acapulco
Ich sehe jetzt nicht unbedingt das Problem in den Tonwerten wie die anderen. Trotzdem kann man an der Stelle schon ein bischen aufpassen.
Das größere Problem sehe ich eher an der optischen Skalierung mit zunehmender Tiefe:
Soll angenommen werden, dass der Abstand vom Männchen bis zum ersten Turm richtig skaliert sei, dann werden die anderen Türme unproportional mit zunehmender Tiefe immer größer. Da wären z.B. die nächsten Doppeltürme schätzungsweise schon 20mal so hoch wie der erste vordere Turm. Und die nächsten Türme dahinter hätten schon biblische Ausmaße (kann ja so sein). Meiner Meinung nach, war schon die Skalierung bis zum ersten Turm viel zu groß. Dadurch machst du dir Schwierigkeiten im weiteren Bereich.
Du hast deine Landschaft vom Profil so aufgebaut, dass man möglichst weit gucken kann. War ja auch dein Ziel mit dem Bild.
Das Profil habe ich mal skizziert (unten)
(alle Entfernungen nur als Beispiel)
Wie man sieht, wird jeder Berg mit zunehmender Entfernung immer kleiner (geografische Höhe), da kein Berg den Horizont im Bild überragt. Nur die Türme überragen den Horizont ... damit werden die Türme immer größer mit der Entfernung (kann ja so sein). Aber mit diese Geländeprofil und der Betrachtungsanordung macht man sich Schwierigkeiten.
Oben in der Skizze von mir habe ich zwei Tiefenschemata gemalt.
Links: wäre so etwas ähnliches wie deine Scene. Betrachter hat den höchsten Standpunkt im Gelände und schaut von oben auf die Landschaft herab.
Rechts: ein Bild wie das Beispiel, was du verlinkt hast.
Hier nochmal Der Betrachter ist eher in der Ebene.
Dadurch haben die ersten 100m Entfernung in der Bildhöhe zum Horizont viel mehr Bildraum. Die ersten 100m haben sogar "mehr Platz" im Bild als die restlichen 20km (Beispiel) bis zum Horizont. Diese "Bildflächenabnahme" mit Entfernung hast du in deiner Scene mit erhöhten Betrachtungsstandort nicht so krass.
Man merkt schon, dass das rechte Bild in meiner Skizze deutlich "tiefer" wirkt, obwohl die gleichen Farben verwendet wurden. Und das einfach nur, weil die Abnahme der Flächen für die entsprechenden Entfernungen anders geregelt sind. Das linke Bild ist ja nicht falsch... es ist nur schwieriger.
Es ist schwieriger weil man im linken Bild eine viel größere Bildfläche hat, die man mit den Tonwerten richtig abzustufen muss, um Tiefe zu erzeugen. Rechts findet die Tonwertabstufung (Luftperspektive) nur in einen sehr schmalen Bildbereich ab. Das ist leicher zu gestalten und Fehler wirken sich nicht so drasstisch aus. So braucht man Rechts für die letzten 14km bis zum Horizont (bei beispielsweise 20km Sichtweite) nur einen Pinselstrich in einen bestimmten Ton. Links braucht man dagegen mit gleicher Strichbreite viele Pinselstriche übereinander für die letzen 14km der Gesamtsichtweite. Und die muss man alle noch abstufen im Tonwert, sonst verliert man die Tiefenwirkung. Und das ist das schwierige daran.
Du wolltest also ein Bild malen, wo man möglichst weit blicken kann. Dazu hast du einen Betrachtungsstandort und Geländerprofil gewählt wie in meiner Skizze unten. Dadurch hast du dir aber selber Schwierigkeiten auf Grund der gewählten Perspektive gemacht, die schnell dafür verantwortlich sind, dass die Tiefenwirkung nicht gut zustande kommt.
Der Maler aus deinen Bildbeispiel hat da schon einen einfacheren Betrachtungsstandpunkt gewählt, wo man leichter Tiefenwirkung erzielen kann.
Um bei so einer Perspektive wie in deiner Scene mehr Tiefe zu bekommen, muss man wohl auch mehr auf andere Möglichkeiten achten: z.B. Skalierung der Objekte/Strukturen mit zunehmender Tiefe oder die Verwendung von Geometrie und Linien (Flüße, Straßen, Wolkenschatten auf dem Boden)
Dein Bild ist zweifellos schön. Ich habe aber mit dem Bildbereich rechts unten neben den vorderen Turm probleme. Ich kann nicht deuten, ob der Turm auf einen Felsen mit tiefer Klippe und Felsüberhang rechts davon steht oder ob die Felshöhe rechts weiter geht. Das mag ich vielleicht mal ankreiden bezüglich der Tonwerte.