klassische Illustratorenwerkzeuge

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Reign_of_Light
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klassische Illustratorenwerkzeuge

Beitrag von Reign_of_Light » 30. Mär 2008, 15:30

Hallo allerseits,

beim konzipieren gehe ich ganz klassisch mit Bleistiften aller Härtegrade zu Werke :) . Nun sehen die Konzeptzeichnungen der Profis aber doch etwas anders aus als die meinigen. Nicht nur, weil "professioneller", sondern auch weil sie zu fein und kontrastreich gezeichnet sind, um von denselben Bleistiften abzustammen, die ich benutze. Flott eingescannte Beispiele :) :

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Ich denke ihr seht welche Art Konzeptzeichnungen ich meine. Frage Nr. 1, mit was ist der linke Elefant gezeichnet? Ist es Bleistift? Künstlerkreide? Tinte? Tusche? Filzstift? Für Bleistift kommen mir die Linien zu fein vor. Gegen härtere (und damit feinere) Bleistift spricht, dass einige Linien und Flächen sehr dunkel sind. Oder wurde der Elefant vielleicht in Wahrheit viel größer (mit Bleistift) gezeichnet und dann digital verkleinert um derart fein zu wirken?

Immer wieder fallen mir hellblaue Vorzeichnungen auf, so wie bei dem rechten Elefanten zu sehen. Wenn man genau hinschaut wurde auch der Pirat mit hellblau vorgezeichnet und dann mit Schwarz (Tinte?) nachgezeichnet. Um was für eine Art Stift handelt es sich hier? (hellblauer Buntstift oder doch was anderes?)

Ich habe das Gefühl professionelle Illustratoren und Konzeptzeichner benutzen hier eine Art Stift, die ich selbst noch nie gesehen habe. Wenn das der Fall sein sollte, wie heißen sie und woher bekommt man sie :wink: ?

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aeyol
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Beitrag von aeyol » 30. Mär 2008, 16:55

Ich würde auch sagen:

Nr.1:
a) auf ziemlich großem Format gezeichnet und
b) gibt es ja auch sehr dünne Druckbleistifte (mind. 0,3mm oder sogar noch dünner?), mit denen man wahnsinnig fein zeichnen kann.

Höhere Kontraste, die Du in Deinen Bleistiftzeichnungen so ggf nicht hinbekommst (was aber auch mittels gezielter Abdunklung durch sehr weiche Bleistifte möglich wäre), entstehen ggf erst bei einer Manipulation in einem Grafikprogramm - nämlich durch "Tonwertkorrektur".


Nr.2:
Das "Hellblau". Tja, die Frage wurde hier im Forum schonmal irgendwo angesprochen, ich bin mir nicht sicher ob man da tatsächlich einen Stift mit einem ganz speziellen Blauton braucht oder ob es da ein beliebiger Farbton tut. Nützlich ist eine Vorzeichnung mit einer ganz anderen Farbe als bei der Reinzeichnung, weil Du diese Vorzeichnungsfarbe hinterher gezielt digital rausfiltern kannst, ohne was wegradieren zu müssen.


Eine Adresse für allerhand professionellen Illustratorenbedarf ist zum Beispiel Boesner: http://www.boesner.com
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wueste
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Beitrag von wueste » 30. Mär 2008, 20:56

Zu dem Thema ein buchtipp:

http://www.amazon.de/Design-Darstellung ... 099&sr=8-2

Das Buch ist ein klassiker und beschreibt im ersten kapitel besonders gut das arbeitsmaterial eines industriedesigners (alter begriff der heute wohl nicht mehr so häufig verwendet wird; man spricht heute von kommunikationsdesign)
Es wird alles von airbrush, makern, bleistiften, schiffskurven, sprühkleber bis zeichenkohle mit bildern erklärt und ist bis heute aktuell.

ich habe hier eine auflage von 87 wenn ich mich nicht irre. Ich glaube das buch ist mehrmals neuaufglegt worden und mittlerweile unter einem anderen namen (50Euro+) im handel.

Trotz des alters ist es grade zu dem gebrauchten preis der alten auflagen ein super schnäppchen.
aeyol hat geschrieben:Nr.2:
Das "Hellblau". Tja, die Frage wurde hier im Forum schonmal irgendwo angesprochen, ich bin mir nicht sicher ob man da tatsächlich einen Stift mit einem ganz speziellen Blauton braucht oder ob es da ein beliebiger Farbton tut. Nützlich ist eine Vorzeichnung mit einer ganz anderen Farbe als bei der Reinzeichnung, weil Du diese Vorzeichnungsfarbe hinterher gezielt digital rausfiltern kannst, ohne was wegradieren zu müssen.
Bzgl blue pencil:

Soweit ich weiss wurde/wird blau oder auch rot dazu verwendet bei klassichen animationen (bsp. disney filme) die farbe rauszufiltern. Diese farbe von speziellen stiften wird beim scannen/abfotografieren/drucken nicht ausgeben und fällt somit weg.
heute kann man natürlich mit photoshop sogut wie alles rausfiltern, egal welche farbe ;)

Hier noch nen link den ich grad gefunden habe:

http://www.artsuppliesonline.com/catalo ... ta_id=1532

Da steht dann folgendes: "Non-Photo Blue Pencil: Notations made with this pencil will not appear when photocopied, reproduced or microfilmed."


greetz,
mw

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Beitrag von Wutzara » 1. Apr 2008, 07:18

Die Blaue Farbe kommt noch aus der Zeit, in der Vorzeichnungen kopiert wurden. Ein Kopierer der nur Schwarz/Weiß beherrscht wandelt dieses Blau in weiß (so gut wie) um. Dadurch konnte man die Vorzeichnung und das darauf geinkte trennen. Heute ist das natürlich egal - da man wie schon angedeutet jegliche Farbe rausfiltern kann. Der Farbton war insoweit egal - dunkleres Blau war hald dann als Grau noch etwas erkennbar.

Ein weiterer Vorteil von der Blauen Farbe ist natürlich noch, dass das Auge nicht sooo sehr darauf reagiert und entsprechend differenziert. Eine Vorzeichnung hat meist noch nicht die idealen Striche - und so konnte man sich auch einfacher von der starren Vorzeichnung lösen (ähnlich wie die Kittel von Ärzten glaub ich - die sind deswegen ja auch grün weil das Auge sich da nicht besonders konzentrieren muss und deswegen auch nicht ermüdet)

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