Kleiner Junge mit Schleuder

Stellt Eure in Arbeit befindlichen oder fertigen 2D-Artworks hier aus, um sie diskutieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Euer Artwork in klassischen Techniken oder digital entstanden ist.
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MartinL
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Kleiner Junge mit Schleuder

Beitrag von MartinL » 19. Mär 2014, 22:01

Moin,

das hier ist mein erster Beitrag im digitalartforum und deshalb erst mal ein nettes Hallo in die Runde. Ich komme von blendpolis und habe mich erst in letzter Zeit so wirklich in den 2D Bereich gewagt. Da das aber immer mehr wurde, möchte ich hier einige meiner Werke und auch einige meiner Skizzen zeigen um vielleicht ein wenig Feedback oder Anregungen zu bekommen, wie ich mich am besten weiterentwickeln kann.

Hier möchte ich euch einen kleinen Jungen zeigen, den ich in Krita gemalt habe. Die Schuhe sind allerdings 3D und ins Bild reingeschummelt ;).

Ich würde mich freuen, eure Meinung zu hören. Ich bemerke gerade, dass das Bild sehr groß ist. Gibt es hier die Möglichkeit, dass das Bild automatisch skaliert wird? Oder kann ich im IMG Tag vielleicht eine Größe eingeben? Oder muss ich das schon in der richtigen Größe bei deviantart oder wo auch immer hochladen? Ich lass es erst mal riesig und vielleicht kann ich ja später den Beitrag noch einmal editieren. So lange könnt ihr das Bild ja in einem neuen Tab öffnen, da wird die Größe dann zumindest bei Firefox automatisch ans Browserfenster angepasst.

Bild

Gruß
Martin
Zuletzt geändert von MartinL am 20. Mär 2014, 16:44, insgesamt 2-mal geändert.

Chinasky
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Beitrag von Chinasky » 20. Mär 2014, 12:19

Hallo MartinL,
willkommen im Forum! Wenn Du das Bild hier kleiner angezeigt bekommen möchtest, solltest Du es in niedrigerer Auflösung hochladen. Meines Wissens werden Bilder hier erst automatisch runterskaliert, wenn die Breite 1200 Pixel (oder waren es 1100?) überschreitet - das war als Zugeständnis an diejenigen gedacht, die Landschafts-, d.h. Querformate posten möchten. Wenn Du Dir wünschst, dass so ein Hochformat gut angezeigt wird, würde ich an Deiner Stelle einfach die Höche des Formats auf 1000 oder sogar 800 Pixel runterskalieren, bevor Du's postest.

Zum Bild selbst: Schon ganz nett. Man merkt, dass Du vom 3D herkommst, weil Du z.B. Strukturen nicht durch den Pinselduktus, sondern mit technischen Tricks - besonders beim Hintergrund zu erkennen - erzeugst. An manchen Stellen wirkt das seltsam, z.B. bei den haarfeinen Linien, die man auf seinem T-Shirt erkennen kann. Momentan scheinst Du noch sehr auf den Airbrush zu setzen, bzw. auf weiche Brushes, um so Übergänge schön sauber zu modelieren. Auch denkst Du noch nicht wirklich farbig, sondern hellst, bzw. dunkelst Lokalfarben einfach nur ab (Mütze, Hose...). Das ist aber bei jemandem, der bislang eher in 3D konstruiert hat und sich nicht mit Farben an sich oder mit den Gesetzmäßigkeiten von Linien auseinandergesetzt hat, kaum anders zu erwarten.

Wenn das Pic meins wäre, würde ich diesen ganzen komischen schwarzen Rahmen weglassen und auch überlegen, ob ich auf diese "geknittertes Papier"- Textur verzichten könnte. Ganz allgemein würde ich Leuten wie Dir, die mit dem 2D-Malen beginnen wollen, sich aber mit Bildern schon recht gut auskennen, raten, anfangs so wenig wie möglich digitale Effekte (Texturen, unteschiedliche Blendmodi, Verwendung von 3D-Elementen) zu verwenden. Ein gutes Farbgespür bekommt man nur, wenn man Farben direkt wählt und mischt. Ein gutes Gespür für Lines bekommt man nur, wenn man die per Hand frei zeichnet, am besten mit hart konturierten Brushes. Der Standard Round Brush ist für Malanfänger immer noch das Werkzeug, welches wohl zu den schnellsten Lernerfolgen führt.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

MartinL
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Beitrag von MartinL » 20. Mär 2014, 12:41

Danke für die Kritik. Das ist wirklich mal eine gute Analyse. Ich glaube, ich werde es nicht bereuen, mich hier angemeldet zu haben. Jetzt wo du es mir sagst, fallen mir manche Dinge übehaupt erst auf. Einiges habe ich auch schon selbst gemerkt. Ich zwinge mich in letzter Zeit dazu, nur mit einem (oder zwei) Brushes zu arbeiten. Bei diesem Bild habe ich bestimmt 5 unterschiedliche Brushes und 10 Ebenen für die unterschiedlichsten Anforderung verwendet.

Der Hintergrund ist eine Textur von CGTextures, die ich an meine Bedürfnisse angepasst habe. Ich werde jetzt mal eine kleine Sammelecke für meine Skizzen etc. eröffnen. :)

Gruß
Martin

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 20. Mär 2014, 16:00

Hi MartinL
Willkommen hier an Board...

