How To: Colormanagement

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ErichSchreiner
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Beitrag von ErichSchreiner » 9. Jun 2006, 15:21

ECI-RGB & ADobe RGB
ich persönlich finde Adobe-RGB besser als ECI-RGB weil es , va wenn man Painter und PS verwendet, ein fast gleiches ergebnis in beiden Programmen ermöglicht. mit ECI-RGB hab ich das nie geschafft. Und wenn man ECI dann in sRGB umwandelt, siehts wieder anders aus.

sRGB
bein Graustufen oder eher dunkleren Bildern würde ich auf sRGB verzichten und lieber kein Profil einbetten, weil es das bild erheblich dunkler darstellt. Wenn man also AdobeRGB als Arbeitsfarbraum drin hat, und dieses Profil in der jpeg datei entfernt, muß man allerdings die helligkeit trotzdem etwas nachregeln.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 9. Jun 2006, 15:22

Das was ich auf technischer Seite bissher weiß und denke zu verstehen ist wie sich Farben über RGB Werte aus den 3 Spektralfarben zusammensetzen. Sowohl rechnerisch, als auch wies beim Bildschirm rauskommt. Was ich aber überhaupt nicht verstehe ist was die Farbprofile rechnerisch machen. Wie funktioniert der Kram?

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 9. Jun 2006, 16:16

Moin,

CMYK hat ja bekanntlich einen viel kleineren Farbraum als RGB. Wenn jetzt ein Profil eingesetzt wird, bemüht es sich, die nicht darstellbaren Farben aus dem RGB-Farbraum in adäquate CMYK-Farben umzurechnen.

Das dabei Information verloren geht ist logisch, nämlich die Farben, die nicht darstellbar sind.

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten der Umrechnung. Formeln oder auch Tabellen werden hier eingesetzt. Algorythmen versuchen zu berechnen, welche Farbe aus dem RGB-Bereich am ehesten in CMYK dargestellt werden sollen. Tabellen geben eine feste Umrechnung vor, guck mal wo Quietschgrün, ich hab hier das gesättigste Grün (was dann aber oft schmoddrig aussieht).

Genauso funktionieren auch Farbprofile untereinander, die den Zweck haben auf unterschiedlichen Systemen die gleiche oder wenigstens ähnliche Farbdarstellung zu ermöglichen. Das auch hier sehr oft Nachkorrekturen notwendig sind, eben auch bei RGB zu RGB, ist vielleicht jetzt nachvollziehbarer geworden.

Drucker arbeiten ebenfalls mit Profilen, schimpft sich dann Drucker-PPD wenn ich das korrekt erinnere. Sie übernehmen die Konvertierung und können vom Anwender sogar oft manuell geändert und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten werden.

Farbprofile sind ein Versuch, z.T. klappt es ganz gut heute, an die unterschiedlichen Ein- und Ausgabemedien ein gleichbleibendes Ergebnis zu erzielen. Klappt nur meistens nicht so wie gewünscht, es sei denn man investiert in teures Equipment und Kalibrationszubehör (Soft- und Hardware wie Messgeräte).

Um wirklich farbverbindlich am Monitor arbeiten zu können ist es notwendig alle Komponenten aufeinander abzustimmen. Dazu kommt eine Raumumgebung, die die Farbdarstellung nicht verfälscht. Da wird ein ziemlicher Aufwand in der Erforschung betrieben, was nun ein neutrales Licht ist und welches Grau das Grau.

Tatsächlich habe ich beruflich in noch keiner Firma ein wirklich ernsthaftes Farbmanagement erlebt, weil es zu teuer ist und speziell ausgebildete Fachkräfte braucht. Die meisten Agenturen verlassen sich auf den Hausdrucker oder haben einen geschlossenen Workflow.

Wenn ich Kundendaten für den Druck aufbereiten muß frage ich beim Drucker nach, so bin ich auf der sicheren Seite. Die geben einem dann die Profileinstellung durch und ich kann mich danach richten. Wo es um hohe Auflagen geht oder teuer werden kann, wenn ich Murks baue, gibt es einen Proof vom Dienstleister.

LG,
Ellie

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Beitrag von Amanda » 9. Jun 2006, 17:09

Moin,

RGB sind sog. Lichtfarben, Schule - Physik. Da machen sie diesen Test wo RGB farblich übereinandergelegt werden und alle Schüler staunen das es nicht schwarz sondern weiß ergibt.

Ein Monitor stellt Farben als Lichtfarben dar, das ist eine physikalische Bedingung durch die Technik. Ein Monitor funktioniert nun mal mit Licht.

