Color Illusion

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Goliath
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Color Illusion

Beitrag von Goliath » 13. Jun 2006, 10:11

Bhawam!


-Seite öffnen

-Maus NICHT über dem Bild haben

-schwarzen Punkt in der Mitte für 30 Sekunden anstarren

-Ohne die Augen zu wegzubewegen die Maus über das Bild führen



http://www.johnsadowski.com/big_spanish_castle.html

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insania
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Beitrag von insania » 13. Jun 2006, 13:04

wow.
Es hat aber ein wenig gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen war.
(habe nicht gleich bemerkt, dass das Mouseover ja schwarzweiß ist...)
meene Augen ^^

8)

Borz
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Beitrag von Borz » 13. Jun 2006, 13:18

Mann, und ich fand: Ja, und? Das Ding ist farbig, der Rest ist Geschichte. Hammer! Hier gibt's noch mehr von sonem Zeugs

http://mightyillusions.blogspot.com/

Liebe Grüße

Borz

Dominic
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Beitrag von Dominic » 13. Jun 2006, 14:30


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digitaldecoy
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Beitrag von digitaldecoy » 14. Jun 2006, 10:26

Das interessanteste an der ganz oben verlinkten Illusion finde ich ist, dass man daran sehr gut erkennt, was für eine vollkommen untergeordnete Rolle das Farbempfinden in der visuellen Wahrnehmung spielt. Das merkt man zum Einen daran, wie unspektakulär und detailarm der reine Farblayer für sich genommen aussieht, wenn man die Hellikeitswerte rausnimmt und man kann es an einem anderen Experiment auch noch gut sehen.

Was hier ja gemcht wurde ist, dass die Farbinformation von den Tonwerten getrennt und dann invertiert wurde, um durch den Ermüdungseffekt dann genau die anderen Rezeptoren stärker in Erscheinung treten zu lassen, die dann das anschließende Graustufenbild einfärben. Was man ebenfalls Mal ausprobieren kann ist, das GESAMTE Bild zu invertieren, also Farb- und Tonwerte zusammen, und das gleiche Experiment zu machen, bzw. nach dem längeren anschauen des Negativbildes auf eine weiße Fläche zu gucken. Für einen kurzen Moment sieht man dann tatsächlich das Originalbild, aber der Eindruck verfliegt sehr schnell und es bleiben nur noch die Farbeindrücke auf der weißen Fläche sichtbar - die Tonwert-Rezeptoren reagieren also viel schneller als die Farb-Rezeptoren, was widerum dafür spricht, dass die Tonwerte in ihrer Wichtigkeit den Farbwerten übergeordnet sind. Nichts anderes hört man ja immer wieder im Bereich der Illustration - dass ein schlechtes Bild selten Probleme in den Farben sondern in den Tonwerten hat.
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Beitrag von Taros » 14. Jun 2006, 18:12

DanieL: Ich raff den Unterschied zwischen Tonwerten und Farben immer noch nicht... Gibt es irgendwo hier oder im alten Forum noch einen guten Thread der das so erklärt, das man es versteht...
#Schande über mich... ich weiß.

:(

Wahrscheinlich habe ich es die ganze Zeit im Gefühl, aber verstehe es noch nicht. Und ich möchte verstehen, was ich da tue.

Stay creative
Chris
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Beitrag von digitaldecoy » 14. Jun 2006, 18:22

Wir hatten doch letztens in irgendeinem Thread eine interessante Definition dazu, oder? Vielleicht fällt das noch jemandem ein?

Ansonsten, sieh es ganz einfach so - Tonwerte = Hell/Dunkel. Jetzt Mal unabhängig davon, ob wir von einer farbigen Darstellung oder einem Schwarzweißbild reden, nimmt jede Farbe einen bestimmten Tonwert an, wobei schwarz den niedrigsten hat und weiß den höchsten (zumindest auf dem Bildschirm oder auf dem Papier). Auch ein intensives Rot hat eine Helligkeit, die z.B. niedriger liegt als bei einem intensiven Gelb aber höher als bei einem intensiven Blau u.s.w.

