Ways of Starting

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
MartinH.
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Ways of Starting

Beitrag von MartinH. » 7. Jun 2006, 01:14

Ich wollte immer schon einen Thread darüber aufmachen wie man am besten ein Bild anfängt. Nicht weil ich glaube eine Antwort dafür zu haben, nein, weil ich selbst gern eine hätte und immer wieder merke, das ich erstens, nicht weiß wie ich Bilder anfangen soll und zweitens oft in den Anfängen schon die gravierendsten Fehler liegen.
Mein Traum wäre es, das wir hier, gemeinsam, möglichst viele Probleme rausarbeiten die sich in den Anfangsphasen eines Bildes ergeben und Lösungen dafür rausarbeiten.

Ich fange mal an mit einem Bild von mir, das hier soll aber keines falls ein Thread über mein Bild sein. Ihr seid alle herzlich eingeladen und aufgefordert ebenfalls Bildmaterial beizutragen.

Da ich den letzten Mech Trend im alten Forum leider verpasst hab und mein Bild dafür nicht fertig bekommen hab, konnte ich mir jetzt mal wieder in den Arsch treten und hab ein Bild angefangen. Begonnen hab ich damit mir das Format einzuzeichnen, dann ein Kompositionskreuz und schon gings los mit dem ersten Scribble. Da hab ich dann sofort gemerkt das mein eingezeichnetes Format nicht passt, hab darüber hinausgezeichnet, anschließend leicht gedreht einen Bildausschnit gecropt und dann noch eine Zeit lang an der Siluette gearbeitet, gespiegelt, neu gecropt, Bildteile verschoben usw.. Letztendlich floss in dieses Bild wohl sehr viel Planung im Verhältnis zu meinen anderen Speedies.
Erste interessante Frage: warum?
a) Das Design des Mechs den ich zeigen will (ich hoffe ihr erkennt ihn ;) ) ist für mich quasi heilig, daher habe ich einen sehr hohen Anspruch an das Bild und bin schon im Vorfeld kritisch. Hier lässt sich vielleicht eine emotionale Parallele zu Auftragsarbeiten ziehen, bei denen mir Fehler generell sehr viel früher auffallen, als bei meinen freien Arbeiten.
b) Vielleicht habe ich tatsächlich gelernt mir anfangs mehr Gedanken zu machen, so wie ich es mir vorgenommen habe. Aber das ist soweit noch nicht bewiesen.
c) Möglicherweise erliege ich einer Täuschung, habe mir in Wirklichkeit noch gar nix bei dem Bild gedacht und bin gerade in die Falle der Euphorie über die erste "ansehnliche" Grundform gestolpert.

Ich werde jetzt erstmal eine Nacht über das Bild schlafen, das wird mir helfen Abstand zu gewinnen und vielleicht neue Probleme klar machen.
Wollte eigentlich noch mehr schreiben, aber bin jetzt zu müde. Hier erstmal das Bild. Ich hoffe auf rege Beteiligung eurerseits! Auch für unbelegte Thesen und Denkanstöße die sich allgemein mit dem Thema befassen wäre ich dankbar.

Bild


p.s.: Nach dem schreiben des Posts fallen mir schon wieder einige Schwächen bei meinem bissherigen Ansatz des Bildes auf. Eigentlich möchte ichs noch gar nicht zur öffentlichen Disskusion stellen. Aber ich möchte auch keinen Post ohne Bild aufmachen. Gut, ich hab noch ein paar alte Thumbnails rausgekramt, die ich gemacht hab um "die ersten Minuten" eines Speedpaintings zu trainieren. Sind auch Mechs (Battletech aka Mechwarrior Universum). Also ignoriert das zuerst gepostete Bild bitte erstmal. Danke

Bild

xeNusion
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Beitrag von xeNusion » 7. Jun 2006, 08:11

MartinH. hat geschrieben: Aber ich möchte auch keinen Post ohne Bild aufmachen
wie waers mit erstmal keinen thread aufmachen und spaeter erst posten? ;)

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 7. Jun 2006, 08:22

Hallo Martin,

tolle Idee, denn mir fehlt der Plan wie ich anfangen soll auch. Anfang April habe ich ein Mastercopy von Bougereau gemacht und das hier zeigt den Beginn. Ich habe mir einen Startpunkt gesucht, das Gesicht, und mit hoher Transparenz mich Stück um Stück an die Formen und Farben herangetastet.

Für mich funktionierte das, war aber sehr zeit- und arbeitsintensiv, mangels meiner Fähigkeit eine vernünftige Outline vorher zu skribbeln und schlicht mangendes Wissen wie man an sowas korrekt herangeht oder ob es egal ist, Vor- und Nachteile diverser Methoden etc.

Jedenfalls ist das hier ein Newbie-Start mit sehr mangelnden Kenntnissen und rein aus dem Bauch heraus.

LG,
Ellie

Bild

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 7. Jun 2006, 09:17

@xeNusion: Ob dus glaubst oder nicht, das habe ich auch schon in Erwähgung gezogen, aber da ich hoffte, das was hier zusammenkommt dann direkt ins Bild einfließen lassen zu können und umgekehrt selbst bei dem Bild nach möglichen Problemen und Fragen für diesen Thread suchen wollte hab ich ihn halt schonmal aufgemacht.
Würde mich freuen wenn du auch was zum Thema beitragen würdest. Z.B. wie du deine epischen Detail-Overkill Bilder angehst. Z.B. dein The Rebel Bild.


