Für eine
zweite Aktzeichen Session, sehen die aber schon ziemlich gut aus!
Ich würde dir aber raten, mehrere verschiedene Herangehensweisen zu verwenden, und dich nicht auf eine Technik einzuschießen.
Hier einige Ansätze:
- Versuche mit schnellen, durchgezogenen Strichen die Figur zu umreißen:
Wichig ist, die Linien auf einmal durchzuziehen, denn "zusammenhängend gezeichnete Formen werden auch zusammen im Gehirn gespeichert."
Mach dir nichts draus, wenn die Firgur dann viel zu dünn/dick wird. Nicht korrigieren, sondern sofort eine neue Skizze anfangen.
- Auch sehr lehrreich: versuche den Körper als grobe Skulptur zu verstehen:
Stell dir einfach vor, du bist ein impressionistischer Bildhauer und schlägst aus einem Holzklotz ganz grob die Formen heraus. Wenn man den räumlichen Körper stark vereinfacht, ist es leichter ihn zu verstehen und zu behalten.
- Die (etwas fortgeschrittenere) andere Variante dazu:
Nachdem du die Figur umrissen hast, schraffierst du die Kanten mit der räumlichen Richtung folgenden Linien. (Als ob ein Kreuzgitter auf den Körper projeziert wird - diese Linien.) Als Erweiterung kannst du einige Oberflächenlinien über den Körper laufen lassen. Das kann soweit gehen, dass der Körper als Drahtgittermodell ein bloßes Zeugnis seiner eigenen Oberflächenform wird.
- Um sich nicht zu sehr von den Aussenlinien gefangen zu nehmen hilft dieser Ansatz:
Beginne IM Körper und versuche seine Oberfläche anhand von markanten Merkmalen 'zu ertasten'. Ignoriere dabei die Aussenlinien und versuche stattdessen die INNENLINIEN zu erfassen. Du musst den Körper auf deinem Papier spüren und versuchen wie eine Zwiebel zu schälen. (Mhmm, schwer zu erklären
)
Dass sind jetzt nur einige er Herangehensweisen, die ich als besonders lohnenswert halte.
Dein Aktlehrer wird sicher noch mehr kennen: Aus Zylindern konstruieren, aus Ovalen konstruieren, Stichmännchen vorzeichnen, Knochen vorzeichnen, Raum Kubisch definieren und viele mehr. Lass dir bloß nicht erzählen, dein Zeichenlehrer hätte die beste Methode: jeder Aktzeichenlehrer hat seinen Favoriten - jeder einen komplett anderen.
Wichtig ist nur, dass du nicht dem "Head-Tracen" verfällst, wir es mir eine Zeitlang ergangen ist. Man wünscht sich so sehr ein gutes Ergebnis auf dem Blatt, dass man das eigentliche Ziel, die Form zu begreifen, vergisst. Man beginnt dann den Körper im Kopf auf eine Zweidimensionale Ebene zu bannen und diese dann auf dem Papier abzupausen. Dass führt nach kurzer ßbung zu sehr schönen Ergebnissen, der Lerneffekt ist aber gleich Null, weil die Form nicht erkannt wird sondern nur eine Abstrakte Linie übertragen. Wenn du beim zeichnen ein Auge zumachst, weil du verwirrt bist und den Daumensprung brauchst, dann sind das Warnsignale. Der Körper kann nur Dreidimensional und in Perspektive erkannt werden. Wie das Ergebnis auf dem Papier aussieht ist völlig egal!
Oh, und,... keep up the good work!