In dem konkreten Zusammenhang mit der Illusion ist die Auftrennung in Farbe und Tonwert sogar recht angebracht, denn die Farbe (also der Farbton im Regenbogen-Spektrum) wird im Auge von anderen Rezeptoren wahrgenommen als die Helligkeit (irgendwas mit "Stäbchen" und "Zäpfchen" kommt mir da in den Sinn - Wikipedia macht da vermutlich schlauer). Und wie das Experiment zeigt, wird die Helligkeits-Information wesentlich schneller "geupdated" als die Farbinformation (die noch eine Weile nachklingt).
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superficialis
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Beitrag von superficialis » 14. Jun 2006, 18:30

genialer effekt.
die illusion nützt den sogenannten sukzessivkontrast, dabei werden die farbpigmente der zapfen im auge (zapfen sind für das farbsehen im gegensatz zu stäbchen die nur hell/dunkel kontraste wahrnehmen) einer farbe durch das fixieren verbraucht und stehen nicht mehr im gleichgewicht mit der komplementärfarbe, so dass die zapfen beim wegnehmen der farben dann übermässig feuern und dieser farbeindruck entsteht..

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Beitrag von Taros » 16. Jun 2006, 16:36

@digitaldecoy:
Jetzt raff ich das... einfaches Ding, kompliziertes Wort... "Tonwert = Farbhelligkeit" #grmpft

Habe ich es jetzt?
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Beitrag von jaymo » 16. Jun 2006, 16:54

@Taros: Am einfachsten isses doch, wenn man in Photoshop sich im Colorpicker das HSB-Modell ansieht. Da sind die 3 Faktoren doch prima anschaulich getrennt. Besondere Aufmerksamkeit verdient da halt die von Daniel beschriebene unterschiedliche Gesamthelligkeit verschiedener Farben. Aber die ist in dem Modell begrifflich ja nicht ausgedrückt.

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Herrmann
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Beitrag von Herrmann » 24. Jun 2006, 23:26

Noch eine Erfahrung mit der Farbillusion meinerseits: Wenn ich die Anweisungen befolge, also 30 Sekunden draufgucken, Maus drüber, und sich über die Farben freuen, sehe ich die Burg farbig, obwohl das Bild schwarzweiß ist. So weit alles klar. Wenn ich jetzt aber den Blick verschiebe, sagen wir in den oberen linken Bildabschnitt, dann wird das Bild schwarzweiß. Fokusiere ich wieder die Mitte kommt der Farbeindruck zurück. Die Farbe scheint also nur dann deutlich hervorzutreten, wenn sie sich sinnvoll mit den Tonwerten deckt. So als wäre der Tonwert das Maßgebliche Element und die Farbinformationen zweitrangig und deren Wahrnehmun sogar abhägig vom Tonwert.
(Ich habs gerade nochmal probiert, weil ich es selbst nicht ganz glauben konnte: Die Farben die ich sehe, wenn ich auf die Mitte des SW-Bildes schaue, bleiben noch für wenige Augenblicke erhalten, sobald ich den Fokus wechsel. Dann erscheint das Bild tatsächlich richtig grau. Fokussiere ich wieder die Mitte wirds wieder farbig. Natürlich schwächer farbig als vorher, aber stärker, als mit abgelenktem Fokus.) Uiuiui.

@Taros: Ja ich glaub Du hast es. Es ist halt doof, dass die deutsche Sprache, oder besser die Umgangssprache, so viele Bedeutungen für das Wort "Farbe" bereithält.

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Beitrag von Herrmann » 25. Jun 2006, 00:06

Ja krass oder? Hast Du es ausprobiert? Funktionierts bei Dir auch, also "rastet es ein"?

Ich kann es im Moment nicht erklären, aber es zeigt auf jedenfall, wieviel unser Gehirn ausblendet beim Sehvorgang. Und das wiederum zeigt, was für ein intelligentes Organ dieser ganze visuelle Cortex ist. Ich meine, ich finde es sowieso erstaunlich, dass da ein paar Grauwerte bei uns im Kopf "Burg" ausmachen, obwohl wir das Bild noch nie gesehen haben, aber dann auch noch zu sagen ... möp, Farbzusammenhang nutzlos, ausblenden, möp ... da passiert einiges im Kopf, von dem wir überhaupt nichts mitbekommen.

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Beitrag von superficialis » 25. Jun 2006, 09:42

die farbinformation wird nicht vom gehirn ausgeschalten, das passiert alles im auge auf der netzhaut.. wie gesagt, die farbpigmente sind leergeschossen sodass die komplementärfarbe beim wegfall des reizes überwiegt.. erst das assoziieren mit dem begriff "burg" passiert im gehrin, da aber auch nicht im visuellen cortex sondern in übergeordneten arealen, die dem sprachverständnis angehören (wernicke-areal)
blablabla klugscheißerei ich weiß :D ... .. ..

