Das Paradiesgärtlein - Kompositionsanalyse

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 29. Jan 2009, 15:41

Dass mein Beispiel blödsinn ist, ist natürlich klar.
Aber mich beunruhigt es , dass die ganzen Analysen zu dem Bild den Bildaufbau möglichst komplex darstellen.
Ich weis ja, dass Bildkomposition eine mächtige Wirkung hat. Aber was wäre, wenn der Künstler von damals die Analysen gelesen hätte und kommentiert hätte: "Ik hab doch blos die Jeschichte ofjemalt !" ?
Meiner Meinung nach gibt es in dem Bild nur eine Anordnung und Gruppierung nach Wichtigkeit und Personengruppen. Ich finde diese Anordnung reicht, um das Bild zu lesen.
In den komplexen Linien, die artvandeley eingezeichnet hat, stellen sich mir zu viele Fragen oder ich bin nicht mit jeder Linie einverstanden:
Beispiele:
-Die eine Tischkante zeigt eben nicht auf das Kind, wie eingezeichnet .
-Nicht alle Kräuter kann man einkreisen, bis auf die blauen und weißen, diese werden durch Linien halbiert.
-Generell, was sollen uns die Kräuter sagen ?
-Was ist mit der schräg verlaufenden Linie der Gartenmauer... sie ist doch am auffälligsten , wird aber nicht beachtet.
Ich finde ja, hier wird einfach zu viel Gedichtet... das Werk ist nunmal bedeutend geworden, weil eben soviel dazu geschrieben wurde. Ich hab ja hier mein Beitrag auch dazu geleistet :P .
Übrigens finde ich das Bild immer schöner ... je länger ich es seh.

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Beitrag von Chinasky » 29. Jan 2009, 15:49

JanSOLO hat geschrieben:.
Übrigens finde ich das Bild immer schöner ... je länger ich es seh.
Geh dem mal nach.
Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muß auch unfähig sein, sie auszudrücken.

artvandeley
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Beitrag von artvandeley » 29. Jan 2009, 16:06

das Werk ist nunmal bedeutend geworden, weil eben soviel dazu geschrieben wurde
Es wird wohl klar, das wir da nicht zusammenkommen. Du wirst für Deine Theorie sicherlich 1000 Fakten finden wenn Du das willst, und wenn es sogar nur darum geht die Linien, die ich ganz spontan und intuitiv innerhalb weniger Minuten angelegt habe auseinanderzunehmen und sie für Deine Sicht der Dinge einzuspannen. Kein Problem.

Wenn Du es aber letztendlich nicht für möglich hälst, dass da noch ganz viele Sachen unter der Oberfläche hindurchschimmern können die Dich als Betrachter auf ganz vielschichtige Weise berühren können, dann ist das eine Sicht auf die Dinge die ich zwar nachvollziehen , aber mir nicht aneignen kann.

Gruß
art

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JanSOLO
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Beitrag von JanSOLO » 29. Jan 2009, 16:10

Wenn ich mir in den eigenen Schwanz gebissen hätte, dann hätte ich laut aufgeschriehen.
Es ist viel mehr ne andere Sache, die bei mir wirkt. Als ich das Bild hier zum ersten mal sah, (so gut war unserer Kunstunterricht nicht) dachte ich sofort: ein altes Altarbild mit der Geschichte Jesu, wie man sie hüfig in Kirchen findet. Das erste Bild hier, war schon mit Linien voll gekrikselt und anfangs hab ich mir auch garnicht die Mühe gemacht mir eine Version zu suchen, wo es keine Linien gab... weil ich einfach dachte das lohnt. Abernach dem hier soviel eingezeichnet war, war ich gezwungen das zu übeprüfen ... und siehe da, ich konnte ne ganze Menge entdecken... wie das Teufelchen, die feinen Blätter und die lieblichen Gesichter, die vielen Vögelchen usw... Das hat noch nichtmal was mit den Bildaufbau zu tun.


EDIT: Wozu eigentlich das ganze ? Ich kann mit meiner Meinung leben und ich kann auch mit der Meinung Anderer leben ... Ihr kennt jetzt meine Meinung... das reicht mir schon.
Mich interessiert nur weiterhin, wie weit Andere in Bezug auf Bildkomposition in dem Bild entdecken können.

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