Informatik-Studium abbrechen und kreativ werden?

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hamena314
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Informatik-Studium abbrechen und kreativ werden?

Beitrag von hamena314 » 5. Jan 2008, 12:50

Hallo,
ich bin fast 26, studiere schon seit 9 Semestern und habe angefangen mit 2 Semestern Maschinenbau. Über den Umweg Mathe bin ich dann bei Informatik gelandet und studiere da seit 7 Semestern.
Die ersten Semester habe ich recht wenig gemacht und erst seit 2 oder 3 Semestern hänge ich mich wirklich rein, merke aber dass ich nervlich und körperlich fertig bin.
In der Mitte des Studiums habe ich dann beschlossen mal was ganz anderes zu machen, als mir ein Buch von Andrew Loomis und später Betty Edwards in die Hände fiel...
Lange Zeit habe ich sogar verheimlicht, dass ich eher nicht der logisch-mathematische Typ bin, sondern viel lieber kreativ arbeite; ich habe ja nichtmal hier im Forum etwas von meiner Arbeit gepostet aus Angst vor Kritik.
Trotz dass ich mich so in mein Studium reinkniee habe ich kaum mehr als 1 Semester an Kursen bestanden, Regelstudienzeit sind 6 Semester, unter 10-12 werde ich auf keinen Fall fertig.
Nun stehe ich vor der Entscheidung mein Studium zu schmeissen (meine Eltern sind begeistert ^^), weiss im Gegenzug aber überhaupt nicht, was ich sonst machen könnte.
Habe an WebDesign gedacht weil ich ja nunmal auch programmieren kann, aber viele raten mir davon ab - "zu überlaufen, schlechtes Gehalt, unsicher, ...".
Ich arbeite gerne mit fertigen Fotos, retuschiere viel mit Photoshop, etc. ... und wie man merkt, habe ich so garkeine Idee wie's weitergehen soll und ausserdem die Befürchtung dass ich kreatives Arbeiten nur darum mag, weil's mal was anderes ist und über den Status Hobby nicht rauskommt.

Ideen, Vorschläge, Meinungen für jemanden in der Sackgasse? :)

HAVE PHUN!

idontlivehereanymore
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Beitrag von idontlivehereanymore » 5. Jan 2008, 13:34

In Halle an der MLU kann man sich während des Informatikstudiums auf Designinformatik spezialisieren und das ganze passiert dann in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Kunst und Design. Vielleicht ist das was für dich, da müsstest du dein Studium nicht abbrechen, könntest aber trotzdem was kreatives machen.
Ob du wirklich nochmal ein neues Studium anfangen willst musst du wissen. Wenn du Design jedoch nur studieren willst, weil du von Informatik weg willst, würd ich dir jedoch eher von abraten. Zumindest vom Arbeitspensum her musst du da, besonders im Grundstudium, ziemlich ranklotzen, und da es vielerorts meist schon Bachelor ist, ist das bestehen der Kurse auch noch wichtiger. Weit über die Regelstudienzeit zu studieren ist da dann sogar ziemlich heikel. Kenne Leute die wurden exmatrikuliert bei Bachelorstudiengängen, weil sie zwei mal durch ne Prüfung gefallen sind.

Dass soll jetzt keine Panik mache sein, würd dir nur empfehlen dir alles genau zu überlegen. Wirklich leicht wirds wohl nirgends.

thomasp
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Beitrag von thomasp » 5. Jan 2008, 16:13

im grunde ist es ja dein leben, wer kann da schon wirklich tipps geben - aber wenn du dich nicht mit dem berufsbild des informatikers anfreunden kannst, dann ist das studium den aufwand nicht wert, finde ich - grade wenn du eh nicht wirklich vorangekommen bist.
wenn du vor allem informatik studiert hast, weil das ja eine sichere sache ist, überdurchschnittlich bezahlt wird etc. blabla, dann bringt dir das nix. klar kann man da gut verdienen und einen netten job haben - wenn man sich reinhängt und sich für den beruf begeistern kann. die mittelmässigen sichere-schiene-fahrer, die zu lange auf der uni hängengeblieben sind und eigentlich nur bequem leben wollen, landen ggf. höchstens beim arbeitsamt oder studieren irgendwas weiter. kenne ich von kommilitonen damals und das waren noch die boom-jahre, kurz vor der dot-com krise - als jeder, der die buchstaben S, A und P in diese reihenfolge gebracht hat, super aussichten im consulting zu haben glaubte. ;)

die frage ist nur, was du willst - wirklich willst und wofür du dich schinden kannst, gut darin werden und einen marktwert aufbauen kannst. sicherheit und garantie auf einen gutbezahlten job gibt es heutzutage jedenfalls nicht mehr, scheint mir. finde das berufsbild, das deinen vorlieben entspricht und häng dich rein. gibt es dazu ein relevantes studium, umso besser. es gibt unverschämt gut verdienende grafiker, illustratoren und sicher auch webdesigner. und ich kenne durchaus den einen oder anderen informatik-absolventen, der mit sämtlichen lotus-, sap- und oracle-zetteln wedeln kann, der in seiner branche nichts gefunden hat und sich grade so über wasser hält mit einem frustigen minijob.