@Ellie: Einen Fehler den ich dabei sehe ist, dass du mit Detailarbeit angefangen hast bevor die gröbsten Proportionen und Lichtverhältnisse eingeblockt waren. Außerdem hast du bei den Beinen eher die Eigenfarbe eineblockt, als die tatsächlichen Lichtfarbe. Das würde ich mir auch abgewöhnen. Versuche erstmal grob Licht und Schatten festzulegen, dadurch erschließt sich die Eigenfarbe des Objektes ganz automatisch. Versuche auch bei den ganz groben Ausarbeitungsschritten schon Plastizität festzulegen.
Als Ersatz für eine gezeichnete Outline kann auch eine Silhouette dienen. Die kannst du z.B. mit brush tool und Radierer auf einer eigenen Ebene anlegen und dann auf "Transparenz schützen" stellen um sie auszumalen. Ich finde bei einer Silhouette sieht man Fehler, z.B. bei den Proportionen oder in der Pose, auch leichter als in einer Zeichnung. So eine Silhuette leg ich oft in schwarz an und färbe sie danach komplett anders ein um nicht auf schwarz zu malen.
Hier mal ein grobes Overpaint:

Bild

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OrcOYoyo
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Beitrag von OrcOYoyo » 7. Jun 2006, 10:15

Sehr gute Idee.
Bilder in den Anfangsphasen sieht man so gut wie nie und es ist sicher interessant zu sehn wie die verschiedenen Leute an ein neues Bild herangehen.

PS: vor allem das Gesicht ist schon viel zu detailiert.
Klar kann man dann trotzdem einfach nochmal grob drübergehn aber wozu sich die doppelte Arbeit antun....

Ich finde auch ne Mastercopy hier nicht unbedingt die beste Wahl, da hat sich ja schon jemand Gedanken bezüglich Farben Bildgestaltung usw. gemacht.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 7. Jun 2006, 10:57

Freut mich das der Thread Anklang findet :).

@OrcOYoyo: Ich hab mal in einem Buch über digitale Fantasy und Science Fiction Illustration ( :roll: ) ein Tutorial gesehen wo nachdem die Zeichnung Schwarz auf Weiß fertig war erstmal das Gesicht komplett (!) fertig gerendert wurde. So eine Vorgehensweise ist mir unverständlich und noch unverständlicher ist mir das jemand sowas abdruckt.

Zurück zu meinem Bild: Ich hab Heute Morgen weiter dran gearbeitet. Wie zu erwarten war habe ich direkt wesentlich mehr Schwächen erkannt als letzte Nacht. Also hab ichs erstmal auf diesen Stand weitergemalt:


Bild

Damit wär ich schon fast zufrieden gewesen, bis ich auf die Idee kam das Bild mal zu erweitern und es grob weiterzumalen:

Bild

Diesen Schritt habe ich glaub ich zum ersten mal gemacht und ich denke ich sollte es öfters machen. Dadurch ergaben sich nämlich wieder Zahlreiche Fehler:
1. Wo ist der Horizont? Den hatte ich bissher fatalerweise ignoriert und ich habe Glück das sich das Bild trotzdem halbwegs in eine Perspektive einfügt.
2. Die Beine. Da habe ich ein wichtiges Element vergessen, der "Unterschenkel" müsste eigentlich doppelt so lang sein. Jetzt habe ich mir gerade zum ersten mal die Marauder Figur aus dem Regal genommen, deren Design ich treffen will. Insgesamt will ich das Bild zwar ohne Refferenz malen, aber mir nochmal die Groben Proportionen ins Gedächtnis zu rufen war sicher eine gute Idee. Was vorher für mich schon 70% gut aussah, liegt jetzt bei 30%. Im nicht erweiterten Bildausschnitt zeigt sich mir dieser Fehler nicht annähernd so deutlich, obwohl ich jetzt weiß wonach ich suchen muss.

Beim Frühstück fielen mir noch weitere wichtige Punkte ein:
1. Komposition. Wärend ich das Licht wohl auch später noch anpassen kann wird das mit der Komposition schwer. Ich sollte jetzt wohl auf Basis von dem was ich jetzt habe nochmal komplett zurück gehen und mir darüber Gedanken machen. Vielleicht schon in einem Colorthumb.

Ich denke um für mich persöhnlich einen funktionierenden möglichst universellen Plan aufzustellen, wie ich ein Bild anfange, muss ich meine Arbeitsweise extrem strukturieren und einem Ablauf unterwerfen. Intuitive Prozesse wie gedankenloses scribblen und spielen mit Shapes würden dabei sicher auf der Strecke bleiben, desswegen kann es sein, das ich selbst bei einem kleinen relativ belanglosen Speedpainting irgendwann einige Arbeitsschritte zurück gehen müsste um das optimalste Ergebnis rauszuholen. Ob das letztendlich Zeit und Arbeit spart im Verhältnis dazu später grundlegende Fehler ausbügeln zu müssen bleibt abzuwarten. Ich hoffe es natürlich. Ebenso unklar ist mir momentan noch ob mir eine so strukturierte Arbeitsweise überhaupt noch Spaß machen würde.