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Beitrag von mikazo » 25. Jun 2006, 09:58

Wirklich interessant...man muss auch nicht den schwarzen Punkt als Fixpunkt annehmen es geht mit irgend einem Teil des Bildes den man fixieren muss, es wird dann aber auch gleich wiedere schwarz-weiss wenn man den Teil nicht mehr fixiert. Wenn man jedoch das ganze Bild fokusiert funktioniert es gar nicht.

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Beitrag von digitaldecoy » 25. Jun 2006, 10:40

@ Herrmann & Alex:

Ich denke, Ihr interpretiert Eure Beobachtungen etwas falsch. Ich habe es jetzt mehfach ausprobiert und habe dabei folgendes beobachtet: wenn man die Augen bewegt, verschwindet der Farbeindruck beinahe komplett, sobald man die Augen wieder auf einen Punkt fixiert, stellt er sich wieder ein und nimmt dabei ständig an Intensität ab. Ihr könnt ja Mal versuchen, nach den 30 Sekunden nicht auf das Schwarzweissbild zu schauen sondern auf ein weißes Blatt Papier, auf das Ihr einen Punkt gemalt habt. Auch dort stellt sich der Farbeindruck ein.

Was natürlich stimmt ist, dass der Farbeindruck auf dem Schwarzweissbild deutlich verstärkt scheint. Ich kann daran aber nichts merkwürdiges finden, denn es bestätigt eigentlich nur die Erkenntnis, die sich ohnehin aus dem Experiment ergibt - dass für den Gesamteindruck eines Farbbildes vor allem die Tonwerte und nicht die Farbwerte entscheidend sind. Es wäre sicher interessant, das Experiment mit ein paar Bildern zu machen, in denen sehr gesättigte Farben sind.

Die Frage, die sich mir stellt ist, wenn man als Mensch das Verhältnis von Tonwerten und Farbwerten offenbar so falsch einschätzt, ob es dann nicht fast besser wär, seine Bilder in schwarzweiss zu malen und sie nachträglich zu kolorieren. Kann aber auch gut sein, dass das einfach ein Trugschluss ist.
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Beitrag von Herrmann » 25. Jun 2006, 12:22

@Digitaldecoy: Hm. Ich weiß nicht. Sicher, dass da kein Missverständnis vorliegt? Ich weiß wohl, wie ein Nachbild funktioniert und hab es schon häufig gesehen. Wenn ich mich nur auf die Farbtöne konzetriere kann ich das auch auf jeder Oberfläche sehen, egal ob es ein weißes Blatt ist, oder meine Hand ... oder die von mir angeführte obere linke Bildecke. Aber: Wenn ich die Burg nicht in der Mitte fokusiere und nicht verstärkt auf die Farbwerte achte dann treten diese viel stärker in den Hintergrund, als beim Fokusieren der Bildmitte und damit bei Deckungsgleichheit von sw- und Farbinformation.

Mir war auch schon klar, dass Farben eine untergeordnete Rolle spielen, was mich so erstaunt hat, war, dass die Farben so in den Hintergrund treten, wenn sie nichts zur sinnbvollen Flächenaufteilung beitragen. DAS ist für mich die entscheidende Feststellung. Ich mach mal Testbilder ...

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Beitrag von digitaldecoy » 25. Jun 2006, 13:46

Ich meine, ich hätte Dich richtig verstanden. Also, um das vielleicht noch mal etwas präziser zu beschreiben: ich starre auf das Farbnegativ und wenn ich auf das Schwarzweissbild umschalte, erscheint dieses farbig. Bewege ich dann meine Augen, verschwindet der Farbeindruck während der Bewegung (wenn auch nicht ganz, aber er wird deutlich schwächer). Fokussiere ich dann wieder einen Punkt (und dabei ist es erst Mal egal, ob es der ursprüngliche ist oder ein beliebiger anderer, stellt sich der Nachhall des Farbnegatives wieder ein.
Nicht von der Hand zu weisen ist, dass im Vergleich der Farbeindruck, wenn ich auf den ursprünglichen Punkt schaue, besonders intensiv zu sein scheint. Wenn ich z.B. auf einen um einen Zentimeter verschobenen Punkt auf dem Schwarzweissbild schaue, dann fällt die Diskrepanz zwischen dem Farbeindruck und dem Tonwerteindruck ziemlich ins Gewicht. Teile des Himmels aber z.B. in die nicht etwa der Farbeindruck der Burg hineinragt, wirken nach wie vor, so blau wie vorher.
Also, was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass der Himmel bei mir nicht nur dann blau wirkt, wenn sich Farbeindruck und Schwarzweissbild exakt überlagern sondern auch, wenn eine Verschiebung vorliegt.
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Beitrag von digitaldecoy » 25. Jun 2006, 14:15

