Was geht mit der FAZ ab?

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Beitrag von Neox » 27. Feb 2008, 12:21

Das is nunmal so die Sache mit den Allianzen, die Deutschen haben auch Basen im Ausland, auch in den Staaten und Kanada, bis 2006 auch in den Niederlanden (genauso wie die Holländer bis 2006 in Deutschland ne Basis hattet), die Amis haben in den letzten Jahren immer mal wieder Truppen aus Deutschland abgezogen und tote Landstriche in denen die Wirtschaft nach Abzug am Boden lag, weil plötzlich tausende Kunden fehlten, hinterlassen.
Gebraucht werden sie HIER sicher nicht, aber die Bundesregierung wird sie sicher auch nicht einfach rauswerfen wollen.
Nur weil du sie hier nicht willst, heisst das nicht, dass es jedem anderen Deutschen genauso geht, ich könnte auch gut auf jegliches Militär, weltweit, verzichten, aber wir haben nunmal ne gewählte Regierung, die die ausländischen Truppen nur dann rauswerfen wird, wenn sie das Volk per Wahl dazu zwingt.
Es steht dir frei Parteien zu wählen die für einen weiteren Abzug der ausländischen Truppen stehen.
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Beitrag von Artdek » 27. Feb 2008, 15:25

die Deutschen haben auch Basen im Ausland, auch in den Staaten und Kanada
Ok. Das ist mir neu. Wo befinden sich denn diese Basen? (Ich konnte zunächst keinen Hinweis darauf finden)
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Beitrag von Neox » 27. Feb 2008, 15:53

Niederlande

* Budel/Weert (bis 2006)

Serbien (Kosovo)
* Prizren

Afghanistan

* Kabul Camp Warehouse
* Mazar-e-Sharif Camp Marmal

Kanada

* CFB Goose Bay

Usbekistan

* Termez/Termiz

USA

* Holloman Air Force Base/ New Mexico
* Sheppard_Air_Force_Base/ Texas
* Fort Bliss/ Texas
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Beitrag von Makx » 27. Feb 2008, 17:23

Artdek hat geschrieben:Für mich fällt es schwer, einzuschätzen, warum Schäuble diese Sachen durchbringen will oder es sogar macht.
Naja - er ist der Innenminister. Es ist quasi sein Job sowas zu wollen. Aber dieses Land wird nicht allein durch die Wünsche des Innenministers regiert (siehe Online-Durchsuchungen)
Artdek hat geschrieben:Die USA ist das militärisch mächtigste und gewalttätigste Land der Erde.
Nach allgemeinem Gewalttätigkeitsindex? Worauf stützt sich diese Aussage?
Menschenrechtsverletzungen? (China? Nordkorea?)
Zivile Kriminalität?
Oder Militäreinsätze? Da stehen ihnen aber Groß Britannien, Rußland und China nicht so viel nach. Auch Frankreich schickt gerne mal die Legion. Deutschland hat eigentlich erst nach dem zweiten Weltkrieg damit aufgehört. Nicht gerade der beste Ausgangspunkt für pazifistische Forderungen.

@Militärbasen:
Viele US-Basen in Deutschland stehen seit dem Ende des kalten Krieges oder seit Beginn des Irak-Krieges praktisch leer. Teilweise werden die Gelände heute von privaten Sicherheitsunternehmen oder der Bundeswehr bewacht. Das sind keine Besatzungstruppen, die Deutschland gefügig halten sollen. Und die Zeiten, als sie uns (und den Rest der ersten Welt) vor der Sowjetunion beschützen sollten sind auch vorbei. Das ist ein ganz normaler militärischer Partnerschaftsaustausch, wie Deutschland ihn auch mit vielen anderen Ländern pflegt (nicht nur von Neox genannte).

Worauf ich hinaus will: ich heiße das außenpolitische Verhalten der USA auch nicht gut. Auch die neue Sicherheitspolitik lehne ich ab.
Aber wenn man nun weltverschwörerische dunkle Herrscher sieht, sieht man auch nicht klarer als wenn man "Herr der Ringe" guckt.

