Der eigene Preis...

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Kaninja
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Beitrag von Kaninja » 11. Apr 2012, 14:21

GMastermind hat geschrieben:
WhiteLady hat geschrieben:Du hast aber die Geräte dazu nicht "einfach so"! Du musst sie kaufen! Du willst sie von der Steuer absetzen, also reicht es nicht, wenn du sie schon zuhause rumstehen hast!
Meine Herrn, ach, was reg ich mich auf...
Das hast du aber bei fast jedem Beruf.
Ein Schneider muss sich erst Geräte kaufen, genau wie der Frisur und der Illustrator.

Es ging um folgendes Text auf den ich geantwortet habe.
Kaninja hat geschrieben:Duracel
Richtig das sehe ich genauso, der Kunde bekommt schließlich einen "Maßanzug" der nach seinen Vorstellungen her entworfen wird.
Nur komischerweise ist jeder dazu bereit die Rechnung von seinem Klemptner über 200€ zu bezahlen, aber einen Illustrator der auf die individuellen Wünsche eingeht nicht.

Man geht ja auch nicht zum Frisör und sagt: "Ich hätte gern die und die Frisur, aber ich hab nur 5€, reicht das?." Da wird dich der Frisör auch heim schicken :D
Und hier sind nunmal keine parallelen zu der Auszahlung der Gehälter zwischen Illustrator und Friseur/Schneider/klempner zu ziehen.
Da der Schneider verbrauchbare Materialkosten hat die bezahlt werden müssen, dadraus entsteht ja das gesamte Produkt.
Der Frisuer wiederum kriegt für seine Dienstleistung nicht das gesamte Geld ab, was du für dein Haarschnitt zahlst.
Der klempner wiederum ist nicht aus "Luxus" bei dir Zuhause, er repariert Dinge die du essentiell brauchst, wie zb fließendes Wasser.

Dann war das eben ein nicht 100% das richtige Beispiel.
Wenn man einen Architekten oder Innenarchitekt beauftragt, etwas für einen zu entwerfen ist man sicherlich nicht so knauserig, wie bei Illus. Denn man ist sich irgendwie bewusst, dass es ordentlich was kosten wird. Bei Illus ist das in den Köpfen der Leute wohl nicht so drin hab ich manchmal den Eindruck.
Das sollte die Aussage sein.

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WhiteLady
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Beitrag von WhiteLady » 11. Apr 2012, 16:05

Tja, und hier haben wir das Thema "geistige Leistung" (oder auch "kreative Leistung") und wie viel sie wert ist... Das ist jetzt dann aber wirklich ne Grundsatzdiskussion.

Ein Programmierer benötigt auch kein Verbrauchsmaterial, und trotzdem ist seine Leistung viel wert. Projektmanager verbrauchen auch keine Materialien, trotzdem sind gute Projektleiter für den erfolgreichen Abschluss eines Projekts ungemein wichtig - nicht erfolgreich abgeschlossene Projekte, oder Endlos-Geschichten, kosten Firmen sehr viel Geld, weshalb ein guter Projektleiter halt so gute Tagessätze bezieht. Auch Projektmanager gibt es als Freiberufler.

Vergütungen berechnen sich eben nicht nur nach den Materialien, die verbraucht werden, und das Resultat eines Auftrags ist nicht immer etwas zum Anfassen. Das ist ne ganz schöne Schwarz-Weiß-Sichtweise, die du da hast, Mastermind.

Steven
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Beitrag von Steven » 11. Apr 2012, 16:33

ich mach jetzt nochmal schamlos Eigenwerbung: Der eigene Preis

Nicht die endgültige Fassung des Textes den ich für die IO schrieb, aber ausreichend final um für einen ersten Eindruck gelesen zu werden.