Gedruckte Farben sind Körperfarben, d.h. es fällt Licht auf eine Oberfläche und je nach Beschaffenheit absorbiert, was wir als Farbe sehen ist das an Spektrum, was vom Material nicht geschluckt wurde und auf unsere Netzhaut vom Material reflektiert wird.

Würde es möglich sein einen Monitor zu entwickeln der physikalisch in der Lage ist Körperfarben zu zeigen, der wäre ein Renner auf dem Markt. Das geht aber nicht, daher der Kampf mit den Farbprofilen, die wenigstens den CMYK-Farbraum simulieren.

Hoffe das war soweit verständlich erklärt.

LG,
Ellie

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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jun 2006, 18:18

Die größte Frage, die sich mir zu dem Thema immer wieder stellt ist schlicht und einfach: Warum überhaupt Color Management?

Ich meine, so lange ich mich im digitalen Raum bewege, also z.B. zwischen verschiedenen Programmen oder Photoshop und einem Browser, schießt mir das Color Management doch nur quer. Dann sehen Grafiken im Browser auf ein Mal anders aus als in Photoshop u.s.w.

Ja, und WENN ich dann Mal was ausbelichten lassen will oder ausdrucken oder was auch immer, dann erhält man durch das Color Management doch auch keinen Vorteil, weil die Reproduktionsmaschinen in der Regel nicht auf das eigene System kalibriert sind, man also sowieso einen Proof braucht und dann kann man das Color Management doch gleich sein lassen, oder nicht?

Ich habe jetzt hier und da Mal aufgeschnappt, dass bestimmte RGB-Farbräume "größer" sein sollen, als andere. Wie wirkt sich das aus? Habe ich dann mehr Farben in Photoshop, oder was?

Also, ich habe bisher immer mit deaktivierten Color Management gearbeitet und hatte damit noch nie Probleme. Ich mache nicht oft Sachen, die in den Druck gehen, aber wenn, dann kam es dabei auf ein paar Farbnuancen ohnehin nicht an und dass der Kontrast einigermaßen rüberkommt, dafür hat dann die Druckerei schon gesorgt.

Also, klärt mich auf! Ich will nicht dumm sterben!
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Beitrag von IronCalf » 9. Jun 2006, 18:34

Naja, es ist doch so, wenn in einer perfekten Welt theoretisch jeder seinen Bildschirm (lassen wir das Colormangagement für den Druck einmal weg) ordentlich auf ECI-Rgb calibriert hätte, dann ist es so, dass dein gemaltes Bld auf jedem Bildschirm gleich aussieht, wie du es gemalt hast - zumindest in Photoshop und Painter die Colormanagement unterstützen.

Da Windows und somit auch die Browser nur sRGB unterstützen ist es klar, dass deine Bilder, die du in PS gemalt hast und ECI-RGB eingebettet haben, im Web anders aussehen, da der sRGB Farbraum viel kleiner ist.

Hier ist noch ein Link den ich in meinen Favoritengefunden habe

Computer-Darkroom
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Amanda
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Beitrag von Amanda » 9. Jun 2006, 18:56

Hallo digitaldecoy,

solange Du innerhalb eines geschlossenen System bist, also nur Pshop etc. und Browser, ist es sinnvoll sich um Colormanagement nicht weiter zu kümmern. Das W3C Konsortium kommt über die Bemühungen einen Standard zu schaffen nicht hinweg, weil es die meisten Anwender nicht interessiert oder sie keine Ahnung haben. Und die Monitorhersteller sehen sich hier auch nicht zuständig.

Ich muß mich darum kümmern, weil ich mit Print zu tun habe. Die meisten Druckereien wollen unbedingt CMYK haben, weil man es ihnen eingeredet hat. Das ist ja sozusagen "in" einen CMYK PDF Workflow zu haben und - er ist für die Druckereien rechtssicher wenn die Farben nicht stimmen und der Kunde motzt.

Tatsächlich ist RGB kein großes Problem, da die Hardware des Druckers die Umrechnung auf CMYK übernimmt, mein kleiner Farblaser frißt die Sachen recht mühelos und baut selten Mist. Das Du keine Abweichungen im Kontrast festellst ist klar, es geht ja nur um Farbwerte, aber z.B. ein leuchtendes Königsblau kann Probleme bereiten.

Solange ich nur für mich digital arbeite oder übe habe ich es auch aus, ich bin da faul. Nur nicht verrückt machen lassen.