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Beitrag von Artdek » 27. Feb 2008, 17:50

@neox
danke für die Info.
Ich steh zwar dem Verhältnis an Größe und Menge der Basen noch skeptisch gegenüber, aber insofern erklärt sich damit so einiges.


@Makx
Dies Aussage stützt sich auf die Menge an Morden und Amokläufen in den USA, auf die Menge an Kriegen und Soldaten im Ausland, auf die Menge an Atombomben, Spionen und benutzten Tasern im Gebrauch gegen die Zivilbevölkerung, an die Todesurteile und Foltergefängisse im Ausland, an die Menge an Militärbasen auf der Welt und an die Menge an Waffen, die dort produziert, verkauft und verwendet werden.
Worauf ich hinaus will: ich heiße das außenpolitische Verhalten der USA auch nicht gut. Auch die neue Sicherheitspolitik lehne ich ab.
Aber wenn man nun weltverschwörerische dunkle Herrscher sieht, sieht man auch nicht klarer als wenn man "Herr der Ringe" guckt.
Die Aussage kapier ich leider nicht. Du heißt die Politik der USA nicht gut, aber siehst weltschwörerische dunkle Herrscher? Das steht ganz schön im Konflikt der Logik, findest du nicht? Vielleicht solltest du weniger Herr der Ringe schauen und einfach mal eines der Bücher derer lesen, die von den regierenden Politikern der Länder gschrieben werden.
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Beitrag von Gorm » 27. Feb 2008, 18:27

Dies Aussage stützt sich auf die Menge an Morden und Amokläufen in den USA, [...], an die Todesurteile und Foltergefängisse im Ausland
Hahahahahaha :lol:


Kleiner Denkanstoß:
Nur weil du etwas nicht sehen kannst, heißt das noch lange nicht, dass es nicht existiert.

Makx
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Beitrag von Makx » 27. Feb 2008, 21:13

Artdek hat geschrieben:Dies Aussage stützt sich auf die Menge an Morden und Amokläufen in den USA, auf die Menge an Kriegen und Soldaten im Ausland, auf die Menge an Atombomben, Spionen und benutzten Tasern im Gebrauch gegen die Zivilbevölkerung, an die Todesurteile und Foltergefängisse im Ausland, an die Menge an Militärbasen auf der Welt und an die Menge an Waffen, die dort produziert, verkauft und verwendet werden.
Also grobes Gefühl. Pi mal Daumen an Gewalt.
Kurz: deine Aussage stützt sich auf die MassenMedien.

Aber nur weil die Berichterstattung über Amerika besser ist als über Nordkorea heißt es nicht, dass es dort schlimmer ist. Menschenrechtslage/Foltergefängnisse/Todesstrafe ist in vielen Ländern ein Problem. In China geht es schlimmer zu - da werden ganze Bevölkerungsgruppen brutal Unterdrückt.
Bei Atombomben sind die USA (glücklicherweise) bisher die einzigen Täter gewesen. Aber das war im zweiten Weltkrieg. Und den deutschen Holocaust haben sie damit auch nicht eingeholt.
Und gerade dass du Amokläufe nennst, zeigt, dass zu nach den reißerischen Medien urteilst. Denn ein paar duzend traurige Einzelfälle höher zu bewerten als die tägliche Gewaltkriminalität liest sich zwar gut, ist aber absurd. An die Favelas in Brasilien denkt man da lieber gar nicht - da sterben aber viel mehr Menschen - jeden Tag - nicht einfach nur ein zwei mal im Jahr in ganz Amerika.
Und wieso du jetzt Taser aufgeführt hast, verstehe ich nicht. Sollten es besser Schusswaffen sein?