Das sind ein paar Kostenfaktoren die indirekt in die Kalkulation eines Freiberuflers mit einfließen:

Software:
Anti-Viren Software, Backupsoftware, Betriebssystem, Datenverschlüsselungssoftware (falls nicht in der Backupsoftware mit enthalten), Grafikprogramme (Photoshop, Painter, Artrage, Sketchbook, TVPaint, Z-Brush, 3DS-Max, Mudbox, MangaStudio, Illustrator, Flash, Indesign, ...), Officeprogramme, Zeiterfassungssoftware, FTP-Client

Hardware:
Festrechner, Mobil-Rechner, Smartphone, NAS, Backup-Festplatte zur externen Lagerung, spezielle Eingabegeräte (Cintiq, Grafiktablett, Omni-Device), Kalibrator, Erstmonitor, Zweitmonitor, Scanner, Drucker, Fax-Gerät, Festtelefon, Router, Tastatur, Maus, Netzwerkkabel, Webcam, Headset, ...

Fachbücher:
ArtOf-Bücher, Kinderbücher, Jugendbücher, Comics, Ausstellungskataloge, Bildbände, Hörbücher (CD-Art), Magazine mit Illustrationen darin, ImagineFX, Page, Docma...

Aus- & Fortbildung:
Trainings-/Lehrvideos, Online Workshops, Fachworkshops, Studiengebühren, Bibliotheksmitgliedschaft, Leihgebühren, ...

Bürobedarf:
Schreibtisch, Tischlampe, Stuhl, USV, Überspannungsschutzsteckleiste, Locher, Tacker, Mappen, Kuverts, Ordner, Hefter, Druckerpapier, Druckerpatronen, Stifte, Lineale, Skizzenbücher, analoge Medien unterschiedlichster Art, Deckenlampe, Office Dekoration, Gästestuhl, Büro-miete & nebenkosten (Strom, Wasser, Heizung), Wacom-Stiftspitzen, neue Schutzfolie für Grafiktablett, Handschuhe für Cintiq-Nutzer,

Werbungskosten:
Kopien, Beglaubigungen, Fahrten, Porto, Telefon & Internetanschluss, Telefonatskosten, Visitenkartendruck, Portfoliodruck, eigene Webpräsenz, Mitgliedschaft bei Deviantart, Xink, LinkedIn, Mitgliedschaft im Berufsverband, Teilnahme an Fachmessen, GEZ-Gebühren,

Dienstleistungen:
Steuerberater, Coaching, Rechtsberatung

Zeit:
Buchhaltung, Akquise, Angebotserstellung, Projektabschluss, Mahnverfahren, Rechtsberatung, Reisen, sich über den Markt informieren, Fachbücher lesen, Networking, Datensicherung, Datenorganisation, Finanzberatung, Recherche, WARTEN ...

Lebenserhaltungskosten
Berufsunfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung, private Rentenversicherung, gesetzliche Rentenversicherungsbeiträge (Pflicht), Krankenkassenbeiträge, Hausrat, Haftpflicht, Berufshaftpflicht, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, Betriebsrücklage, Steuerrücklage, Miete privat, Essen&Trinken, Kleidung, ...

und so weiter und so fort. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Mit 60€/h kannst du überleben, aber verdient hast du noch nichts. Es sei denn Du bist ungemein gut ausgelastet und hast jemanden der dir die zeitfressenden Teile des Freiberuflertums abnimmt. Einen Repräsentanten zum Beispiel, der in deinem Auftrag Akquise macht, Angebote formuliet und Rechnungen schreibt. Aber der bekommt dann auch wieder 20-40% des verdienten und arbeitet nicht umsonst.

Oh well... ich steige an diesem Punkt aus der Diskussion aus. Das wird mir zu mühselig.

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Kaninja
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Beitrag von Kaninja » 11. Apr 2012, 20:06

Amen :D

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 20:18

Steven hat geschrieben:und so weiter und so fort. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Mit 60€/h kannst du überleben, aber verdient hast du noch nichts. Es sei denn Du bist ungemein gut ausgelastet und hast jemanden der dir die zeitfressenden Teile des Freiberuflertums abnimmt.
Nur weil jemand als Illustrator es nicht schafft so ausgelastet zu sein, dass er fünf mal die Woche jeweile 9std lang Arbeiten kann, heisst es nicht, dass es gerechtfertigt ist, auf Kosten des Kunden, diese Lücken mit einem höheren Stundenlohn zu füllen.
Zuletzt geändert von GMastermind am 11. Apr 2012, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.