LG,
Ellie

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Beitrag von aeyol » 9. Jun 2006, 18:59

Hm... ich arbeite seit einiger Zeit mit dem Windows RGB Proof - vorher war der CMYK-Arbeitsfarbraum als Standard eingestellt, das wusste ich nicht/habe nicht darauf geachtet und dabei ergaben sich natürlich Probleme u.A. bei der Darstellung der Bilder im Browser (mangelnde Kontraste). Seit der Umstellung auf Windows RGB habe ich zum Beispiel bei der Zusammenarbeit mit anderen, denen ich Grafiken "zuarbeite", keine Probleme mehr gehabt und in meinem Browser werden die Bilder auch entsprechend angezeigt, keine bösen ßberraschungen.

Spricht etwas dagegen, dieses Profil für non-print-Geschichten generell zu verwenden?

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 9. Jun 2006, 19:38

Daniel. lass mich mal bei Deinen Fragen einsteigen, ich glaube das sind ganz generelle Vorbehalte, die Du da aüsserst und Du stehst damit für beileibe nicht alleine da. Was verständlich ist.Tasächlich gestaltet sich die Sache etwas kompliziert, kein Wunder , dass man´s auch gerne bleiben lässt.

Also: Wozu Farbmanagement?
Ich kann die Vorteile für mich mal so zusammenfassen:

1) Illus sehen (bei mir) in jedem Programm gleich aus. Was ich in PS zusammenkloppe sieht im Browser genauso aus. Und in Painter. Und in einem PDF. Find ich schonmal klasse.

2) Durch sachgemässe Profilierung ( fälschlicherweise oft auch Kalibrierung gebnannt) erhöt man die Qualität der Monitordarstellung , indem innnerhalb der gerätespezifischen Grenzen der Farbraum optimal ausgenutzt wird. Sozusagen alles was geht. Chinasky hat auch nicht schlecht gestaunt, nachdem ich ihm seinen Monitor eingestellt hab. Dummerweise hat er seitdem den Grauschleier in den Bildern verloren, und macht uns regelmässig nass. Damn :)

3) Wir reden hier in der Community von Sachen, die alle möglichst auf die selbe Art sehen sollten, sonst reden wir ewig aneinander vorbei. Wieso zu gelblich/dunkel/hell usw- find´ich nicht blablabla.

4) Beim Drucken wird´s dann richtig klasse, denn durch die Verwendung sog. geräteunabhängiger Farbräume ( also sRGB , AdobeRGB ider isocoated) wird die Farb- und Kontrastverfälschung auf ein Minimum reduziert. Idealerweise, klappt öfter auch nicht, aus verscheidenen Gründen.
Falls es dann aber schiefgeht können die mir aber gar nix, denn meine Datei war in Ordnung. ßtsch.
Und da rede ich noch gar nicht von Zeitersparnis, Farbkorrekturen, ßrger, Schuldzuweisungen, ausfallenden Aufträgen und Bettelstab

Es ist deshalb keineswegs so, dass die mein Monitorprofil brauchen. Ich arbeite innerhalb des CM mit meinem Monitorprofil UND meinem Dateiprofil. Der Witz bzw Trick ist ja, dass beide Profile vom Colormanagement umgerechnet werden auf absolute Werte, den Lab-Farbraum. In dem existieren theoretisch alle Farben die´s gibt und auch nicht gibt.
Die Mutter aller Farbräume, der Superfarbraum!!
Durch diese Universalsprache kann die CM-Software ausrechnen, wie mein Bild innerhalb des Farbraum meines Monitors aussieht. Die Datei, also das Bild selber wird dabei nicht verändert und hat ganz eigene Wert innerhalb des AdobeRGB-raums, die nichts mit dm Farbraum meines Monitors zu tun haben.
Verstehst Du? Deshalb kann diese Datei dann auch von einer wildfremden Maschine gut gedruckt werden, weil die ihrerseits auch kalibriert ist und das Bild innerhalb ihres möglichen Farbspektrum druckt.


Wie Erich sagt empfehle ich übrigens auch den AdobeRGB-Farbraum zum Arbeiten. Ich könnt´s jetzt lang begründen, glaub mir´s einfach..haha.

More to come......