Was momentan sehr kritisch bei meiner aktuellen, noch nicht optimierten, Herangehensweise ist, ist das ich "Anatomie" und Komposition versuche getrennt zu betrachten, was eigentlich nicht möglich ist. Wer eine Idee hat wie man diese Arbeitsschritte effektiv zusammenfügen kann möge sie bitte posten!

Zaknafain
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Beitrag von Zaknafain » 7. Jun 2006, 11:55

suuuper idee dieser thread. Ich wollt schon immer was darüber wissn und habe mir auch viele gedanken dazu gemacht die ich jetzt mal alle zusammenschreiben kann. Alles was jetzt folgt bitte kritisch aufnehmen, ich wäre auch dankbar für ein paar diskussionen darüber wenn sich etwas komisch anhört. Es gibt keine bessere Art seine eigenen Ansichten zu überprüfen.

Am Anfang sind nur diese 3 Dinge wichtig:
Komposition -> Proportionen -> Farben

Es gibt ganz am Anfang 3 Arten anzufangen:
- mit ner Vorzeichnung (dann kann man sich erst um komposition und proportionen kümmern und dann um farben)
- mit ner Silhouette (wenns n farbiges bild werden soll dann auf keinen fall schwarz weiss!)
- direkt drauf losmalen (nur was für profis. Ich kanns jedenfalls nicht)

Vor dem eigentlichen Malen (also nach der zeichnung / silhouette) steht das "underpainting" an. (kann mir da jemand mal nen passenden deutschen begriff dafür nennen?)
Bei farbigen Bildern sollte dieser Schritt auf jedenfall gemacht werden, aber auch bei einfarbigen Bildern lohnt es sich. Als underpainting zählt alles von ner einfachen Lasur bis zu nem kompletten rendering.
Da das Thema zu komplex ist werd ich hierfür einfach nur nen link und ein Beispiel posten:
http://www.conceptart.org/forums/showthread.php?t=63899
Beispiel Bild von mir: (warmes underpainting)
http://www.destrucreative.com/zaknafain ... thever.JPG

Es gibt ein paar allgemeine Regeln wie sich ein Bild im Laufe der Zeit entwickeln sollte:

1. große Pinsel -> kleine Pinsel
Das macht das Arbeiten schneller und zwingt einen am Anfang auf die Details zu verzichten. Zusätzlich kann man so besser mit Komposition und Farbe rumspielen
Zitat William Whitaker: "such den größten pinsel der diesen Job erledigen kann, leg ihn dann beiseite und nimm nen größeren". Des klingt jetzt nach der holzhammer methode, isses aber nicht. Wer mir nicht glaubt sollte sich whitakers werke anschaun.

2. Mittlere Tonwerte -> Helle/Dunkle Tonwerte
Erklärt sich von selbst. (wers nicht versteht, bitte nachfragen)

3. weiche Kanten -> harte (scharfe) Kanten
Man kann dadurch Stellen so lassen wie sie sind und weitermalen ohne dass man sich bei dem fertigen Bild sorgen darüber machen muss dass sie zu unruhig werden.

4. gesättigt -> ungesättigt (das is ne spezialregel die nur sinn bei digitalen Arbeiten macht)
Es ist immer einfacher die sättigung zu veringern als sie zu erhöhen.

besonders 1. und 2. is wichtig. Die andern beiden haben sich immerhin bis jetzt bewährt.


Die Details sollten auf jedenfall so lange wie möglich hinausgeschoben werden. Sargent hat oft alle Details des Gesichts wie Augen, Nase und Lippen bis kurz vor dem Ende ausgelassen. Diese Vorgehensweise ist sehr sinnvoll. Warum? Angenommen mir fällt nach ein paar Korrekturen auf, dass auch das auge verschoben werden muss. Wenn das Auge jetzt nur ein Pinselstrich ist, geht das einfach und ich habe kaum zeit verloren. Wer das Auge hier schon fertig gerendert hat, traut sich entweder nicht es zu verschieben oder hat sehr viel Zeit umsonst investiert.

Ein weiterer Fehler der leicht zu vermeiden ist das was MartinH. zu Ellies Bild erklärt hat. Es ist keine gute Idee einen Teil des Bilds total zu vernachlässigen während man den anderen fast fertig rendert.

Ich werd mal schaun was ich so an Arbeitschritten bei mir auf der Platte finde. Wenn ich was hab werde ichs hier posten. Ich finde es gibt nichts interessanteres als die Arbeitschritte andere Leute zu sehen.

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Beitrag von Zaknafain » 7. Jun 2006, 12:00

wow... hab wohl ziemlich lange zum posten gebraucht ^^
MartinH.:
Die Erweiterung ist ne gute Idee. Und ich denke es ist durchaus möglich Anatomie und Komposition zu trennen. Ich denke das ist sogar sinnvoll. Was man aber nicht möglich ist dass man Proportionen von Komposition trennt.
Beispiel:
Es gab mal n Tutorial von Marko Djurdjevic in dem er mit ner Art Strichmänchen (aber halt schon mit groben Volumen) angefangen hat. Die Anatomie war nichtmal im Ansatz vorhanden aber Komposition und Proportion schon.