Steven
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Beitrag von Steven » 11. Apr 2012, 20:21

"Gerechtfertigt" ist ein Wort das in dieser ganzen Diskussion nichts zu suchen hat.

Möglich ist was auch immer Vertragsparteien miteinander vereinbaren und was nicht gegen das Gesetz verstößt.

So ist es auch möglich dass Du wenn Du das möchtest, nicht alle reelen Kosten in deine Kalkulation mit einbeziehst sondern nur die unmittelbare mit der Leistung verbrachte Zeit zu einem Betrag deiner Präferenz in Rechnung stellst. Ist möglich. Hab Spaß damit.
Zuletzt geändert von Steven am 11. Apr 2012, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 20:24

Steven hat geschrieben:"Gerechtfertigt" ist ein Wort das in dieser ganzen Diskussion nichts zu suchen hat.
Möglich ist was auch immer Vertragsparteien miteinander vereinbaren und was nicht gegen das Gesetz verstößt.
"Gerechtfertigt" hat hier sehr wohl etwas zu suchen, mein Satz ergibt immer noch den selben Sinn, selbst wenn du das Wort entfernst.

Gerechtfertigt bedeutet nicht Verstoß, Unrecht oder Verbot.

Möglich ist vieles aber anscheinend lässt sich dadrauf ja nicht jeder ein.

Edit mit du es auch verstehst:
Kaninja hat geschrieben:Wenn man einen Architekten oder Innenarchitekt beauftragt, etwas für einen zu entwerfen ist man sicherlich nicht so knauserig, wie bei Illus. Denn man ist sich irgendwie bewusst, dass es ordentlich was kosten wird. Bei Illus ist das in den Köpfen der Leute wohl nicht so drin hab ich manchmal den Eindruck.
Das sollte die Aussage sein.
Anküpfung daran und dadurch hat hier das Wort "Gerechtfertigt" schon etwas zu suchen.

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 20:44

Steven hat geschrieben:So ist es auch möglich dass Du wenn Du das möchtest, nicht alle reelen Kosten in deine Kalkulation mit einbeziehst sondern nur die unmittelbare mit der Leistung verbrachte Zeit zu einem Betrag deiner Präferenz in Rechnung stellst. Ist möglich. Hab Spaß damit.
Software, Hardware, Bürobedarf sind einmalig.
Lebensunterhaltungskosten hat jeder.
Fachbücher kosten nicht die Welt.

Eine Aus- & Fortbildung kostet eine Menge Geld.
Wenn du deine Preise aufgrund von zukünftigen Fortbildungen erhöhst ist dies dem Kunden gegenüber nicht gerecht.
Denn Fortbildungen machst du an dieser Stelle für dich selber, um in Zukunft besser zu werden.
Denn andernfalls würde das heißen das du in der Vergangenheit vom Kunden trotz zu schlechter Leistung viel Geld verlangst.

Werbe und Diestleistungskosten erfordern keine 60€/h.

Steven
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Beitrag von Steven » 11. Apr 2012, 20:47

muaaahaha... ich wollte Dir gerade nochmal ne ernsthafte Antwort schreiben, aber... sorry. I'm out.
pfff.piihi.. viel spaß weiterhin auf Fantasy Island.