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 11. Jun 2006, 10:50

So, weiter im Text.
Ich hab überlegt, ob ich Euch überhaupt Theorie zumuten soll, weil das meistens aus gutem Grund eh überlesen wird. Andererseits: wenn ich jetzt schon mit dem Hands-on praktischen Teil komme, liest das hier eh keine Sau mehr. Also:

Farbe ist ein Sinneseindruck, nicht mehr. Wir sehen nur eine bestimmte Bandbreite uns umgebender Strahlen. Diese bilden dann direkt oder indirekt durch eine bestimmte Bereiche des Wellenspektrums reflektierende Oberfläche die Farben.
Dabei spielt die Art der Oberfläche und des Pigmentes genauso eine Rolle, wie auch die umgebende Lichtemperatur/ intensität und last not least auch das Auge des Betrachters. An der letzten Variablen scheitert übrigens auch unsere Vorstellung der perfekten Kommunikation, wir können uns auch beim Colormanagement immer nur annähern.
Jetzt besitzt aber jedes Ein-oder Ausgabegerät unterschiedliche Möglichkeiten Farben abzubilden. Grundsätzlich sind Geräte wie euer Monitor oder Scanner nur zu einem begrenzten Teil in der Lage Farben abzubilden. Diese Farbräume nennt man deswegen â??Geräteabhängigâ?.
Verschiedene Monitore, Drucker u.s.w. besitzen verschiedene Farbräume, sogar Geräte aus der gleichen Serie können immens voneinander abweichen. Die Farben werden dadurch auch auf jedem Monitor unterschiedlich dargestellt. Und das auch schon anders, als sie der Scanner geliefert hat, und von den Druckfarben ganz zu schweigen. Das totale Kuddelmuddel.

Deshalb kam man auf die Idee, einen allesübergreifenden Farbraum zu schaffen, einen Superfarbraum quasi, der alle Geräte und Techniken abdeckt, um überhaupt die Sache erstmal zusammenzufassen.Dieser Lab- Farbraum ist ein lediglich theoretischer, mathematischer Farbraum und deckt alle wahrnehmbaren Farben ab und bezeichnet somit dreidimensional dargestellt eine perfekte Kugel.
Dabei wird die Farbe durch 3 Faktoren bestimmt:Helligkeit, Sättigung und Buntton. Im Computer nun wird diese Model durch 3 Werte realisiert L= Helligkeit a= Grün-Rot Achse b= Blau-Gelb Achse, der sog.Lab-Farbraum.
Hier setzt jetzt das CM an und die verbindliche Darstellung.
Der Trick: Alle einkommenden geräteabhängigen Farbwerte werden in ein absolutes geräteunabhängiges System übersetzt, unserem Lab Farbraum. Sozusagen eine Farbuniversalsprache.Dabei werden (durch Gammut Mapping ) die Farben des Quellsystems so unauffällig wie möglich durch die Farben des Zielsystems ersetzt.

Also: Farbraum ist nicht gleich Farbraum, und so muss man für die verschiedenen Anwendungen die Dateien so vorbereiten, dass sie auch optimal dargestellt werden können.
Es gibt innerhalb der ICC-Technik verschiedene Methoden der Farbraumtransformation,z.B. für Scanner bis zum Druckprozess. Dabei wird der grosse RGB- Scanner Farbraum in den kleineren Druckerfarbraum komprimiert.
Dies nennt man den perzeptiven Renderingintent, manchmal auch photographischer Intent genannt. Dieser wird immer verwendet, wenn ein grosser Farbraum in einen kleineren Farbraum konvertiert wird. Dabei werden dann alle Farben verändert. Und zwar so, dass sie im Verhältnis zueinander ähnlich bleiben. Alles was ausserhalb des neuen, kleineren Farbraums liegt wird mit der knalligsten Möglichkeit simuliert.

Dementsprechend gibt es bei gleichgrossen oder ähnlich grossen Farbräumen auch den verschobenen Raum (z.B.CMYK zu CMYK). Dies ist der realtiv farbmetrische Intent .Die Farben werden dabei innerhalb des neuen Farbraums nicht verändert, nur die Bereiche, die er nicht mehr darstellen kann werden abgeschnitten. Futsch.

Konvertierungen verändern die Farbinformationen unwiederbringlich, deshalb bitte nur extra .jpg Kopien zum Posten nehmen. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit einem Bild ein Farbprofil zuzuweisen, ohne es selber zu verändern, das Profilieren einer Datei.. Sozusagen ein Anhängsel, dass beschreibt, wie dieses Bild aussähe, wäre es in einem anderen Farbraum. Da dieses Anhängsel grade im WWW gerne verloren geht empfehle ich das im Grunde aber nicht.