Chinasky
Das, was du erkannt hast, sehe ich auch so, aber ich bin nicht der Meinung, dass das an der Herkunft aus der 3D Grafik liegt. Das ist eher ein allgemeines Problem und es ist in viel zu vielen Tutorials im Netz zu finden an denen sich die Anfänger bedienen. Den Anfängern wird eigentlich nirgends so richtig klar gemacht, dass es ein Unterschied zwischen Malen und Bildbearbeitung gibt. Das liegt auch wieder daran, weil die meisten Tutorials auch nur von Anfängern gemacht werden, die es selber noch nicht verstanden haben. So werden dann dem Betrachter des Tutorials Lösungen eines Problems eines „Gemäldes“ aus dem Bereich Bildbearbeitung angeboten. Man kann durchaus Bildbearbeitung im Gemälde betreiben (das ist ja nun auch der Vorteil der digitalen Kunst) oder umgekehrt in ein Foto paar Pinselstriche einmalen, aber man sollte beachten, dass man dadurch die Machart des Bildes nicht verfremdet.
Ein Gemälde besteht aus Pinselstrichen. In der digitalen Kunst, kann man dann Werkzeuge der Bildbearbeitung verwenden wie z.B. Masken, um damit Teile des Gemäldes zu verschieben. Oder man macht eine Farbkorrektur. Dabei behält der verschobene oder farbkorregierte Bereich seine gemalte Eigenheit bei. Wenn man jedoch Teile des Gemäldes mit Airbrush oder Farbverläufe gestaltet und diese im fertigen Bild zu sehen sind, dann verliert das Bild den Charakter eines Gemäldes. Wenn man umgekehrt in eine 3D-Grafik, Foto, Vektorgrafik oder Kollage etwas einmalt und man will die Eigenheit des Bildes behalten, dann sollte das Gemalte sich auch der Eigenheit anpassen. Z.B. der Clonebrush um im Foto Bereiche abzudecken oder paar Pinselstriche um im Foto eine Silhouette zu ergänzen.

Jedenfalls werden in viel zu vielen Tutorials Problemlösungen aus dem Bereich der Bildbearbeitung für Gemälde angeboten. Die Schattierung eines Apfels muss man in ein Gemälde malen und nicht mit Airbrush oder Gradienten lösen.

MartinL
hat wohl versucht mit 2D-Grafik den Look einer 3D Grafik hinzubekommen. Naja, kann man machen (aber ob es auch sinnvoll ist?). Ist schon ziemlich gut geworden, aber wie China schon erkannt hat, ist es noch nicht wirklich perfekt geworden.
Selbst für die Kritik gibt es hier nämlich jetzt ein Problem: Der eine gibt dir vielleicht Ratschläge, um dein Bild noch mehr in Richtung Gemälde zu lenken. Ein anderer könnte dir Ratschläge geben, um dein Bild mehr in Richtung 3D-Look zu bringen.

Die Idee dahinter ist, dass man den Perfektionismus der 3D Grafik erreichen will, ohne dass man den multidimensionalen Arbeitsaufwand der 3D Grafik hat. Am Ende der 3D Grafik kommt ja eh nur ein 2D Bild heraus. Daher kann das durchaus sinnvoll sein.

Ich würde dir den Rat geben, nicht die Imitation der 3D Grafik weiter zu verfolgen, sondern eher das Malerische zu erlernen, wie China das schon meinte. Denn, ob ein Bild als schön empfunden wird, liegt nicht an der Perfektion der Ausführung!

Ich habe auf blendpolis deine Arbeiten die ganze Zeit verfolgt. Zu einer Sache, wollte ich was schreiben, was ich leider vergessen haben. Das hole ich jetzt nach:
Solche Tutorials wie diese http://www.pocketmole.com/tutorials/updo/ bringen dir absolut nix! Sie schädigen sogar dein Urteilsvermögen im Bezug darauf, was man wirklich schon kann oder verstanden hat. Ich z.B. kann Schränke mit Leichtigkeit zusammenbauen! Die Wahrheit ist aber: Ich kann Schränke nur mit Bauanleitung zusammenbauen. Und genau solche Tutorials sind solche Bauanleitungen! Wir als Künstler wollen aber nicht nur Schränke zusammenbauen, sondern wir wollen sie auch entwerfen und konstruieren!
Wenn du dir also 100 Gemälde (gute und schlechte) mit Haaren ansiehst und deine eigenen Erkenntnisse daraus ziehst, selbst wenn diese nicht vollständig und immer richtig sind, dann bringt dir das mehr als dieses blöde Tutorial da! :wink:

MartinL
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Beitrag von MartinL » 20. Mär 2014, 16:39

Ja das stimmt. Ich versuche oft den Perfektionismus der 3D Grafik zu erreichen. Das habe ich allerdings (was deine These stützt, dass es nicht an meiner Herkunft liegt ;)) schon immer gemacht. Schon in der Schule fand ich Farben doof, weil man damit nicht so schöne perfekte Übergänge malen konnte. Deshalb bin ich dann auch beim Bleistift geblieben, weil es damit einigermaßen geht. Ich habe auch nie auf rauem Papier gemalt, sondern mir immer das schön glatte Druckerpapier genommen, weil es darauf noch besser geht ;).

Mit dem Tutorial liegst du denke ich auch richtig. Es ist wie mit allen Tutorials, welche auf ein Ziel hinarbeiten und nicht nach rechts und links schauen. Man hat am Ende relativ schnell ein schönes Erfolgserlebnis aber wenig dabei gelernt. Deutlich mehr gelernt habe ich da bei Stan Prokopenkos Tutorialserie über Menschen. Gibts auch auf Youtube und er lehrt weniger Handlungsvorschriften als eher grundlegende Methoden.

Wenn du meine Arbeit schon verfolgt hast, wird die nächste Zeit wohl eher langweilig :D. Damit man den Fortschritt sehen kann habe ich nämlich entschieden, hier erst mal die älteren Arbeiten (so 10-12) im Showroom zu veröffentlichen. Neues landet da dann erst in zwei Wochen oder so.

Gruß
Martin

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