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 20:50

Steven hat geschrieben:muaaahaha... ich wollte Dir gerade nochmal ne ernsthafte Antwort schreiben, aber... sorry. I'm out.
pfff.piihi.. viel spaß weiterhin auf Fantasy Island.
Bist schon ein kühler Typ wenn du kein Gegenargument dafür hast das es nicht richtig ist, auf Grund von mangelnder Kunden/Auslastung sein Stundenlohn erhöhen zu müssen.
Denn alleine die Selbstsändigkeit und dessen dazu kommende kosten gegenüber einem Angestellten erfordern keinen 60€/h.
Wenn jeder Kunde bereit wäre diesen Defizit wett zu machen, hätte Kaninja den thread nicht eröffnet.

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Beitrag von SickToy » 11. Apr 2012, 21:00

Was soll man bitte dazu noch sagen ? 60€/h ist mehr als realistisch !
Zuletzt geändert von SickToy am 11. Apr 2012, 21:03, insgesamt 2-mal geändert.
He is Conan, Cimmerian, he won't cry, so I cry for him.
- Subotai .-._.-. http://www.blaettgen.com

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 21:01

SickToy hat geschrieben:Was soll man bitte dazu noch sagen ? 60€/h ist mehr als realistisch !
Ist es ja auch, basiert aber auch dadrauf das du nicht jeden Tag Kunden hast.

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Beitrag von aeyol » 11. Apr 2012, 21:17

Wo er Recht hat... :)

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Wenn ich kein Frosch wär´, könnten Vögel fliegen.

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Beitrag von Duracel » 11. Apr 2012, 22:49

GMastermind, du bist ja noch nicht lange hier im Forum und dein Profil ist auch nicht aussagekräftig ...

Wie alt bist du? Was machst du beruflich?
Ziel ist, woran kein Weg vorbeiführt.

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 23:00

Duracel hat geschrieben:Wie alt bist du? Was machst du beruflich?
Ob ich Sozialempfänger bin oder Jura studiert habe ist für meine Argumentation, beruhend auf Tatsachen, irrelevant.

Das du Menschen und ihre Aussagen anhand ihres Alters und Beruf abwiegst ist mehr als nur Oberflächlich.

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Beitrag von hjalmar » 11. Apr 2012, 23:11

haha, kommt hier tatsächlich einer ins forum und fängt direkt an illustratoren, die sich in der BRD eh schwer über Wasser halten können, wegen ihrer angeblich überteuerten Honorare zu "haten". Die Welt wird immer verrückter!

GMast... warum gehst du nicht in ein Juraforum? die Schweine haben teilweise Stundensätze von 200€ und mehr. Los los! fass!!

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Beitrag von GMastermind » 11. Apr 2012, 23:12

hjalmar hat geschrieben:haha, kommt hier tatsächlich einer ins forum und fängt direkt an illustratoren, die sich in der BRD eh schwer über Wasser halten können, wegen ihrer angeblich überteuerten Honorare zu "haten". Die Welt wird immer verrückter!

GMast... warum gehst du nicht in ein Juraforum? die Schweine haben teilweise Stundensätze von 200€ und mehr. Los los! fass!!
Zusammenhänge meiner Aussagen nicht verstanden, ich gratuliere.

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hjalmar
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Beitrag von hjalmar » 11. Apr 2012, 23:34

hmm ok, ich habe jetzt auch deine anderen posts gelesen, ich finde du hast doch schon einen ganz guten durchblick. Auch was man in welcher berufssparte verdienen darf.. Was wäre denn deiner Meinung nach ein berechtigter Lohn für Illustratoren?

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Beitrag von GMastermind » 12. Apr 2012, 00:05

hjalmar hat geschrieben:Auch was man in welcher berufssparte verdienen darf.. Was wäre denn deiner Meinung nach ein berechtigter Lohn für Illustratoren?
Für dein vorgetäuschtes eingeschleime Antworte ich mal :3

Ich find es einfach nicht gerechtfertigt zu sagen das ein Illustrator, weil er nicht zu 100% ausgelastet ist und somit keine 40std/Woche Geld verdienen kann, ein Stundenlohn von 60€ verdient hat.
Allerdings kalkuliert es sich bei einem geringeren Stundenlohn wahrscheinlich schlechter, denn dadurch kommen proportional dazu auch nicht mehr Aufträge rein.
Auch verdient man in anderen berufen mit noch viel weniger Aufwand wesentlich mehr.
Daher sind meiner Meinung nach 60€/h realistisch aber nicht unbedingt grechtfertigt.