Die Welt ist kein besonders friedlicher Ort. Es gibt viele schlimme Dinge auf der Welt. Wieso also gerade auf Amerika so rumhacken?
Sollten wir nicht lieber versuchen, die Gewalt vor Ort zu bekämpfen?
Artdek hat geschrieben:Die Aussage kapier ich leider nicht. Du heißt die Politik der USA nicht gut, aber siehst weltschwörerische dunkle Herrscher? Das steht ganz schön im Konflikt der Logik, findest du nicht? Vielleicht solltest du weniger Herr der Ringe schauen und einfach mal eines der Bücher derer lesen, die von den regierenden Politikern der Länder gschrieben werden.
Nochmal lesen bitte: ich sehe KEINE Weltverschwörung.
Dass die Welt so ist, wie sie ist, mag traurig sein. Aber es ist alles recht offensichtlich: keine geheimen Drahtzieher, Illuminaten oder Sonstiges. Was schief Läuft ist nicht, das vertuscht wird, sondern dass es eben keinen Interessiert.
Dann kommt ein Verschwörungsfilmchen daher - mischt eine offensichtliche Wahrheit mit einem Haufen Lügen und Vorurteilen, und plötzlich sind wir die ach so armen Unterdrückten unter der Fuchtel eines dunklen Herrschers.

Das ist natürlich Quatsch:
Natürlich hat die ganze erste Welt stark imperialistische Züge. Waren ja früher auch alles Imperien. Damals war man halt stolz drauf: wir unterjochen den Mittleren Osten. Und den ganzen Rest. Dass sich heute das Bild gewandelt hat liegt vor allem daran, dass die Leute lieber wegschauen, wenn es nicht in ihr Weltbild passt.
Aber die Sache ist die: wir (Europa/Deutschland) gehören dazu zu diesem Imperium.
Dein Computer kommt aus SudostAsien/China, ohne dass du dir gedanken über die Menschen dort machst, die unterdrückt und gefoltert werden.
Entwickelt wurden Computer übrigens vom militärisch-industriellen Komplex - der Millionen in die Forschung gesteckt hat, um damit z.B. Atomwaffen zu entwickeln.
Dein Essen kommt aus Ländern, in denen täglich Menschen verhungern.
Und nur weil Deutschland nicht gerne selbst Soldaten in die Welt schickt, um dort unsere "Interessen zu vertreten" heißt das nicht, dass wir nicht beteiligt sind: finanziell, logistisch, wirtschaftlich. Soll sich kein Deutscher über teuren Sprit beschweren müssen.

Dass ist kein Geheimes Hinterzimmergespräch gewesen - diese Dinge entscheidet der deutsche Bundestag in aller Öffentlichkeit. Aber wer liest sich schon Plenarprotokolle durch - Sau langweilig.

Das Problem ist nicht, dass es nicht hinlänglich bekannt ist, was passiert, sondern das keiner Konsequenzen zieht. Lieber stellt man sich eine dunkle Verschwörung vor, gegen die man ja doch nichts machen kann - und versucht's dann erst gar nicht.

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Beitrag von Artdek » 28. Feb 2008, 00:21

Nagut, dass ist deine Meinung Makx. Ich bin sicher, sie vereinfacht das Leben sehr, denn wenn man erst mal an das Gute im Menschen glaubt, dann geht ja alles weiter wie es schon immer war.
Warum dann wählen gehen? Wozu Steuergesetze erlassen, die leitende Manager hinter Gitter bringen können? Warum überhaupt heimlich Dinge tun, wie Spendenaffären oder Abkommen machen, von denen niemand weiß bevor sie nicht durchgesetzt sind? Wozu gegen den Terror kämpfen, wenn es doch niemanden gibt, der ihn sich heimlich ausdenkt? Niemals im Leben nicht würde ein Terrorist den Bundestag infiltrieren und sich z.B. unter falschen Tatsachen hineinlügen. Niemals wieder wird ein Politiker bestochen um Gesetze zu erlassen oder bestimmte Leute in die Partei zu holen. Wer sollte denn auch genug Geld haben, um Politiker zu bestechen? Politiker sind doch von Natur aus gut - es gibt gar keine NPD mit seltsamen Ansichten und suspekten Spendern. Nein. Das alles ist paranoider Verschwörungsunsinn. Man wäre dämlich, überhaupt über solche Gefahren nachzudenken. Sicher das dümmste, das ich seit langem geschrieben habe.
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Beitrag von digitaldecoy » 28. Feb 2008, 10:51

