Die gestörten Kreativen
Die gestörten Kreativen
Ich bin vorhin auf einen interessanten Artikel aufmerksam gemacht worden, den ich mit euch teilen wollte. Der Autor teilt die Menschen darin in die Gehemmten (Fließbandarbeiter) und die Gestörten (Kreativen) ein und erörtert ihre Position in der Gesellschaft.
Der Artikel ist zwar nicht dezitiert auf den Künstler-Bereich gemünzt, aber bei einigen Absätze musste ich an die Concept Artists und Freiberufler denken.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Gestörten
Der Artikel ist zwar nicht dezitiert auf den Künstler-Bereich gemünzt, aber bei einigen Absätze musste ich an die Concept Artists und Freiberufler denken.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Gestörten
Jo, der Artikel war mir auch besonders aufgefallen – es gab bei diesem Wirtschaftsmagazin(brandEins) vor ein/zwei Monaten mal eine Ausgabe rund um den Kreativen Bereich, die ich trotz Geldmangel nicht im Regal zurücklassen konnte – und dies war der meiner Auffassung nach mutigste/modernste Artikel dortdrin.
Prädikat: "lesenswert" !
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In der tat ein sehr lesenswerter Artikel.
Ich finde ja die Frage interessant, was eine Umwandlung zur Wissensgesellschaft für Folgen auf die Versicherungs- und Sozialsystem haben wird. Durch den Übergang in eine Wissensgesellschaft wird ja teilweise das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgelöst, wenn Menschen zunehmend selbstständig arbeiten, wodurch letztlich auch System wie Gewerkschaften zwecklos/machtlos werden. Es ist interessant zu sehen, ob die Gesellschaft es schaffen wird dies als Chance zu sehen und sich zu einer egalitäreren und sozialeren Gesellschaft zu entwickeln oder ob es eher hin zu einer extrem marktwirtschaftlich geprägten Gesellschaft geht, in der es ein extremes Wohlstandsgefälle gibt. Ich denke beide Entwicklungen sind möglich.
Was ich aber gerade noch viel toller finde ist, dass ich durch Artikel entdeckt habe, dass man alle alten Brand Eins Ausgaben umsonst im Volltext lesen kann 0_0
Ich finde ja die Frage interessant, was eine Umwandlung zur Wissensgesellschaft für Folgen auf die Versicherungs- und Sozialsystem haben wird. Durch den Übergang in eine Wissensgesellschaft wird ja teilweise das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgelöst, wenn Menschen zunehmend selbstständig arbeiten, wodurch letztlich auch System wie Gewerkschaften zwecklos/machtlos werden. Es ist interessant zu sehen, ob die Gesellschaft es schaffen wird dies als Chance zu sehen und sich zu einer egalitäreren und sozialeren Gesellschaft zu entwickeln oder ob es eher hin zu einer extrem marktwirtschaftlich geprägten Gesellschaft geht, in der es ein extremes Wohlstandsgefälle gibt. Ich denke beide Entwicklungen sind möglich.
Was ich aber gerade noch viel toller finde ist, dass ich durch Artikel entdeckt habe, dass man alle alten Brand Eins Ausgaben umsonst im Volltext lesen kann 0_0
Netter Artikel. Ich hab's gestern nur kurz überflogen, ist etwas viel ohne Bildchen zur Auflockerung. Aber Punkt 7 finde ich am interessantesten. Es geht da genau um das, was ich so schrecklich an einigen Ländern, besonders unserem finde. Das Beispiel ist jetzt zwar aus der Luft gegriffen, aber ich leiste momentan Zivildienst in einer Schule. Dort herrscht... überschattet die Langsamkeit alles. Ich kam als der motivierte, performancebewusste und immer nach Verbesserungen suchende junge Mensch der ich von Natur aus bin. Jetzt, nach 6 Monaten, habe ich meine innere Uhr langsamer gestellt und bin zum Rädchen in der Maschine geworden. Ich hab mir anfangs den Arsch aufgerissen, alles möglichst perfekt zu machen. Bis ich irgendwann mal durch Zufall bemerkte, dass es gar keinen Unterschied macht, ob ich schnell und gut bin. Fehler werden nicht großartig gerügt, und wenn ich etwas schnell fertig habe, bekomme ich einfach eine neue Aufgabe. Die scheinen irgendwo gehortet zu werden und warten auf den nächsten Dummen, der es wagt, leistungsbewusst arbeiten zu wollen.
Und das ist nicht das einzige Beispiel. Kreativ zu sein (wie im Artikel erwähnt ein großer Begriff, der vieles bedeuten kann) wurde bei mir noch nie besonders belohnt. Wenn es denn überhaupt funktioniert hat.
Und das ist nicht das einzige Beispiel. Kreativ zu sein (wie im Artikel erwähnt ein großer Begriff, der vieles bedeuten kann) wurde bei mir noch nie besonders belohnt. Wenn es denn überhaupt funktioniert hat.