Auch sollte man sich, vorallem nicht nach einem nur 7 Monatigen Versuch sich Selbstständig zu machen, Fragen ob man seine Ziele überhaupt erreichen kann.

Auch finde ich es nur logisch das einer Privatperson der Preis von ~600€ nur um ein Maskottchen gemalt zu bekommen, zu teuer ist.
Nur sollte man sich davon nicht abbringen lassen und versuchen besser/bekannter zu werden, so das sich nicht nur kleine Privatpersonen bei einem melden, die für eine unbekannte, nicht kommerzielle Website, ein Maskottchen gemalt bekommen wollen.
Denn von den Leuten und ihren so gut wie nicht vorhandenen Nutzen aus deiner Arbeit, kann man nicht verlangen genug Geld zum Leben zu bekommen.

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Jabo
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Beitrag von Jabo » 12. Apr 2012, 01:26

Anscheinend hast du noch nie deine eigene Buchhaltung gemacht. Wenn ich neben den 40 Stunden „produktive Arbeit“ pro Woche auch noch meine Buchhaltung machen müsste – und zwar unbezahlt, wäre ich bei über 11 Stunden an allen 7 Tagen der Woche. Ohne einen einzigen freien Tag, ohne Urlaub, ohne etwas anderes zu tun als zu illustrieren und meine Buchhaltung zu machen, bis ich mit spätestens 50 an einem Herzinfarkt sterbe. Gut, dadurch spare ich mir die Zeit als Rentner, denn dafür konnte ich mit meinem „gerechtfertigten“ Einkommen sowieso nie sparen. Andererseits habe ich nie eine Frau oder Kinder gehabt – wie auch – deshalb vermisst mich auch keiner. Wie praktisch!

60 € sind in jedem Beruf, der Denkarbeit und hohes handwerkliches Können erfordert, ein absolutes Minimum. Zum Vergleich: Der AGD gibt für Kommunikationsdesigner und Grafiker einen Mindeststundensatz von 78 € an. Das liegt noch immer unter den üblichen Sätzen anderer Berufsgruppen, wo meistens zwischen 100 bis 200 € pro Stunde verlangt werden.

Du kaufst dir deine Fachbücher „für dich selbst“, weil sie dir Spaß machen und dich „weiterbringen“? Den Anwalt will ich sehen, die sich all seine Gesetzbücher vom Privatvermögen kauft, so zum Spaß. Aber gut, „die kosten ja nicht die Welt“. Ich hab noch kein gutes Designbuch unter 50 € gesehen.

Seinen Lebensunterhalt muss jede Person (im Sinne einer natürlichen Person, also du und ich) selbst verdienen, ja. Du machst den Fehler, das mit dem Unternehmen zu verwechseln, das du als Freiberufler bist. Hier geht es um wirtschaftliche Rentabilität. Du arbeitest als kreativer Mensch für Dienstleister und andere Unternehmen, die deine Arbeit einsetzen, um selbst mehr Geld zu verdienen. Nicht nur aus Spaß am Malen, und ganz sicher nicht, um arm zu sterben.

Du nimmst dir mit deinem Ansatz jede Flexibilität was deine berufliche Zukunft angeht (gehen wir mal davon aus, dass du auch kreative Arbeit leistest). Wenn du vom Minimum für die Kostendeckung ausgehst, wirst du auch nie etwas anderes tun. Du kannst dir keine Weiterbildungen leisten (woher nimmst du die 1000 € für den Eintritt zur Fachkonferenz und die Flugkosten dorthin?). Wenn der Vermieter die Miete im Büro oder zu Hause erhöht, musst du in eine billigere Wohnung umziehen. Aber wie machst du das? Du musst ja jeden Tag der Woche arbeiten, um deine Kosten zu decken! Du kannst keine neuen Stifte kaufen, kein Druckerpapier – kein Geld da. Du hattest vor, dir nach ein paar Jahren jemanden ins Boot zu holen, der die Buchhaltung für dich übernimmt. Geht nicht, kein Geld da, um denjenigen zu bezahlen. Du wirst niemals Urlaub machen – kein Geld für's Hotel.