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 7. Jun 2006, 12:45

Hallo,

ok, das es eine Mastercopy war ist etwas unglücklich. Sorry.

Verzeiht mir meine vielleicht naiven Fragen, aber ich bin erstaunt wie mir die Tonwerte immer so schnell wegsumpfen:

Bild

Sobald ich beginne auszuarbeiten, bin ich bislang immer genötigt nach den Details erst das Licht festzulegen. Der Beginn ist ja nicht außerhalb der mittleren Tonwerte, insofern wundert mich dieses Phänomen bei mir. Mit dem Bleistift habe ich dieses Problem extrem, es sieht am Ende entweder aus wie eine graue Masse oder ich bleibe eher bei der Lineart.

Ein typisches Anfängerphänomen?

LG,
Ellie

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Beitrag von MartinH. » 7. Jun 2006, 13:39

@Ellie: Du bist wieder viel zu schnell in die Details gegangen. Ich hab mal von diesem Step aus, den du in deinem Thread gepostet hast: http://www.elliepower.de/test98.jpg , ein kleines Overpaint gemacht:

Bild

Du hast dir die Lichtquelle zwar eingezeichnet, das ist gut, aber du hast dich noch nicht getraut sie einzuschalten. Licht ist hell, und der direkte Blick in Lichtquellen ist in der Regel überstrahlt, also rein weiß. Damits noch heller wird hab ich dem ganzen noch einen glow verpasst und drüber gedodged. Wenn du das machst sollte es dir helfen das Licht im Bild zu sehen. Von diesem hellen Punkt aus solltest du alle Teilformen betrachten und den lichtzugewandten Seiten mit einem großen Brush, mit reinem Weiß, ihr Licht aufmalen. Ebenso dann mit einem großen Brush mit reinem Schwarz die Schattenseiten. Nimm diese extremen Tonwerte, und trau dich mal ein richtig hartkontrastikes Bild zu malen. In dieser Ausarbeitungsphase kannst du dir ja auch noch kein einziges Detail kaput machen weil noch keins da sein sollte. Wenn du erstmal alle Körper grob durch das Licht beschrieben hast sollte es dir auch einfacher fallen Details zu integrieren ohne die Plastizität der Tonwerte wieder zu verlieren.
Rechts unten habe ich mal extrem verkleinerte Ansichten des Bildes eingefügt. Links dein Orginal, rechts mein Overpaint. Dieses rauszoomen solltest du zwischendurch immer mal wieder machen. Wenn das Bild dann total versuppt sind die Tonwerte noch zu zurückhaltend.
Mit den mittleren Tonwerten anzufangen heißt nicht, das man dann lange bei mittleren Tonwerten bleibt. Licht und Schatten sollten sobald die grobe Zeichnung feststeht als erstes grob eingeblockt werden. Dadurch kannst du schon sehr weit beurteilen wie das Bild später wirkt, weil sich diese Lichtstimmung beim Ausarbeiten eigentlich nicht mehr all zu stark verändern sollte, außer man trifft grundlegend andere Entscheidungen bei der Beleuchtung.


@Zaknafain: Sehr schönes Posting, genauso stell ich mir das vor :), Danke. Du hast mir auch schon eine Frage beantwortet. Proportionen und Komposition in einem Zug zu betrachten ist sicherlich sinnvoll.
Darauf basierend hab ich jetzt eine neue Proportionsskizze angefangen, mich allerdings so auf die Proportionen konzentriert, das ich die Komposition immernoch ignoriert hab. D'oh. Zum Rest schreib ich später noch was.


Ich zeig erstmal meine weiteren Steps:

Die Gesamtproportionen stimmen jetzt schon eher, aber die Komposition ist im Arsch.
Bild

Noch ein bisschen Finetuning, aber wohin jetzt mit dem Bildausschnitt?
Bild

Liebe so? (etwa cinemascope)
Bild

Oder so? (das ewig gleiche langweilige 16:9 das ich in fast allen meinen querformatigen Bildern verwende außerdem ist die Komposition bzw. Pose dann total langweilig)
Bild

Hier will ich mir jetzt noch etwas Zeit zum nachdenken lassen und erstmal ein paar Colorthumbs machen um mich mit der Komposition zu beschäftigen.
Ist schon interessant wie weit ich mich vom ersten Entwurf jetzt entfernt hab (nicht inhaltlich, aber ich habs halt alles neu gemacht) und das die ersten 1 bis 2 Stunden die ich an dem Bild gearbeitet hab anscheinend ziemlich für die Katz waren obwohl ich die Anfangs toll fand ^^. Beim nächsten Bild würd ich gern direkt hier anfangen, genau dafür hab ich diesen Thread gestartet.[/list]

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Amanda
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Beitrag von Amanda » 7. Jun 2006, 15:21

Hallo Martin,

vielen Dank, ich denke also zu zaghaft. Es ist so, daß mich das Lineart dazu verleitet sehr schnell Details auszuarbeiten und ich verliere dann die Lichtsituation aus den Augen. Ich merke auch wie ich mit zu kleinem Brush kritzel, ich glaube ich bin noch zu feige fette und längere Striche zu machen.

