ah ich verstehe! ich habe schonmal mit einer grundierung gearbeitet indem ich die farbe stark mit terpentin verdünnt habe, sodass sie bald trocken war, und habe auf dieser gearbeitet. ist da so ein großer unterschied wenn man dann noch einige tage wartet? das muss und werde ich gleich ausprobieren! kann ich nicht auch einfach mit acryl grundieren und dann sofort loslegen? oder ist das saugverhalten von acryl ganz anders?
der gedanke zu der frage auf welche du geantwortet hast liegt darin, dass ich meine gehört zu haben, dass zum beispiel eine untermalung an den dunklen stellen eines bildes in einem kalten farbton interessant wirken kann, wenn dann diese im späteren verlauf durch die nächsten farbschichten "durchblitzt" und somit den schatten kälter wirken lässt(?). aber vielleicht ist das auch erst ein nächster schritt und nicht die untermalung wie man sie verstehen sollte!
sind vielleicht untermalung und imprimitur eigentlich begriffe mit verschiedener bedeutung? ich würde imprimitur mit grundierung übersetzen und als untermalung eben oben beschriebenes verstehen, desswegen die frage. naja wie auch immer, ich weiß was du meinst und werde es in die tat umsetzen
zu plein air: ich würde gerne plein air als eine art schnappschuss ansehen. ich setze mich in die natur und fange diesen augenblick mit dieser bestimmten stimmung ein, aber auf eine art auf die das eine kamera nicht kann, nämlich durch meine augen. ansich bin ich ein ziemlich ungeduldiger mensch, ich würde gerne das handwerk so weit beherrschen, dass ich in 2-3 stunden ein plein air alla prima gemälde fertig bekomme. man möchte ja auch eine art spontanität in solch einem plein air einfangen und nicht bloß exakt kopieren, ich glaube darum male ich überhaupt. ich sehe mich im moment nicht so weit, dass ich tage oder wochen an einem bild verbringen könnte. noch nicht, ich denke das wird sich noch ändern. auch denke ich, je mehr ich male und je mehr ich produziere, desto mehr lerne ich, in dem fall ist mir das resultat garnicht so wichtig, sondern die erfahrung, draußen zu sein und zu malen.
aber nochmal zu dem was ich mir gedacht habe mit mehr malen und weniger hinsehen. ich glaube, dass keine palette perfekt ist. ich kann glaube ich garkeine palette haben mit der ich
exakt das malen kann, was ich sehe, ich kann nur schätzen. man sieht hin, und versucht das bestmögliche zu mischen, eben die farbe die man am nähesten hinbekommt mit der bestimmten palette. und damit male ich dann. wenn ich aber wieder hinsehe in zb. einen schatten seh ich vllt nicht mehr unbedingt bloß einen blaustich sondern auch einen violettstich und so führt sich das fort, bis man denkt, ach egal, das ist nahe genug an dem wie es aussieht. desswegen meinte ich, ich sollte mehr malen, als dauernd nachsehen. vielleicht ist auch mein auge noch nicht geübt genug um wirklich exakt eine farbe (vorallem im schatten, das ist mein großes problem irgendwie) zu identifizieren.
ja ich könnte mir noch mehr monets und corots ansehen, aber ich möchte mir mein wissen eigentlich lieber selber erarbeiten. was nutzt mir das wissen, dass corot in zb. (hausnummer x) dem wald von fontainbleu so und so gemalt hat, wenn ich das, in der gleichen situation nicht so wahrnehme? oder denkst du, dass man sich an eine art regelbuch halten sollte beim malen? wasser wird allgemein so gemalt und fertig, wenn mans anders macht stimmt es nicht oder wirkt unrealistisch? ich finde es sollte ein intuitiver prozess sein, bei dem man hinsieht und sagt ja, so werde ich es malen.
das heißt nicht, dass ich diese bilder nicht gern ansehe und studiere, natürlich tue ich das, aber ich denke, dass mir das wissen beim malen manchmal in dem augenblick mehr hinderlich ist als es mir nützt. ich kann mir schon denken, dass du das ganz anders siehst und es als eine art werkzeugkiste an wissen ansiehst auf die man zurückgreifen kann in dem moment, aber wie gesagt, mich überfordert plein air so schon wegen dieser fülle an informationen die man direkt vor sich hat. eben nicht wie bei einem foto wo man alles korrekt identifizieren kann.
zu der burgbrücke: das ist eine transparent grundierte leinwand gewesen. es hat viel zu sehr gesaugt weil ich depp in gouache gemalt habe und es nicht besser wusste. hätte ich da schon mit öl gemalt, wäre das werk ganz anders ausgefallen.
und ja, die farben leuchten tatsächlich wesentlich kräftiger auf dem untergrund! diesen effekt werde ich mit den grundierungen die ich jetzt anlege versuchen wieder hinzubekommen!
nicht ohne grund, hat meine mutter gemeint es sei etwas fertiges und hat es direkt aufgehängt, das war mir eigentlich peinlich und ich habe es wieder entfernt.
aber es weißt darauf hin, dass die farbliche wirkung wirklich viel besser ist, als bei allen anderen sachen bis dato von mir! das find ich toll.
danke für deine antworten, es hilft mir sehr mit menschen zu reden die selber malen und ahnung davon haben, solche leute habe ich wenige um mich, obwohl ich auf einer kunst uni studiere (aber nicht malerei)
ps.: ich habe heute stunden damit verbracht mir malmittel beim boesner anzusehen und habe mich auf die folgenden geeinigt, mal sehen wie ich mit ihnen zurecht komme! ich wollte mir auch ein kobal sikkativ kaufen, aber man muss ja haushalten