Wach mal auf, Mann. Bei den ganzen Zahlen geht es darum, am Ende genau so gut leben zu können wie jemand, der dieselbe Arbeit macht wie du, nur in Festanstellung. Und diese 60 € sind das Minimum, um das zu erreichen. Du musst als Selbstständiger sowieso mehr machen als ein Angestellter – mach dir über Überstunden keinen Kopf, die hat jeder Freiberufler.

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Beitrag von GMastermind » 12. Apr 2012, 02:25

Jabo hat geschrieben:Anscheinend hast du noch nie deine eigene Buchhaltung gemacht. Wenn ich neben den 40 Stunden „produktive Arbeit“ pro Woche auch noch meine Buchhaltung machen müsste – und zwar unbezahlt, wäre ich bei über 11 Stunden an allen 7 Tagen der Woche.
Bei 40 Stunden Arbeiten, wären das 5x die Woche 8std Arbeit.
Wenn du nun deine Buchhaltung machen musst, wären das keine 8std sondern 11std?!
Das sind hoch gerechnet von 8std auf 11std genau 3std und das 5x die Woche, dass wären 15std.
Plus Samstag und Sonntag jeweils 11std, dann sind das 22std.
Dann sind es insgesamt 37std die du für deine Buchhaltung bei 40std produktiver Arbeit brauchst?
Führst du nebenbei noch Buchhaltung für die Mafia?

Ausserdem habe ich nicht gesagt das er 40std die Woche produktive Arbeit verrichten soll.
Dies entspreche dann einem Gehalt von etwas über 10.000€ im Monat.
Jabo hat geschrieben:Du kaufst dir deine Fachbücher „für dich selbst“, weil sie dir Spaß machen und dich „weiterbringen“? Den Anwalt will ich sehen, die sich all seine Gesetzbücher vom Privatvermögen kauft, so zum Spaß. Aber gut, „die kosten ja nicht die Welt“. Ich hab noch kein gutes Designbuch unter 50 € gesehen.
Worauf ich hinaus wollte hast du überhaupt nicht verstanden.
Das sich das Gehalt eines Anwalts ganz anders zusammensetzt als das eines Illustrators und daher nicht so einfach zu vergleichen ist, ist dir bekannt?
Jabo hat geschrieben:Seinen Lebensunterhalt muss jede Person (im Sinne einer natürlichen Person, also du und ich) selbst verdienen, ja. Du machst den Fehler, das mit dem Unternehmen zu verwechseln, das du als Freiberufler bist. Hier geht es um wirtschaftliche Rentabilität. Du arbeitest als kreativer Mensch für Dienstleister und andere Unternehmen, die deine Arbeit einsetzen, um selbst mehr Geld zu verdienen. Nicht nur aus Spaß am Malen, und ganz sicher nicht, um arm zu sterben.
Na klar reite halt auf einzelne Wörter rum, Hauptsache du kannst was schreiben.
Dann formuliere ich folgenden Text:
GMastermind hat geschrieben:so das sich nicht nur kleine Privatpersonen bei einem melden, die für eine unbekannte, nicht kommerzielle Website, ein Maskottchen gemalt bekommen wollen.
Denn von den Leuten und ihren so gut wie nicht vorhandenen Nutzen aus deiner Arbeit, kann man nicht verlangen genug Geld zum Leben zu bekommen.
In folgenden Text um:
GMastermind hat geschrieben:...Denn von den Leuten und ihren so gut wie nicht vorhandenen Nutzen aus deiner Arbeit, kann man nicht verlangen genügend Geld zu bekommen.
Merkst du schon wie lächerlich du bist?
Hättest du genau gelesen, hättest du gemerkt das ich dir in dem Punkt garnicht wiedersprochen habe.
Ausser das ich mein Text wegen deiner kleinkariertheit ja umschreiben musste.
Natürlich bezahlt dir jeder nur das equivalent deiner Arbeit und nicht das Brot das du isst...
Jabo hat geschrieben:Du nimmst dir mit deinem Ansatz jede Flexibilität was deine berufliche Zukunft angeht (gehen wir mal davon aus, dass du auch kreative Arbeit leistest). Wenn du vom Minimum für die Kostendeckung ausgehst, wirst du auch nie etwas anderes tun. Du kannst dir keine Weiterbildungen leisten (woher nimmst du die 1000 € für den Eintritt zur Fachkonferenz und die Flugkosten dorthin?). Wenn der Vermieter die Miete im Büro oder zu Hause erhöht, musst du in eine billigere Wohnung umziehen. Aber wie machst du das? Du musst ja jeden Tag der Woche arbeiten, um deine Kosten zu decken! Du kannst keine neuen Stifte kaufen, kein Druckerpapier – kein Geld da. Du hattest vor, dir nach ein paar Jahren jemanden ins Boot zu holen, der die Buchhaltung für dich übernimmt. Geht nicht, kein Geld da, um denjenigen zu bezahlen. Du wirst niemals Urlaub machen – kein Geld für's Hotel.
Ka warum du hier was schreibst, lies dir mein Text vor, sonst macht es kein Sinn mir zu Antworten.