im kreativbereich ist ein studium meiner erfahrung nach zweitrangig. interessant ist es dann, wenn du im ausland arbeiten willst, dann klappt es leichter mit arbeitsvisa oder einem dauerhaften aufenthalt ausserhalb der EU.
davon abgesehen kann es schon sein, dass du im qualifikationsverliebten deutschland früher oder später ohne das diplom gegen eine wand läufst, je nachdem in welchen firmen und dort positionen du arbeiten möchtest.

Ruben
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Beitrag von Ruben » 6. Jan 2008, 01:39

Mh, ich denke du hast dir die Antwort schon selbst gegegeben:
hamena314 hat geschrieben:HAVE PHUN!
Tu das was dir Spaß macht und dich reizt. Werde gut darin und lass die Welt wissen, dass es dich gibt. Dann wirst du auch einen Job finden.

Wenn es den ultimativen Job geben würde, der einem sichere Zukunftchancen und ein gutes Gehalt versichert, würde ihn jeder machen. ;)

Makx
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Beitrag von Makx » 7. Jan 2008, 19:54

Zuerst wollte ich dir eigentlich raten, einfach beides zu Probieren. Also parallel zum Informatikstudium selbst malen zu lernen, Projekte zu realisieren und so die Design-Schiene offen zu halten. Künstlerische Berufe sind (i.d.R.) weniger Abschlusssüchtig. D.h. auch Quereinsteiger und Autodidakten haben eine Chance.
So mache ich es zumindest gerade. Ist oft ne Menge Arbeit und man hat nie genug Zeit für alles. Aber eigentlich ist es ganz Witzig, Wanderer zwischen zwei Welten zu sein, die sich eigentlich gar nicht so unähnlich sind. Und das "logischer Typ"/"kreativer Typ"-Zeug würde ich nicht so ernst nehmen. IMHO rangiert das auf derselben Stufe wie die linksdrehenden/rechtsdrehenden Hirnhälften, Sternzeichen und dem Bravo-Liebes-Typen-Test. Wenn dich etwas interessiert und du Arbeit reinsteckst, kannst du es auch lernen, egal was dein Gummibärchen-Orakel sagt.

Aber so wie ich deinen Post lese, stellt sich de Frage ganz anders:
Wenn du schon seit 7 Semestern studierst und noch im Grundstudium bist, hast du das Studium schon geschmissen. (Sorry, nichts für ungut :( ).
Dir stellt sich also eher die Frage: was machst du jetzt?
Was natürlich damit zusammen hängt, warum es bisher nicht geklappt hat?
Vielleicht ist dir das Uni-Studium zu trocken und theoretisch? (Unter uns: eigentlich ist dieses Studium eher für zukünftige Forscher gedacht, als für Techniker - das musste ich selbst auch auf die harte Tour herausfinden).
Vielleicht sind Naturwissenschaften wirklich nichts für dich. (Wie bist du da eigentlich Ursprünglich drauf gekommen?)
Vielleicht liegt dir studieren allgemein nicht. (Und mit studieren meine ich lernen, nicht das studentische Leben). Das ist keine Mitleidstour sondern einfach die Wahrheit: nicht jeder der das Abitur macht muss auch sein Diploma haben. Und Akademiker sind keine besseren Menschen (auch wenn sie das gerne von sich denken ;) ).

Vielleicht verstehe ich dich da auch falsch. Was meinst du z.B. mit "zwei Semester reinkniehen" aber kaum die Scheine für ein Semester zu bekommen.
Wenn du nach zwei semestern Studium körperlich und nervlich ausgebrannt bist, muss das doch noch andere Gründe haben, oder?
Schreib mal mehr -> kann man besser helfen. ^^

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oGerei
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Beitrag von oGerei » 11. Jan 2008, 09:20

Bei mir ist es fast dasselbe ;)
nur das ich mein IT Ingenieur studium mache weil ich seit meiner Kindheit alles darauf ausgelegt hatte, mittlerweile krieg ich jedoch job angebote als grafikdesigner, wobei ich jedoch schweren herzens absage, weil ich einfach angst habe ohne unbefristeten vertrag später keine Arbeit mehr zu finden :)