Sehr interessant zu sehen, daß es dir auch so geht wie mir sehr oft. Ich fange immer wieder zig Ideen an und merke, sie funktionieren nicht. Stichwort Komposition, ich fände es super, wenn ihr begründen könntet, warum ihr euch für eine Perspektive oder Blickwinkel entscheidet. Ich handel da sehr nach Gefühl, habe zwar durch meinen Job schon ein paar grundlegende Dinge wie Gewichtung etc. gelernt, aber wenn es um Bilder geht keine Ahnung wie anwendbar das ist.

Digitaldecoy hatte mir hierzu anfangs den Tipp gezeigt, wie man sich mit groben Tonwerten und Shapes auf Ebenen an eine gute Komposition herantastet, was gut und was schlecht ist, bleibt dabei verborgen.

Wie weit spielen Fibonacci (ok, da wird es sehr tiefgehend) und Goldener Schnitt hier eine Rolle? Dinge wie Grauwerte, Grauwertbalance innerhalb eines Bildes.

Und sagt mir bitte, wenn ich euch nerve. :lol:

LG,
Ellie

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Beitrag von artvandeley » 7. Jun 2006, 15:39

Nö, Ellie. Also mich nicht.....

Martin, da eine Komposition das ganze Bild miteinbezieht, ist es nicht die beste Idee sowas ohne Grauwerte bzw auf weissem Grund anzulegen. Mein Tip wäre auf Hellgrau in mittleren Tonwerten die Komposition auszuarbeiten und, das ganze Bild einbeziehend, diese dann zu verdichten. Die spätere Tonwertkontrolle verengt zwar den Farbraum bzw die Graustufen an sich, für eine Grundlage ist das aber dann noch nicht so wichtig.

Sehr interessanter Thread übrigens. Bin mal gespannt....

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 7. Jun 2006, 15:48

Fibonacci ist modischer Kokolores, der, seit es mal bei Dan Brown im da Vinci Code erwähnt wurde, fröhliche Urständ feiert. :D

Beziehungsweise: Es ist was für Theoretiker. Goldener Schnitt usw. ergeben sich meist von ganz allein, wenn man seinen Instinkten vertraut. Ingino hatte im alten Forum ja mal davon erzählt, wie er zeichnet. Indem er einfach die Striche da hinsetzt, wo sie hingehören... Könnt Ihr ja nochmal genau in dem entsprechenden Thread (hieß, glaube ich, "Ingino Spleen" ) nachlesen. Bei der Komposition ist es ähnlich. Gerade am Anfang sollte man, wenn man nicht glasklare inhaltliche Vorgaben hat, einfach abstrakt loslegen: "Hier ist es dunkel? Hhm - dann sollte ich da noch eine etwas kleinere dunkle Fläche einfügen. Diese Linie hier geht hart und spitzig nach unten? Dann könnte ich das durch eine weiche, nach oben wehende Linie dort austarieren..." Zwischendurch immer mal flippen, um zu überprüfen, ob die Elemente gut im Format sitzen.
Einer unserer Kunstgeschichtsprofessoren brachte mal zu einer ßsthetik-Vorlesung mehre Drucke von Mondrian-Bildern mit. Genauer gesagt: ein Mondrian-Bild und diverse "Fälschungen". Die Bildelemente waren überall die für Mondrian üblichen: Waagerechte und senkrechte schwarze Linien, gelbe, rote und blaue Kästen... Dann ließ er abstimmen, welches der Bilder das beste sei. So gut wie alle voteten für den "echten" Mondrian. Mit Logik und Zahlenverhältnissen konnte niemand von uns seine Wahl begründen. Der "echte" Mondrian sah einfach richtiger, stimmiger, besser aus.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

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Eric
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Beitrag von Eric » 7. Jun 2006, 15:58

Martin, mag sein das ich unter den Mitgliedern diese Forums ein Dinosaurier bin, was Technik anbetrifft, jedoch geht mir beim "ersten" deinerSchritte genau das "spiel" um das Design und das Layout/Komposition des Mechas/Bots verloren. Nach wie vor, bevorzuge ich bei diesem ersten Step die einfache, uralte Thumbnail mit Bleistift auf Papier skizzieren, um genau das zu machen, mit dem Design zu spielen. Bei deinem Versuch da oben, bekomme ich den Eindruck das du versuchst bereits orgendwo dazwischen einzusteiegn, um möglichst bald ein Ende zu finden. Inwiefern das einen Sinn macht, ist eine andere Thematik, aber das"Design"gewinnt nix dabei, da es nur Fragen hinterlässt . Habe der Eindruck dir gehen so viel Varianten, gute, interessante Varianten verloren. Warum versuchst du nicht zuerst den Mecha zu definieren, auch die "verborgenen " Seiten(die die du nicht direkt siehst) zu konstruieren und zu designen. Einmal stimmig in sich, gelingt die farbige Endfassung bei weitem einfacher.

Ellie, der Anfang bei dir war sehr gut, sah zumindest von der Farbauswahl und erste platzierung des Kopfes sehr gelungen.