Wenn du ein Leben mit recht viel Freizeit und gewissem Luxus haben willst, musst du was dafür tun.
Aber ein Illustrator der für Privat Personen Maskottchen malt kann nicht verlangen in so hohen maßen bezahlt zu werden.
Jabo hat geschrieben:Wach mal auf, Mann. Bei den ganzen Zahlen geht es darum, am Ende genau so gut leben zu können wie jemand, der dieselbe Arbeit macht wie du, nur in Festanstellung. Und diese 60 € sind das Minimum, um das zu erreichen. Du musst als Selbstständiger sowieso mehr machen als ein Angestellter – mach dir über Überstunden keinen Kopf, die hat jeder Freiberufler.
"Yo wach mal auf diggah, was geht mit dir alter..."
Ist schonmal die komplett falsche Einstellung und Tatsache.
Erstmal zur Tatsache, nicht jeder Freiberufler hat durchschnittlich mehr Arbeitsstunden als Angestellte.
Jetzt zur Einstellung, ich mach mir nicht die Mühe mich selbstständig zu machen, um dann genau so viel Geld zu haben wie ein durchschnittlicher Angestellter meiner Branche.

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TituS
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Beitrag von TituS » 12. Apr 2012, 04:27

ihr seid super und euer durchhaltevermögen ist soeben um 3 skillpunkte gestiegen - LEVEL UP! :)

ich denke, die diskussion dreht sich im kreis, da der kontext auseinandergerissen wurde und sich der kampf auf immer andere schauplätze verlagert.

fakt ist doch, dass einer privatperson 600€ für ein webseitenmaskottchen zuviel sind, was ich verstehen kann. woher sollen die auch das geld nehmen?
natürlich möchte und muss ein illustrator auch nen gewissen stundenlohn halten, sonst machts weder spaß noch groß sinn so ne kurzweilige tätigkeit anzunehmen.
die frage ist, ob ein hobbyportal ein durchdesigntes maskottchen braucht?
wenn ich meine kids für eine veranstaltung in einen anzug stecken möchte, würd ich auch aus allen socken fallen, wenn mir der schneider nen 4 stelligen betrag für nen maßanzug nennen würde. ist daran aber der schneider schuld, dieser gierige halunke - sieht er denn nicht, dass ich kein geld habe, die kleidung wahrscheinlich für ne einmalige sache ist und meine kinder ohnehin bald rausgewachsen sind - der muss doch spinnen oder?
sicherlich nicht, das problem ist die falsche zielsetzung/ einschätzung. meine kids brauchen doch keinen perfekt sitzenden anzug, wenn auch was von der stange bei c&a völlig ausreichen würde. ebensowenig brauchen hobbyleute ein maskottchen, was mehrere iterationen durchlaufen und mit viel aufwand entstanden ist.
solche jungs haben nicht das geld und ebensowenig haben sie nen allzu hohen anspruch, schätze ich mal.