Also, ich beobachte nicht, dass der Farbeindruck weg ist. Lediglich in der Bewegung nehme ich ihn sehr schwach wahr, aber wenn ich z.B. auf einen anderen Teil des Bildes schaue, stellen sich auch dort Farbwahrnehmungen ein, die halt nicht deckungsgleich mit dem Schwarzweissbild sind. Wobei zugegeben auffällig ist, dass wenn Farbeindruck und Schwarzweisbild genau deckungsgleich liegen, die Farbwahrnehmung des Gesamtbildes am intensivsten erscheint. Einzelne Bereiche (wie z.B. der oben erwähnte Teil des Himmels) nehmen bei mir aber auch ohne Deckungsgleichheit ihre voll Intensität an.

Gott, ist das kompliziert, sich über visuelle Wahrnemungen so zu verständigen, dass möglichst keine Mißverständnisse entstehen! :)
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Beitrag von Herrmann » 25. Jun 2006, 14:57

@digitaldecoy: Genau das, was Du als letztes beschrieben hast meinte ich. (Stichwort Farbwahrnehmung des Gesamtbildes). Ich fand das einfach bemerkenswert. Eine Schlussfolgerung wäre doch z.B., dass Farben helfen, Flächen abzugrenzen, aber eben zweitrangig bleiben.
Hm. Ist vielleicht nicht die neueste Erkenntnis. Ich hab trotzdem mal mit den Nachbildfarben rumgespielt: (Bei der Frau ist das bildlinke Auge der Fokuspunkt)

Bild

Die beiden Bilder rechts funktionieren gut mit dem Nachbild zusammen. Das linke passt sowohl von der Flächeneinteilung als auch vom Format nicht zum Farbeindruck.
In meiner Erfahrung kämpft beim linken Bild der Farbeindruck mit den Tonwerten, und es entsteht keine Einheit. Dabei verschwindet der Farbeindruck bei mir ab und zu und tritt hinter den Tonwerteindruck zurück. Bei den Bildern rechts habe ich dagegen einen kontinuierlichen Eindruck.
Vielleicht tendiere ich auch einfach dazu, den Farbeindruck im linken Bild zu vernachlässigen, weil er für mich nichts zum Bild beiträgt ...

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Beitrag von jaymo » 25. Jun 2006, 18:30

Schönes Beispielbild, Herrmann. Eine wirklich interessante Beobachtung, die geradezu Spaß macht!

Im Grunde kommen von den Augen ja nur zigtausende von Einzelinformationen, die das Gehirn zu Formen ordnen muss. Das etwas "snapt" wie ein magnetisches Raster in einer Grafikanwendung, stellt man ja auch beim fokussieren eines Objektes mit beiden Augen fest. Dabei schnappen sowohl die Bilder von linkem und rechtem Auge aufeinander, als auch die Bildschärfe. Noch krasser wird der Effekt bei diesen stereoskopischen Bildern in "das magische Auge" und Konsorten. Sobald das Gehirn eine Deckung von verschiedenen Formen erreicht, bzw. die klarste "Einstellung", dann erleben wir das auch subjektiv gesteigert als besondere Klarheit und Deutlichkeit.

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Beitrag von dago » 26. Jun 2006, 09:36

herrmann, schöne beispiele. bei mir funktioniert allerdings auch das linke bild. die farben werden allerdings von konturen und tonwertflächen durchkreuzt, weswegen die farbe viel schwächer erscheint. wenn ich mit aber gar nicht so stark auf das motiv konzentriere, sondern wirklich nur auf den punkt, kommen die farben stärker durch. das gehirn scheint flächen sinnvoll füllen zu wollen, wenn die flächen ein bekanntes motiv ergeben. daher wird es bei deckungsgleichheit auch besser funktionieren.
wahnsinnig spannend dieses thema!

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