Schöne Grüße, Eric

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Beitrag von Ionflux » 7. Jun 2006, 16:07

Ich bin noch nicht lange dabei, aber vieles von dem, was hier gesagt wurde, kann ich gut nachvollziehen. Ich neige auch dazu, mich zu früh in Details zu verlieren und Bilder nicht gut genug zu planen. :( Ein Bild steht und fällt mit dem Anfang. Nichts ist frustrierender, als wenn man dann bei der Ausarbeitung feststellt, dass es überhaupt nicht funktioniert. Ich habe daher beschlossen, etwas mehr Zeit in die Planung zu stecken. Ich bin kein Freund von direkt vorliegenden Referenzen, daher male ich alles aus dem Kopf. Thumbnails sind mir dabei eine große Hilfe. Wenn mir eines davon gefällt, mache ich einen Test mit Farben.

Hier eine aktuelle Idee:
Bild

Ich habe immer das Gefühl, ich mache viel zu viele Striche. Das liegt wohl daran, dass ich mir mit den Formen nie ganz sicher bin. Ich hoffe, das gibt sich mit der Zeit, wenn ich mehr Formen aus verschiedenen Perspektiven gezeichnet habe.

Dies waren die Thumbnails für meinen Mech:
Bild

Ich bin bei der ersten Idee hängengeblieben, die mir gefallen hat, da es auch schnell gehen sollte. Aber es hätte sicher nicht geschadet, auch dieses Konzept noch mit weiteren Thumbnails ausloten.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 9. Jun 2006, 01:37

@Ellie: Die Fibonacci Reihe kenn ich nur vom Hörensagen und den Goldenen Schnitt hab ich auch noch nie nachgemessen ;). Ich mach das fast alles nach Gefühl und versuche selbiges zu schulen indem ich mir geziehlt stimmige Kompositionen und Layouts ansehe (viel zu selten).

@Art: Danke für den Tipp. Du hast sicher recht. Der Hauptgrund warum ich das hier nicht gemacht hab ist, dass es mich überfordert auf zu viele verschiedene Dinge gleichzeitig zu achten. Das ist denke ich generell einer der Knackpunkte an denen ein Bildanfang scheitern kann, man muss einfach extrem viel Verschiedenes gleichzeitig beachten.

@Eric: Danke. Das was du ansprichst sind gute Punkte. Du hast auch ganz richtig erkannt, das ich versuche irgendwo mittendrin einzusteigen und möglichst schnell voran zu kommen. Das liegt zum einen daran, das ich gar nichts selbst designe, sondern quasi ein Fanart ausarbeite (den Mech gibts ja schon, wie Anfangs erwähnt: Ein Marauder aus der BattleTech Spielwelt, ursprünglich aus den Macross Animes, da sieht der aber etwas anders aus), zum andern daran, das ich einen effektiven (in meiner Vorstellung = zeitsparenden) Weg suche ein Bild das ich im Kopf habe umzusetzen. Allerdings hab ich diesmal weit weniger vom Bild schon im Kopf als ich gerne hätte ;).
Wenn ein Design nur in einem Bild vorkommt würde ich zugegebenermaßen selten auf die Idee kommen es so konkret zu definieren wie du es beschreibst, aber das wär sicher nicht verkehrt um dadurch weitere Anregungen fürs endgültige Bild zu bekommen.
Und Bleistift Thumbnails sollte ich mir sowieso öfters machen :D.


Wird leider noch etwas dauern bis ich an dem Bild weitermachen und mir Gedanken übers Thema machen kann, die Arbeit ruft :(.

MartinH.
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Beitrag von MartinH. » 9. Jun 2006, 16:12

Hab jetzt mal mit einer Farbkomposition angefangen und hab eigentlich schon wieder viel zu weit ausgearbeitet und viel zu wenig experimentiert :(.
Das Bild ist jetzt auch kritikmäßig zum Abschuss freigegeben.

Bild

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Beitrag von SickToy » 9. Jun 2006, 16:14

Vielleicht solltest du die Farbkombo nicht in einem so grossen Format machen .... eher so ganz klein wo du wirklich auch nicht ins Detail gehen kannst.
He is Conan, Cimmerian, he won't cry, so I cry for him.
- Subotai .-._.-. http://www.blaettgen.com

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jun 2006, 20:49

Hmm, meinst Du es wird dem Motiv gerecht, den Mech als quasi schwarze Silhouette zu belassen? Gerade, wenn Du das Motiv nicht "erfinden" musst, sondern einfach nur eine ansehnliche Lichtsituation kreieren willst, könntest Du doch mehr von dem Motiv zeigen.

Dieses Bild wäre für mich übrigens der klassische Fall für eine Vorzeichnung, die anschließend ausgeblockt und dann gerendert wird. Das Motiv steht fest, sogar die Pose steht fest, nur das Licht ist noch die große Frage. Wenn man in 3D-Maßstäben denken würde, dann hättest Du das Modelling schon fertig und müsstet bloß noch die Lichtquellen so einstellen, dass ein schönes Motiv dabei rumkommt. Ich würde dabei so vorgehen, dass ich mir die Vorzeichnung (ich gehe jetzt Mal davon aus, dass ich eine fertig hätte) stark verkleinert mehrfach nebeneinander in eine Datei kopiere und dann einfach verschiedenste Lichtvarianten grob ausskizziere.