somit reicht doch bestimmt dicke, wenn man denen nach genauer absprache in 1-2 stunden was kleines aus dem ärmel schüttelt. dann ist der kleine mann froh, dass er nicht das gefühl hat, gerade eben ausgeraubt worden zu sein und der illustrator kann trotzdem seinen üblichen stundenlohn berechnen und hat seine mittagspause mit etwas arbeit gefüllt.
und falls dem privaten das immer noch zu hoch sein sollte, hat er sich einfach an die falsche adresse gewandt und seine anfrage wäre statt bei nem profi in hobbykreisen besser aufgehoben.

GMastermind hat geschrieben:Software, Hardware, Bürobedarf sind einmalig.
wow, wie machst du das - sag bloß du arbeitest immer noch auf deinem ersten 286er mit deluxe paint. software muss man updaten, teils auf andere/zusätzliche umsteigen - manchmal sogar nur wegen eines auftrags, rechner sind schnell veraltet oder tuns nach einer gewissen zeit auch nicht mehr und bürobedarf ist auch nichts für die ewigkeit.

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Beitrag von hjalmar » 12. Apr 2012, 06:49

Wenn es hier tatsächlich noch um das Maskottchen für die Privatperson gehen würde, dann handelt sich die ganze Diskussion um eine Ausnahme.
Dieser Privatperson-Maskottchen-Job ist nicht der Regelfall und jeder Illustrator kann für sich selbst entscheiden wie er damit umgehen will. Man kann anbieten was kleines vielleicht auch schwarzweiß zu machen. Oder er lässt sich halt in Whisky auszahlen... Und wenn er ausgelastet ist, ist halt keine Zeit da für den kleinen Maskottchen-mann. In dem Fall wäre es aber auch möglich den kleinen Kunden weiterzuleiten..
z.B. an GMastermind, der gerne dazu bereit ist für einen festen Preis von 3,95€ eine Illu in MS Paint anzufertigen und 30x zu korrigieren, weil Privatpersonen meistens auch garnicht so genau wissen was sie wollen und viel anstrengender sind als professionelle Kunden.

schindermichel
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Beitrag von schindermichel » 12. Apr 2012, 08:51

Kinders, das wird so nix...

Dieses Thema ist ein wichtiges und eigentlich beantwortet Steven schon im zweiten Beitrrag (fast) alles was man dazu wissen muss.

Leider wird es für kommende Leser, die diesen Thread über die Forummsuche ausgraben, unnötig unübersichtlich. Und das nur weil User GMastermind in trolllhafter Manier auf seiner Meinung beharrt, alle anderen wären die geistigen Geisterfahrer, er aber habe mit seinen reichlich fantastischen (Hier stand erst ein sehr viel böseres Wort), Anschauungen recht. Die Auseinandersetzung mit Masterminds Thesen dreht sich im Kreis und bringt inhaltlich nichts neues.

@GMastermind: Auch wenn ich die Beitragsschreiber hier nicht persönlich kenne, lässt sich durch eine wenig Recherche schnell herausfinden das hier locker und leicht über 30 Jahre Berufserfahrung als Selbständige Illustratoren auf dich einreden.
Du argumentierst weltfremd und unlogisch und deine Beharrlichkeit riecht deutlich nach Troll-Attitüde. Ich halte es nicht für sinnvoll oder zielführend dir weiterhn zu antworten.

Grüßle,
S

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