Es gibt noch den absolut farbmetrischen für proofs (Papierweiss wird mitsimuliert) und den Sättigungsintent für logos, aber das interessiert an dieser Stelle jetzt nicht besonders.
Merkt Euch vor allen Dingen also die beiden:
Perzeptiv und relativ farbmetrisch.
Perzeptisch:Reinquetschen - Relativ farbsymmetrisch: Verschieben.

GeräteICCs
sind geräteabhängige Farbbeschreibungen. Da steht drin, dass z.B. ein Monitor ein bestimmtes rot nicht richtig gut darstellen kann und deswegen die Rottöne etwas gesättigter angesteuert werden müssen. Naja, schon ein bisschen ausführlicher :). Es gibt messtechnische Profile oder Standardprofile. Tatsächlich verbindlich sind aber nur die durch einen Kalibrator hergestellten Profile z.B.Monitorprofile. Zur korrekten Darstellung braucht die CM-Engine jetzt nur noch die Farbbeschreibung des Bildes.
Im Web ist dies, wenn überhaupt vorhanden, das sog. sRGB Profil, ein rel. kleiner Farbraum und der kleinste gemeinsame Nenner, ansonsten aber o.k.. Dieser wird in den absoluten Farbraum Lab umgesetzt, unsere Universalsprache. Diese Werte wiederum dienen zur Darstellung am Monitor indem sie in das Monitorprofil umgerechnet werden.
Es würde nun keinen Sinn machen, ein Bild mit z.B. dem eigenen Monitorprofil zu versehen, keiner kennt genau euren Monitor. Stattdessen benutzt man allgemeine Standardprofile, die jedem zugänglich sind. sog. Standard ICCs
sRGB wird für internet und Konsumerprodukte (Digis) verwendet, Adobe RGB wird von höherwertigen Digicams unterstützt und ECIRGB ist ein ziemlich ein grosser Farbraum. Hier streiten sich übrigens die Gelehrten, es gibt genauso Empfehlungen für AdobeRGB oder sogar dem rel.kleinen Colormatch, von dem ich persönlich aber abraten würde.Ich selber arbeite mit Adobe RGB, da dieser Farbraum zu meinem Monitorprofil mit 2,2 Gamma und 6500 Kelvin passt und sRGB ähnliche Spezifikationen enthält. Für Druck gelten seit 2004 generell die ISO-Formate der Fogra-Gruppe. Zwar brauen noch viele Druckereien ihr eigenes Farbsüppchen, schon bald werden aber hoffentlich die meisten Druckhäuser auf diesen Standard eingeschworen sein. Aber fragen bei der Druckerei kann nix schaden..

Bitte merken : Colormanagement funktioniert nur mit Quellprofil der Datei und Zielprofil ( z.B.Monitor)

Soweit die Theorie, demnächst mehr von der Praxis. Endlich. Und dann auch mit Bildern.Toll.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 11. Jun 2006, 11:25

Gogogogogo! *art einen fetten feuchten Schmatzer zuwerf*
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Beitrag von digitaldecoy » 11. Jun 2006, 12:40

Yeah, dieser Thread landet ab Mal SOWAS von auf der Startseite! *cheers*
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Beitrag von Dazzled » 11. Jun 2006, 13:13

vielen dank art!

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Beitrag von Haki » 11. Jun 2006, 13:49

heftigsten "DANK" an alle die hier was beigetragen haben! Solche Information ist Goldwert!

Gruß

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Beitrag von jaymo » 11. Jun 2006, 14:40

Na endlich! ;) Da sollten wir später mal einen gut formatierten Artikel draus machen...

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Beitrag von Taros » 11. Jun 2006, 17:11

Danke Art, äußerst interessanter Artikel.

Da ich mich auch sehr für Farben interessiere und mehr oder weniger täglich damit zu tun habe, setze ich noch einen Kleinen drauf und zeige Daniel und allen anderen interessierten die Farbräume auf.

Unter dem folgenden Link werdet Ihr einen Wikipedia-Eintrag finden, in dem auf einer CIE-Normfarbtafel die wichtigsten Farbräume miteinander vergleichbar sind. So erkennt man, was von welchem Farbraum abgedeckt wird. Denn ein Grün ist nicht gleich Grün, wie wir danach wissen werden. Vielleicht erkennt dann auch jeder, warum im Druck grundsätzlich alle Farben blasser wirken als auf einem Monitor.

Wichtige Info vorweg: Die Rahmen auf dem Bild zeigen die Grenzen der Farbpaletten auf, alles was darüber hinaus dargestellt wird, deckt der entsprechende Farbraum NICHT mehr ab. Sehr gut zu erkennen ist, das der CMYK (Euroskala) am wenigsten abdeckt.