Um das Mal an einem ganz einfachen Beispiel zu demonstrieren:

Bild

Wir sehen hier eine extrem unspektakuläre Vorzeichnung und darunter sechs schnelle Varianten, wie ich diese in eine ausgeleuchtete Szene verwandeln könnte. Was man sehr gut sieht ist, dass man auch eine total einfache Zeichnung in eine visuell interessante Szene verwandeln kann, einfach indem man sie in ein interessantes Licht taucht. Ich mache das gerne mit einfachen Zeichnungen, die für sich nicht viel hergeben, aber mich irgendwie dazu reizen, sie in "ein gutes Licht zu stellen". Gutes Beispiel:

Bild

Dabei spiele ich auch gerne mit der Vorzeichnung in der Art dass ich mir denke "wie niedrig kann ich den Kontrast hier wählen, ohne die Form zu verlieren. Schau Mal, wie vage die Formen des Säbelgriffes sich hier und da vom Hintergrund absetzen. Das gelingt mir nur, weil die Vorzeichnung mir Gewissheit über die Form gibt und ich mit der Lichtquelle quasi vorsichtig die Formen herausarbeite oder kaschiere.

Aber um noch Mal zu den Kugeln oben zurückzukommen. Ein Punkt, der mir dabei noch in den Sinn kommt ist, dass ich zu jedem der sechs Motive auch durch klassische Speedpainting-Techniken hätte finden können. Also erst Mal ein paar Blobs hier und da, ein bißchen mit Layer spielen und dann Formen rausarbeiten. Am Ende wäre vielleicht eines der Motive dabei rausgekommen, aber der Sprung zu jedem anderen dieser Motive wäre dann enorm. Das improvisierte Spiel mit Licht und Schatten hätte mich quasi zu einer Form geführt, aber gleichzeitig wäre ich schon an dem Punkt angekommen, wo Form und Ausleuchtung quasi definiert sind. Dann noch etwas an der Beleuchtung zu ändern, quasi aus Motiv 4 Motiv 3 zu machen, wäre extrem mühsam.

Die Zeichnung ist eine Methode, den Formaufbau der Szene bereits zu klären, bevor auch nur ein Lichtstrahl in sie hineinfällt und sich dann erst Mal über die Möglichkeiten der Ausleuchtung Gedanken zu machen ohne sich von vornherein auf ein festes Gleis zu begeben. Natürlich ist es oft so, dass man schon in der Vorzeichnung eine Lichtrichtung vorzieht und Schatten schon in einer bestimmten Form anlegt, aber man bleibt immer noch flexibel genug, um viele unterschiedliche Möglichkeiten auszuprobieren.

Also, der Weg über die Vorzeichnung ist auf jeden Fall mein bevorzugter Weg, wenn ich das Motiv bereits kenne und seine Form und Pose für mich geklärt sind. Natürlich ist diese Methode gänzlich ungeeignet, wenn man erst Mal assoziativ arbeiten und sich von den Formen und Shapes inspirieren lassen will, die da nach und nach auftauchen, obwohl sich die Techniken durchaus auch durchdringen und ergänzen können. Dafür fehlt mir jetzt ein einleuchtendes Beispiel, aber man kann z.B. eine Zeichnung an bestimmten Stellen undefiniert lassen und diesen Bereich dann durch Zufallsmuster lösen, die man dann assoziativ ausarbeitet. Dazu habe ich jetzt auch noch Mal ein kleines Beispiel gemacht:

Bild

Also, hier ergänzen sich jetzt die Ansätze recht gut und zahllose andere KOmbinationen sind denkbar.

Um noch Mal auf das Ausgangsthema zurückzukommen: ich denke, man sollte die grundsätzliche Entscheidung fällen, ob man bereits mit einem Motiv im Kopf an die Arbeit geht oder nicht. Wenn die Aufgabe sogar lautet, ein längst bekanntes Motiv umzusetzen, dann würde ich immer den Weg über die Vorzeichnung gehen und würde Dinge wie Shapes und Positiv- und Negativformen in der Zeichnung klären. Auch Komposition kann man da grob lösen, obwohl es mir persönlich auch leichter fällt, Komposition mit Flächen anzugehen und weniger mit Linien. Eventuell könnte man der Vorzeichnung noch ein paar Kompositions-Thumbnails vorschieben. Aber das lohnt sich vermutlich nur bei komplexeren Szenen. Hmm, muss ich noch Mal genauer drüber nachdenken.

Auf jeden Fall ein hochinteressantes Thema mit vielen Facetten. Bin gespannt, was hier noch so entwickelt wird!
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

nacho
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Beitrag von nacho » 9. Jun 2006, 21:55

Daniel, ich denke dass sich Thumbnails zur Komposition nur bei Szenen wirklich lohnen..
Man kann ja mit schlichten Graustufen Räumlichkeit und Komposition andeuten (ohne großartig Licht zu konstruieren) und so verschiedene Varianten durchprobieren. Das geht in ein paar Minuten pro Thumb. Die Komposition jeweils zu zeichnen macht für mich da nicht wirklich sinn, da man ja eh Tonwerte miteinbeziehen muss.

