angefangen hatte zu malen, sind die Farben eher wirr von der Auswahl her, aber mal schauen:

Liquitex:
Phthalo Blue
Cadmium Yellow Medium
Ivory Black
Burnt Sienna
Neutral Gray

Schmincke:
Lichter Ocker
Zink Weiss

Lascaux:
Umbra Gebrannt
Permanentgeld hell
Ultramarinblau dunkel
Karminrot
Chromoxidgrün stumpf
Titanweiss

Eine warme und einn kühle Primärfarbe etc., das weiß ich mittlerweile auch und halte ich für sehr sinnvoll - ich will mich aber limitieren. Ein reines S/W-Bild zu malen, da komm ich sicher auch noch hin. Da ich aber schon recht viel mit Values gearbeitet habe und endlich was mit Farbe machen will, klingt das für mich und mein Ego jetzt nicht so attaktiv. Ich mindere meine Ansprüche nur langsam :). Zumindest bin ich mit meinen Augen fähig, Tonwertunterschiede relativ klar zu sehen und Schatten/Licht zu trennen.

Thomas, "und zack" - diesen Moment habe ich alle paar Monate mal, wenn ich merklich weiter gekommen bin, generell ist das aber ein schleichender Prozess und ein tropfen Magenta wird mich nicht retten ;). Komplementärfarbe zum entsättigen vs s/w(grau) - klar bekomme ich einen anderen Ton, aber wenn ich mit grau entsättige und dann wieder etwas warmes/kaltes Pigment hinzufüge, säuft es mir auch nicht ab.

Also von der Palette wären Kadmiumrot, Phtalo Blau, Cadmiumgeld und ein Weiss eure Empfehlung? Dann hab ich aber wieder mein komplettes Farbwheel. Macht es nicht eher Sinn, sich das Rot zu schenken (oder einen anderen Ton) und z.B. durch ein entsättigtes Grün einen roten Schimmer zu erzeugen?

Mir ist am Wichtigsten, eine warme und eine kalte Farbe zu haben für Licht und Schatten. Mehr Freiheiten will ich gar nicht haben. Und das komplette Farbrad klingt größenwahnsinnig für meinen Kenntnisstand :).

Und meine zentrale Frage: Warum kein Schwarz? Wenn ich eine Farbe mit einem aus Weiss und Schwarz gemischten Grauton mische, der einen ähnlichen Tonwert wie meine gesättigte Ausgangsfarbe hat, bekomme ich so doch zielgerichtet meine gewünschte entsättigte Farbe. Anderenfalls müsste ich die exakte Komplementärfarbe des Ausgangstons haben, um die Farbe wirklich zu entsättigen.

Danke!

P.S.: Licht ist hier draußen sehr dunkel, schenke mir das erneute Abfotografieren der Bilder. Das wird mein Ego verkraften und die größten Probleme die ihr aufgezeigt habt werden wohl kaum verschwinden.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 18. Aug 2009, 17:41

Hi Oswin!
Weil Du mich ja per PM gefragt hattest, habbich hier mal reingeschaut und kann ehrlich gesagt nicht so richtig nachvollziehen, worum es Dir geht? Reduktion um der Reduktion willen? Ich weiß nicht, was das für den Workflow bringen soll. Irgendwann wirst Du ohnehin das gesamte Farbspektrum abbilden wollen, das Du in der Natur sehen kannst. Dann sind die ganzen "limitierten Paletten" nur für die Katz gewesen, was den Arbeitsaufwand betrifft. Ich finde, Du gehst das Problem gedanklich zu "digital" an, indem Du so extrem zwischen Tonwerten und Farben trennst. Das bringt in der Praxis nüscht.
Vernünftige Maler haben zwar reduzierte Paletten - aber unter 8 bis 10 Farben läuft da normalerweise nix, bzw. kommen sonst immer nur Schul-Malkasten-Ergebnisse dabei heraus. Orientiere Dich doch lieber gleich an den Paletten derjenigen Maler, die Du gut findest.
Meiner Meinung nach gehören folgende Farben unbedingt in eine "analoge" Palette:

1. Weiß (ich nehme mindestens zwei, nämlich Titanweiß und Zinkweiß)

2. Blau (ich nehme meist drei, nämlich Ultramarin dunkel und Kobaltblau, sowie Phtalocayninblau oder Preußischblau) . Finde, man kann unmöglich auf Ultramarin oder Kobaltblau verzichten; eins davon ist absolut Pflicht.

3. Lichter Ocker - unbedingt, wer auf den verzichtet, hat selbst Schuld. Den kann man als Gelbvariante in haufenweise Fällen verwenden, ohne daß es immer gleich quietschig wird, außerdem mischt er sich mit Blau nicht gleich zu Grün, was ihn z.B. bei der Himmelsdarstellung unverzichtbar macht.

4. Rot - Iich benutze Karminrot und Cadmiumrot dunkel, zusätzlich bei Bedarf noch Krapplack und Cadmiumrot hell.

5. Terra di Sienna natur - in den unterschiedlichsten Situationen, hab die Farbe im Studium von einem Kommilitonen empfohlen bekommen und verzichte seither nicht mehr darauf.