Wer mehr dazu lesen möchte, kann sich ja auf Wiki zurechtklicken.
Hier also der Link auf das Bild auf Wiki:
Klick mich...

Der dazugehörige Haupteintrag: Das CIE-Normvalenzsystem

EDIT: Sorry für die etwas verwirrende erste Verion meines Eintrags.
EDIT 2: Sorry nochmal, ich habe zu spät gesehen, das alex_d bereits im Eingang dieses Threads die entsprechenden Links gepostet hat.
Zuletzt geändert von Taros am 13. Jun 2006, 13:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von digitaldecoy » 11. Jun 2006, 17:52

Gut, und was soll uns dieses Bild nun sagen? Dass die verschiedenen Farbräume unterschiedlich viele Farben beinhalten ist ja bereits gesagt worden, aber was für eine Skala sehen wir denn da? Ich konnte nirgendwo eine Legende entdecken.
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Beitrag von aeyol » 11. Jun 2006, 17:54

Siehe hier

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Beitrag von Taros » 11. Jun 2006, 19:53

Sorry. Habe meinen Post angepasst. Hoffe, es wird nun etwas klarer.
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Beitrag von Chris » 11. Jun 2006, 21:37

Finde es super, dass ihr hier sowas zusammen stellt. Doch irgentwie weiss ich nie wie ich diese ganze Theorie sinnvoll beim malen einsetzen kann. Irgentwie hilft mir das ganze nicht so wirklich bei der Farbtonauswahl. Ist eben nur Theorie und weniger Praxisnah. Hättet ihr denn vielleicht auch Links wo man direkt Tipps bekommt zum malen und das dann vielleicht sogar umgesetzt sehen kann?

Bis dann
Chris

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Beitrag von Amanda » 11. Jun 2006, 22:17

Hallo Chris,

Colormanagement hat mit der Auswahl der Farben beim Malen nichts zu tun, jedenfalls nicht direkt. Es ist eine Methode, mit der es möglich ist, farbverbindlich und unabhängig vom Medium (Umgebungsunabhängigkeit) auszudrucken, einzuscannen, anzeigen zu lassen etc.

90 Prozent der Anwender merken erst dann was von einem fehlenden CMS, wenn sie zum Beispiel Flyer drucken lassen wollen und sich wundern, daß die Farben plötzlich "nicht mehr stimmen". Dort erst wird CMS praktikabel.

Sinnvoll ist dieses Wissen für jeden, der eben viel mit Datentransfer, Print- und Nonprint zu tun hat, Dienstleister wie Produzenten. Dir wird aber vielleicht schon aufgefallen sein, daß deine Bilder auf deinem Monitor anders aussehen als auf dem eines Bekannten, oder dein Drucker andere "Farben" druckt wie das, was Du auf deinem Monitor siehst.

Wandel mal aus Jux ein RGB-Foto in CMYK um und lege beide Bilder nebeneinander, mache mal vorher einen fetten königsblauen und einen giftgrünen Punkt mit rauf. Dann siehst Du sofort, daß nach der Konvertierung in CMYK das Giftgrün matschig bräunlich und das Königsblau lila-matschig aussieht. Das sind Farben, die in CMYK nicht darstellbar sind, hier siehst Du den reduzierten Farbraum sehr deutlich.

LG,
Ellie

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Beitrag von WhiteLady » 12. Jun 2006, 15:23

Ich hab hier auch noch nen nützlichen Link beizusteuern, nämlich den, wie man die einzelnen Programme farbmanagementmäßig einstellen kann:

http://www.colormanagement.style-m.de/

Aber danke für den Tipp mit dem AdobeRGB, ich hab nämlich mit dem ECI-RGB auch immer schlechte Erfahrungen gemacht und bin dann aufs sRGB ausgewichen, weil das wenigstens im Browser immer einigermaßen so aussah, wie ich´s in Photoshop sah...

Viele Grüße
Nadine

Edit: Ach ja, da fällt mir noch ein: Mir hat mal ein Informatiker gesagt, daß die meisten Tintenstrahldrucker für zuhause auf RGB getrimmt sind, weil die User zuhause eh meistens keine Ahnung von Farbmanagement haben, ergo auch nicht in CMYK drucken. Deshalb sehen Drucke in RGB oft besser auf dem eigenen Drucker aus als in CMYK. Fand ich auch wichtig zu wissen.

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