Ich denke auch, dass die Amerikaner oft viel zu einseitig betrachtet werden. Erst gestern Abend lief eine schöne Dokumentation über den Vietnam-Krieg auf arte . Link auf arte Da konnte man schön sehen, was für Aufstände es unter den G.I.s gab. 500.000 amerikanische Soldaten haben damals den Dienst verweigert, weil sie keinen Sinn in dem Krieg gesehen haben. Sowas würde ich den Deutschen z.B. nicht zutrauen. Die Amerikaner sind halt in vielen Dingen extrem. Sie können extrem patriotisch sein, sie können sich aber auch extrem in ihr Ideal von der Freiheit hineinsteigern. Mich würde es auf jeden Fall nicht wundern, wenn die Amerikaner sich irgendwann gegen die ganze staatliche Machtmaschinerie, die amerikanische Kriegstreiberei und die Terrorgesetze auflehnen und es zu einem Umbruch kommt. DENEN würde ich es zutrauen, hier in Deutschland sehe ich da schwarz.

Die nächsten Präsidentschaftswahlen stehen an. Vielleicht erleben wir die Sensation, dass die Amerikaner einen Farbigen zum Präsidenten wählen, der das Land vielleicht wieder zu einem vernünftigen Umgang mit seiner Stärke und Verantwortung zurückführt. Wer glaubt, dass die Amerikaner alle seelenlos den Plänen einer immer machtgierigeren Regierung folgen werden, unterschätzt sie, meiner Meinung nach, maßlos. Da müssen wir uns HIER viel mehr Sorgen machen.
Besuch mich doch Mal in meinem Personal Showroom! - http://www.digitalartforum.de/forum/vie ... php?t=1604

Katz
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Beitrag von Katz » 29. Feb 2008, 20:06

digitaldecoy hat geschrieben:Die nächsten Präsidentschaftswahlen stehen an. Vielleicht erleben wir die Sensation, dass die Amerikaner einen Farbigen zum Präsidenten wählen, der das Land vielleicht wieder zu einem vernünftigen Umgang mit seiner Stärke und Verantwortung zurückführt. Wer glaubt, dass die Amerikaner alle seelenlos den Plänen einer immer machtgierigeren Regierung folgen werden, unterschätzt sie, meiner Meinung nach, maßlos. Da müssen wir uns HIER viel mehr Sorgen machen.
Die (extrem) Konservativen dürften sich bei einem Wahlsieg der Demokraten ohnehin gekniffen fühlen - eine Frau oder ein Farbiger als Präsident(in)- beides igitt. :D

Ich stelle auch bei mir fest, daß es eine ganze Weile gedauert hat, das politische Vorgehen der US-Regierung nicht immer mit Volkes Meinung gleichzusetzen. Aus diversen Blogs/Webseiten von Amerikanern, die ich inzwischen regelmäßig im Zusammenhang mit "Kreativkram" angucke, lese ich eher eine starke Antipathie gegen den Kurs der Bush-Regierung heraus.
Wahrscheinlich gibt es dort genauso wie hier jede Menge "das haben wir schon immer so gemacht"-Wähler und auch genug unterbelichtete Leute, die sich von Machtparolen beeindrucken lassen genau wie die, die sich Vorteile unter einer konservativen Regierung ausrechnen und dann eben einen George W. Bush wählen.
Genauso gibt es hier immer noch ganz viele, die sich bei Themen wie Vorratsdatenspeicherung usw. darauf verlassen, unsere Regierung tue schon das Richtige - "Ich habe nichts zu verbergen".
Um hier eine geballte Reaktion zu provozieren müssten wohl erst Kabel-TV und Sixpacks verboten werden. :|

Katz

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