6. Umbra natur - Komme nicht ohne aus, aber das ist Geschmackssache. Andere mögen eher Umbra gebrannt, van Dyck Braun oder Caput mortuum - die verwende ich wesentlich seltener, weil sie in Richtung Rot/Violett gehen und ich mir solche Töne schnell mit Rot anmischen kann. Ein dunkler Braunton ist aber Pflicht. :)

7. Gelb - Cadmiumgelb hell - nicht Zitrone! ich verwende darüber hinaus immer "brauner Lack gelblich, der mit Weiß angemischt einen goldgelben Ton erbringt und mit Phatlocyaninblau ein schönes Grün, was nahe an Chromoxidgrün ist, nur etwas wärmer)

8. Schwarz (Lampenschwarz/Rußschwarz) Elfenbeinschwarz nur in seltenen Fällen, da es mir zu stark und daher schwierig zu dosieren ist beim Mischen

9. Eigentlich nehme ich noch lieber Sepia als Schwarz - das kann man mit Ultramarinblau oder Preußischblau mischen und hat damit einen Ton nahe am Schwarz - kann aber immer noch die Farbtemperatur bestimmen

So, das sind 9, falls man auf Schwarz verzichten kann, mindestens 8 Farben, die immer bei mir auf der Palette sind. Von Fall zu Fall kommen noch andere Farben hinzu, meinetwegen Grüntöne, weil es schwierig ist, sich die alle mit Gelb und Blau zusammenzumischen.
Oder ein Ultramarinviolett, wenn ich Varianz in bläulichen oder sehr hellen Bereichen möchte.

Meine Empfehlung wäre, die Palette nicht stärker zu reduzieren - denn ansonsten bekommt man nur Ergebnisse, die allerhöchsten theoretisch interessant sind - in der Praxis aber in keinem Verhältnis zum Aufwand, der mit der Beschränkung betrieben wird, stehen. Die Zeit, die Du in diese Misch-und Limitier-Üungen steckst, könntest Du sinnvoller damit verbringen, mit einer etwas größeren Palette einfach nach der Natur zu malen. Denn wie gesagt - irgendwann wirst Du ohnehin mit mehr Farben arbeiten, und also mußt Du Dich sowieso an die alle gewöhnen...
Wichtig wäre, sich etwas vom digitalen Denken zu lösen, also z.B. bei der gedanklichen Trennung zwischen Farbwerten, Tonwerten, Sättigungswerten usw.. Das geht im analogen Malen alles ineinander über und wenn man's zu sehr trennt, dann macht man sich das Leben nur unnötig kompliziert.

Ach ja, bezüglich Deiner Bilder: Ich finde diese Gelb-Grün-Versuche furchtbar. Andrej hat sehr zu Recht darauf hingewiesen, daß denen der Rotanteil fehlt - so sind sie in der Konsequenz giftig bis zum Augenkrebs. :D Was ich total cool finde, ist, daß er ausgerechnet A. Kuindshi als Anschauungsbeispiel brachte, der hierzulande ja leider viel zu unbekannt ist. Der hat häufig mit einem Orange-Braun (eventuell Sienna oder etwas in der Art) untermalt - und gerade bei Naturdarstellungen ist das eine sehr pfiffige Imprimitur. Beim analogen Malen ist der Komplementärkontrast eins der wichtigsten Mittel, insbesondere, was die Schattendarstellung angeht. Man wundert sich, daß erst mit den Impressionisten Künstler anfingen, die Systematik dahinter mal auseinanderzuklambüstern (natürlich haben gute Maler schon vorher farbige Schatten gemalt, statt Farben einfach nur abzudunkeln). Konzentriere Dich am besten auf diesen Aspekt, schau Dir farblich gelungene Bilder anderer Maler an und analysiere die gezielt auf den Einsatz von Komplementärkontrasten - dann wirst Du schnell drauf kommen, wie wichtig die sind. Insbesondere in ihren abgeschwächten Formen. So erkennt natürlich jeder Depp einen Rot-Grün-Kontrast. Aber wenn meinetwegen ein Wolken-Weis mit einem winzigen Tick lichtem Ocker angemischt wurde, um sie vor dem Blau des Himmels noch strahlender zu machen, oder wenn ein kühler Granitstein mit einem bläulichen Grau auf einer umbrabraunen Untermalung dargestellt wird - das wird von vielen Leuten meist übersehen. Ebenso wie bläulich-grünliche Schattenpartien im Inkarnat eines Gesichts usw.
Da gibt es so viel zu lernen, daß ich mich selbst immer wieder frage, wo man die Zeit dafür hernehmen soll - da verzichtet man doch dann liebend gern auf allzu akademisch-theoretische "Untersuchungen" wie Deine spartanisch limitierten Paletten. ;)
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von pro-phet » 18. Aug 2009, 19:34

nice. mag die dicke frau, hat freshe lines. :D

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Beitrag von Oswin » 18. Aug 2009, 22:06

Hank, super Sache - vielen Dank für deine ehrliche Einschätzung und dass du dir die Zeit genommen hast! Klingt nach "Ärmel hochkrempeln und durch". Wichtige Erkenntnis :). Ich werde mir deine und auch Andres und Thomas' Antwort zu Herzen nehmen und darauf eingehen. War ja zu erwarten, dass das Arbeit bedeutet.

Und ja, du hast recht - die Gelb-Grün Experimente sind furchtbar, aber auch eine Erfahrung - wenn auch eine sehr hässliche :).

pro-phet - danke :).

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Beitrag von FastArt » 13. Sep 2009, 15:31

hey oswin.. was sagst du dazu: bochumer sketch-dudes..

Lust und Zeit??

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Beitrag von Oswin » 14. Sep 2009, 00:41

Danke für den Hinweis, komplett übersehen :).

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