Bei Portraits oder Charakteren ist es wohl optimaler, eine Skizze zu haben, die man schnell mit Farben bewerfen kann.

Verschiedene Motive erfordern verschiedene Herangehensweisen..?

:D

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jun 2006, 22:17

Tja, ich rätsel schon eine ganze Weile daran herum, ob es einen "idealen Weg" gibt. Robolus' Workshop auf der Convention hat mir noch Mal einen Stoß in die Richtung gegeben, dass dieses ewige "ach, ich wähle jetzt Mal einfach den Ansatz, der sich gerade anbiedert" einen im Endeffekt zu sehr an der Nase herumführt.

Andererseits ... oft bietet sich halt der eine Ansatz eher an als ein anderer. Wenn ich im Hintergrund eine Felsformation umsetzen will, würde ich niemals anfangen, und eine Vorzeichnung dafür machen. Manche Sachen setzt man am besten direkt mit Tonwerten um. Bei Charakteren merke ich immer wieder, wie hilflos ich ab einem bestimmten Punkt werde, wenn ich keine Vorzeichnung habe und Architektur oder mechanische Gebilde, würde ich ohne Vorzeichnung nicht Mal anfangen.

Dann gibt es aber wieder Leute wie art, die ganz ohne Vorzeichnung auskommen. Sowas wurmt mich dann ganz ungemein, weil es für mich nach dem idealen Weg aussieht. Auf der anderen Seite könnte ich mir nie vorstellen, auf die Magie einer schwarzen Linie auf weißem Grund zu verzichten. Es ist einfach zu schmackhaft, was dabei rumkommen kann, wenn man richtig drin ist.

Manchmal wünschte ich, die ganze Sache würde sich noch in eine ganz neue Richtung hin auflösen. Irgendein gemeinsamer Nenner, unter dem sich alles versammelt. Vielleicht ist das auch nur der bescheuerte Wunsch eines ewigen Analytikers. Irgendwie werde ich schon klarkommen.

BTW, schöne Variante, roadkill! Vielleicht mach ich auch noch eine.
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Beitrag von MartinH. » 9. Jun 2006, 22:51

@Daniel: Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde vielleicht mit deiner vorgeschlagenen Methode nochmal komplett neu anfangen.
Ich weiß nicht ob es sich wirklich in einen Workflow integrieren lässt, oder ob der flow dann verlorengeht, aber wir könnten mal versuchen ein Flussdiagramm auszuarbeiten, das abhängig von der Ausgangssituation, bzw. der Aufgabe, verschiedene Arbeitsweisen vorschlägt. Z.B. was du schon angesprochen hast, wann eine vorzeichnung sinnvoll ist und zu welchem Zeitpunkt man sie dann machen sollte.
Für mich ist das arbeiten mit Vorzeichnung bissher noch ungewohnt. Die Paar mal wo ich mich erinnern kann eine verwendet zu haben, waren es graustufenbilder und ich hatte in der Zeichnung die Tonwerte schon soweit festgelegt, das ich nur noch ein bisschen smudgen musste und dann direkt in die Zeichnung reingemalt hab.
Dein Beispiel mit dem Säbel ist sehr einleuchtend. Diese Möglichkeiten eine Vorzeichnung zu nutzen hab ich bissher nicht gesehen. Vielleicht auch ein Grund warum ich dazu neige in der Ausarbeitung zu viele Kontraste zu setzen und wahllos Dinge zu betonen.

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Beitrag von digitaldecoy » 9. Jun 2006, 23:13

He he, was man aus ein und der selben Vorzeichnung alles machen kann:

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@ Martin:

Ich bin mir nicht sicher, ob so ein Flussdiagram wirklich sinnvoll ist, obwohl der Gedanke reizvoll klingt. Allerdings wird man keinen allgemeingültigen Weg definieren können und auch die Wahl der jeweiligen Technik ist für jeden immer anders. Ich z.B. habe ganz klar einen Hang zur Linie und deshalb nehme ich sie überall wo es geht zur Hilfe. Wenn ich aber an jemanden wie z.B. Duracel denke, der sich den Bereich der Linienzeichnung jüngst erst erschließt und bisher über die Tonwerte und Massen im Raum an seine Motive herangegangen ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass bei ihm die gleichen Methoden funktionieren würden.

Ich denke, wir erreichen schon viel, wenn wir die einzelnen Wege hier aufzeigen und erörtern. So kann jeder selbst für sich herausfinden, wo seine Stärken und Schwächen liegen und welcher Weg ihn im Endeffekt am sichersten zum Ziel bringt.
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Beitrag von SickToy » 9. Jun 2006, 23:55

Vielleicht nicht ganz so brilliant wie bei den anderen aber machen wollte ich es auch mal ... muss zu meiner Entschuldigung sagen hatte auch nur n paar Minuten Zeit :)

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Beitrag von Zaknafain » 10. Jun 2006, 01:02

die verschiedenen umsetzungen bringen mich auf gute ideen. Leider sind meine vorzeichnungen selten wirkliche zeichnungen. Ich werde es trotzdem mal ausprobieren.
Man dieses Forum ist echt toll.

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