Annefnd
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Beitrag von Annefnd » 1. Mai 2024, 20:36

hamena314 hat geschrieben:
5. Jan 2008, 12:50
Hallo,
ich bin fast 26, studiere schon seit 9 Semestern und habe angefangen mit 2 Semestern Maschinenbau. Über den Umweg Mathe bin ich dann bei Informatik gelandet und studiere da seit 7 Semestern.
Die ersten Semester habe ich recht wenig gemacht und erst seit 2 oder 3 Semestern hänge ich mich wirklich rein, merke aber dass ich nervlich und körperlich fertig bin.
In der Mitte des Studiums habe ich dann beschlossen mal was ganz anderes zu machen, als mir ein Buch von Andrew Loomis und später Betty Edwards in die Hände fiel...
Lange Zeit habe ich sogar verheimlicht, dass ich eher nicht der logisch-mathematische Typ bin, sondern viel lieber kreativ arbeite; ich habe ja nichtmal hier im Forum etwas von meiner Arbeit gepostet aus Angst vor Kritik.
Trotz dass ich mich so in mein Studium reinkniee habe ich kaum mehr als 1 Semester an Kursen bestanden, Regelstudienzeit sind 6 Semester, unter 10-12 werde ich auf keinen Fall fertig.
Nun stehe ich vor der Entscheidung mein Studium zu schmeissen (meine Eltern sind begeistert ^^), weiss im Gegenzug aber überhaupt nicht, was ich sonst machen könnte.
Habe an WebDesign gedacht weil ich ja nunmal auch programmieren kann, aber viele raten mir davon ab - "zu überlaufen, schlechtes Gehalt, unsicher, ...".
Ich arbeite gerne mit fertigen Fotos, retuschiere viel mit Photoshop, etc. ... und wie man merkt, habe ich so garkeine Idee wie's weitergehen soll und ausserdem die Befürchtung dass ich kreatives Arbeiten nur darum mag, weil's mal was anderes ist und über den Status Hobby nicht rauskommt.

Ideen, Vorschläge, Meinungen für jemanden in der Sackgasse? :)

HAVE PHUN!
Es klingt so, als ob du gerade eine schwierige Phase durchmachst, aber du bist nicht allein! Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ihren Weg im Studium oder Beruf zu finden, und das ist völlig normal.

Es ist wichtig, dass du dir Zeit nimmst, um über deine Interessen und Fähigkeiten nachzudenken, bevor du eine Entscheidung triffst. Hier sind einige Ideen und Vorschläge, die dir vielleicht helfen könnten:

Berufsberatung: Ein Besuch bei einem Berufsberater oder einer Berufsberatungsstelle könnte dir dabei helfen, deine Stärken, Interessen und Werte zu identifizieren und herauszufinden, welche Karrierewege zu dir passen könnten.
Praktika und Ausprobieren: Vielleicht könntest du Praktika in verschiedenen Bereichen machen, um herauszufinden, was dir gefällt und was nicht. Das kann dir helfen, deine Interessen und Vorlieben besser zu verstehen.
Weiterbildung und Zusatzqualifikationen: Wenn du dich für Webdesign interessierst, könntest du Kurse oder Workshops besuchen, um deine Fähigkeiten weiter zu entwickeln und mehr über die Branche zu erfahren. Das könnte dir auch dabei helfen, herauszufinden, ob das der richtige Weg für dich ist.
Netzwerken und Austausch: Sprich mit Menschen in verschiedenen Branchen, um mehr über ihre Arbeit und ihren Werdegang zu erfahren. Das kann dir neue Perspektiven und Ideen geben und dir dabei helfen, deine eigenen Ziele zu klären. Siehe hier für weitere Informationen.
Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um über deine persönlichen Werte, Ziele und Träume nachzudenken. Was ist dir wirklich wichtig im Leben? Was möchtest du erreichen? Manchmal kann es helfen, einen Schritt zurückzutreten und das große Bild zu betrachten.
Mut zur Veränderung: Es ist okay, wenn du dich entscheidest, dein Studium abzubrechen und einen neuen Weg einzuschlagen. Veränderungen können beängstigend sein, aber sie können auch zu neuen Möglichkeiten und Erfahrungen führen. Trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen!
Denk daran, dass es normal ist, Zweifel und Unsicherheiten zu haben, aber lass dich nicht davon abhalten, nach deinen Träumen zu streben und das zu tun, was dich glücklich macht. Du hast bereits den Mut gezeigt, dich neuen Herausforderungen zu stellen, und das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Viel Erfolg auf deiner Reise! :)

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