Das ist ja mal ein richtig genialer Artikel... vor allen Dingen die Definition von Kreativität als eine Art Geistesstörung finde ich sehr interessant. Was sich daraus für wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen ergeben, sei mal den Leuten zur Diskussion überlassen, die sich mit sowas auskennen; ich habe wenig Hoffnung, dass sich in den nächsten 50 Jahren mehr oder weniger plötzlich die allgemeine Geisteshaltung von 'gehemmt' zu 'kreativ' ändert.
Mich wundert, dass dieser Artikel hier so kritiklos aufgenommen wird...
Der Autor tut ja gerade so, als gäbe es nur den Dualismus zwischen "gehemmt" und "kreativ".
Was für ein Unsinn!
Menschen zeichnen sich ja gerade durch eine unendliche Menge an Charakterkombinationen aus, die jeden wiederum auch einzigartig machen.
Was mich noch mehr aufregt, dass der Autor die Kreativen anscheinend für wertvoller hält.
Mit wertvoll meint der Autor vor allen Dingen 'wertvoll für die Wirtschaft', d.h. ob der sich Mensch als "Produktionsfaktor" für die Kapitalverwertung im Kapitalismus eignet.
Kreativität wird in diesem Artikel eher unter dem Gesichtspunkt des "Humankapitals" gesehen, um was anderes geht es garnicht.
Für mich das ewig gleiche "Mc Kinsey-Gequake", dass den Deutschen seit Jahren über die Massenmedien eingetrichtert wird.
Kein Wort davon, dass durch den Zins- und Zinseszins-Mechanismus, von Tag zu Tag, von Sekunde zu Sekunde, Geld von unten nach oben umverteilt wird. Der Vermögende ist der Einzige, der sich der Volkswirtschaft als Arbeitskraft entziehen kann - seine Zinsen müssen von der gesamten Gesellschaft erarbeitet werden.
Schöne neue Welt...
Der Autor tut ja gerade so, als gäbe es nur den Dualismus zwischen "gehemmt" und "kreativ".
Was für ein Unsinn!
Menschen zeichnen sich ja gerade durch eine unendliche Menge an Charakterkombinationen aus, die jeden wiederum auch einzigartig machen.
Was mich noch mehr aufregt, dass der Autor die Kreativen anscheinend für wertvoller hält.
Mit wertvoll meint der Autor vor allen Dingen 'wertvoll für die Wirtschaft', d.h. ob der sich Mensch als "Produktionsfaktor" für die Kapitalverwertung im Kapitalismus eignet.
Kreativität wird in diesem Artikel eher unter dem Gesichtspunkt des "Humankapitals" gesehen, um was anderes geht es garnicht.
Für mich das ewig gleiche "Mc Kinsey-Gequake", dass den Deutschen seit Jahren über die Massenmedien eingetrichtert wird.
Kein Wort davon, dass durch den Zins- und Zinseszins-Mechanismus, von Tag zu Tag, von Sekunde zu Sekunde, Geld von unten nach oben umverteilt wird. Der Vermögende ist der Einzige, der sich der Volkswirtschaft als Arbeitskraft entziehen kann - seine Zinsen müssen von der gesamten Gesellschaft erarbeitet werden.
Schöne neue Welt...
So ist brand eins aber meistens drauf. Hatte vor nem halben Jahr da z.B. einen Artikel über die Segnungen der Zeitarbeit gelesen. Darin waren hauptsächlich Top-Qualifizierte portraitiert worden, denen es als Zeitarbeiter sehr gut geht, denn sie sind ja fast sowas wie Freelancer. Klar, dass sich deren Skills auch in einer Zeitarbeitsfirma bezahlt machen. Dass der Großteil der Zeitarbeiter weder auf deren Einkommen noch auf deren Zukunftsperspektiven kommen, wurde im Prinzip nicht erwähnt.Nachtwolf hat geschrieben:Mich wundert, dass dieser Artikel hier so kritiklos aufgenommen wird...
Was mich noch mehr aufregt, dass der Autor die Kreativen anscheinend für wertvoller hält.
Mit wertvoll meint der Autor vor allen Dingen 'wertvoll für die Wirtschaft', d.h. ob der sich Mensch als "Produktionsfaktor" für die Kapitalverwertung im Kapitalismus eignet.
Kreativität wird in diesem Artikel eher unter dem Gesichtspunkt des "Humankapitals" gesehen, um was anderes geht es garnicht.
Dies nur als ein Beispiel…
Wenn man also weiß, mit was für einem gedanklichen Hintergrund und für was für eine Leserschaft brand eins-Artikel geschrieben werden, wundert man sich nicht mehr über diese Haltungen. Es ist halt nicht das Ziel von brand eins, allgemeine Nachrichten und Überlegungen aus allen Schichten der Bevölkerung zu präsentieren, sondern lediglich ganz bestimmte Berichte für eine ganz bestimmte Klientel herzurichten. Also kein Grund zur Aufregung m.M.n., da das Blatt sich genauso verhält, wie es sich immer schon verhalten hat. Nichts Neues also…
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